Stein-Angriffe auf der A7

Mordkommission sperrt Teile der Autobahn und sucht Beweise

Mordkommission sperrt Teile der Autobahn und sucht Beweise

Mordkommission sperrt Teile der Autobahn und sucht Beweise

shz.de/Eckhard Gehm/dpa
Kiel/Borgstedt
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Foto: Eckhard Gehm

Für die Suche nach weiteren Fundstücken sperrt die Polizei die linke Fahrspur in beide Richtungen. Es kommt zu Staus.

Wegen einer Spurensuche der Mordkommission nach hinterhältigen Angriffen mit Steinen auf Autofahrer auf der A7 haben sich am Mittwochvormittag Staus gebildet. „Die Autobahn ist voraussichtlich bis 12 Uhr jeweils nur einspurig in jede Fahrtrichtung nutzbar“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Zwölf Kräfte der Bereitschaftspolizei Plön und zwei Ermittler der Mordkommission seien im Einsatz. Die etwa zweistündige Aktion findet nördlich des Nord-Ostsee-Kanals zwischen Radar Hochbrücke und Schleswig statt. Ziel sei das Auffinden von Beweismitteln, erklärte der Polizeisprecher.

Im Juli hatte der Unbekannte ein Seil um einen Stein geknotet und diesen dann von einer Brücke in Neu Duvenstedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde) über die Fahrbahn gehängt. Zu hoch für Autos und Motorräder, aber genau passend für das Führerhaus von Lastern.

Der Findling mit 20 Zentimetern Durchmesser prallte gegen die Kabine eines Sattelzugs. Die Staatsanwaltschaft und die Kripo Kiel haben diesen Fall als versuchten Mord eingestuft. Die Polizei vermutet, dass der Stein am Seil eine Steigerung von bereits erfolgten Taten sein könnte. Zwei Tage zuvor war ein Stein von einer anderen A7-Brücke geworfen worden. Und im Februar 2016 war die Neu Duvenstedter Brücke schon einmal zum Tatort geworden. Damals flog ein 1,5 Kilogramm schwerer Stein auf ein Auto, die Fahrerin (22) blieb glücklicherweise unverletzt. Matthias Felsch: „Die Mordkommission ermittelt.“

Im jüngsten Fall hatten Zeugen, die den Stein am Seil bemerkten, zwar den Notruf gewählt, doch bevor die Polizei an der Brücke war, prallte er gegen die Kabine des Sattelzugs. Das Problem für die Ermittler: Sie konnten den Fahrer nicht befragen. Der Sattelzug stoppte zwar einige hundert Meter hinter der Brücke auf dem Standstreifen, setzte seine Fahrt jedoch kurz darauf fort. „Den Stein haben wir sichergestellt“, erklärt Felsch. „Durch die Suchaktion erhoffen wir uns weitere Fundstücke und auch Zeugenhinweise.“

 

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