Wintereinbruch

Ostwind peitscht die Schlei auf und sorgt für Schneeverwehungen

Ostwind peitscht die Schlei auf und sorgt für Schneeverwehungen

Ostwind peitscht Schlei auf und sorgt für Schneeverwehungen

chw/df/bno/dme/amb
Schleswig
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Blick vom Bootssteg Haddeby Richtung Schleswig. Foto: Franz Kompanik

Der Straßenverkehr im Kreisgebiet ist immer noch deutlich eingeschränkt.

Mit Windstärke sechs bis sieben peitschte der eisige Ostwind am vergangenen Wochenende den Schnee von den Feldern auf  die Straßen. Rund um Tolk an der B201 kam es zu diversen Schneeverwehungen. Der Winterdienst war im Einsatz und räumte die Schneewehen immer wieder von den Straßen weg. Der Sturm aus östlicher Richtung peitschte die sonst so ruhige Schlei in ein tosendes Meer auf.  

Die aufgewühlte Schlei. Foto: Daniel Friederichs

Am Sonntag trat die Schlei schließlich in Schleswig übers Ufer. Die Überschwemmungen an der Schlei-Promenade lockten viele Spaziergänger an, die sich ein Bild von der Lage machen wollten. Rund um das Hotel „Strandhalle“ stieg der Wasserpegel der Schlei, sodass eine Passage zu den Wassersportvereinen SSC, ASC, Domschulruderclub und dem Schleswiger Kanu-Club Haithabu nur in Gummistiefeln möglich war. Sämtliche Bootsstege waren vom Wasser der Schlei bedeckt. Der eiskalte Ostwind drückte immer weiter die Wellen ans Ufer der Schlei-Promade.  Die Möwen allerdings trotzen dem Wind. 

Foto: Daniel Friederichs

Trotz des eiskalten Wintersturms und steigender Wasserpegel behielt die Hotelier-Familie Patzig, Inhaber der „Strandhalle“, das Lächeln, die Hoffnung und Zuversicht, dass es neben der Corona-Pandemie auch mit der Wetterlage irgendwann wieder besser werden möge. Gemeinsam mit Tochter Nicole machten sich Birgit und Günter Patzig auf einen Spaziergang, um die Lage an der Schlei-Promenade in Augenschein zu nehmen. „Die Kälte ist nicht das Problem. Der starke Wind ist es, der das Wasser in der Schlei ansteigen lässt“, sagte Birgit Patzig. 

Am Fahrdorfer Fährhaus stieg der Pegel der Schlei am späten Sonnabendnachmittag an. Foto: Christina Weiss

Ein nahezu identisches Bild war in Fahrdorf zu erleben. Am Fahrdorfer Fährhaus stieg bereits am Sonnabend gegen 17 Uhr der Pegel der Schlei merklich an. Frostige Temperaturen, dazu der kalte Ostwind mit starken Sturmböen ließen die Wellen der Schlei ans Ufer des Fährhauses peitschen. Gemütlich sieht anders aus. Wenn Windstärken von mehr als 50 Stundenkilometern die Ostsee bewegen, dann drückt das Wasser die Pegelstände der Schlei in die Höhe. Es droht Hochwasser. Am Sonnabend hatte das Wasser die Hafenkante des Parkplatzes des Gasthauses erreicht. Für Gastwirts-Familie Hempfing ist es nicht das erste Hochwasser. Auch die Feuerwehr in Fahrdorf hoffte, dass sich die Situation entspannen und auch der angekündigte Schneesturm ausbleiben würde. 

Foto: Daniel Friederichs

Bereits seit der Nacht von Freitag auf Sonnabend sorgten starker  Wind und stürmische Böen  für Verkehrsbehinderungen im Kreisgebiet. In Handewitt etwa pustete der Wind den auf den Feldern liegenden Schnee zurück auf die geräumten Straßen und Gehwege. Mancherorts entstand über Nacht und am Sonnabendvormittag so wieder eine geschlossene Schneedecke.   Stellenweise lagen die Verwehungen direkt hinter Kurven und waren erst im letzten Moment zu erkennen. 

Zwischen Böklund und Triangel (B201) auf Höhe Süderfahrenstedt herrschten am Sonntag starke Schneeverwehungen. Foto: Martin Engelbert

Deutliche Verwehungen waren auch am Sonntagvormittag gegen 11.30 Uhr auf der Straße zwischen Böklund und Triangel (B201) auf Höhe Süderfahrenstedt zu beobachten. Der Bereich ist exponiert und bekannt dafür, dass es dort bei entsprechender Wetterlage schnell zu Schneeverwehungen kommt.

Auf dem Marktplatz in Süderbrarup hatten die Kinder ihren Spaß. Foto: Doris Ambrosius

Die Straßen nach Süderbrarup waren aufgrund der starken Schneeverwehungen schwierig zu befahren, die Sicht für Autofahrer extrem eingeschränkt. Innerhalb der Gemeinden war es dafür sichtlich ruhig. Viele Bürger schippten ganz in Ruhe den Schnee vor ihren Häusern, so wie Norbert Schlaeger (56) aus Süderbrarup. Er empfand den Wintereinbruch gar nicht als so schlimm. „Naja, fürs Autofahren ist es schon doof, aber schön ist es vor allem für die Kinder“, sagte er – und hatte recht. Auf dem großen Marktplatz tobten einige Familien unter sich, fuhren Schlitten oder lieferten sich eine Schneeballschlacht, wie Lukas (13), Joel (7) und Ben (4), die mit ihrer Oma Eva Meier unterwegs waren und sich sehr freuten, draußen im Schnee herumtoben zu können. 

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