Hafen auf Föhr

Im Wyker Sportboothafen herrscht Platzmangel

Im Wyker Sportboothafen herrscht Platzmangel

Im Wyker Sportboothafen herrscht Platzmangel

Lea Pischel/shz.de
Föhr
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Der Sportboothafen in Wyk hatte zuletzt einen Boom erlebt. Die Folgen davon zeigen sich jetzt. Foto: imago stock&people

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Warum die 260 Dauerliegeplätze im Wyker Hafen alle belegt sind. Und Wartende nur schlechte Chancen auf einen Platz haben.

Insulaner und Gäste, die als Bootsbesitzer auf einen Dauerliegeplatz im Wyker Hafen hoffen, haben schlechte Karten: Die Kapazität des Sportboothafens auf Föhr ist erschöpft, lediglich einige Gastliegeplätze sind noch frei.

Wir stoßen an unsere Grenzen.

Rochus von Stülpnagel, Werkleiter des Wyker Hafenbetriebes

Diese Entwicklung beobachten die Verantwortlichen, die sich zuvor über jeden Bewerber für einen Dauerliegeplatz gefreut hatten, seit einigen Jahren. Ein regelrechter Boom setzte ein, als auf der Insel wieder ein regelmäßiger Unterricht für die Erlangung des Sportbootführerscheins angeboten wurde und viele Absolventen in der Folge Boote besaßen. „Wir stoßen an unsere Grenzen“, konstatierten Rochus von Stülpnagel, Werkleiter des Wyker Hafenbetriebes, und sein Stellvertreter Gerd Jakobsen. „Seit zwei, drei Jahren müssen wir Anfragen ablehnen.“

Die Warteliste ist lang

So gab es bereits im vergangenen Jahr eine Warteliste. Die Situation entspannte sich, nachdem im Binnenhafen zusätzliche Plätze geschaffen worden waren. 260 Dauerliegeplätze gibt es derzeit im Wyker Hafen, die vom 1. April bis 31. Oktober verfügbar sind. Deren Nutzer dürfen in dieser Zeit – auch während der Pandemie – an Bord übernachten. Aktuell weist die Warteliste 25 Anfragen aus.

Wenn wir jeden berücksichtigen würden, hätten wir keinen Platz für Gastlieger mehr.

Gerd Jakobsen, stellvertretender Werkleiter des Wyker Hafenbetriebes

„Wenn wir jeden berücksichtigen würden, hätten wir keinen Platz für Gastlieger mehr“, sagt Jakobsen. 30 Plätze würden dafür vorgehalten, die insbesondere in der Saison stark frequentiert und auch Werbung für die Insel seien: „Die können wir nicht einfach vergeben, sondern müssen sie in der jetzigen Form erhalten.“ Ein weiteres Problem: Wer auf der Warteliste ganz oben steht, muss nicht als erster zum Zuge kommen. 

So extrem war die Situation noch nie.

Gerd Jakobsen, stellvertretender Werkleiter des Wyker Hafenbetriebes

„Wir haben Anfragen für Bootsgrößen von vier bis zu 15 Metern“, so Jakobsen. Unterschiedliche Schiffslängen, die sich auf die Vergabe auswirken, denn der Platz muss zum Boot passen. Keine glückliche Situation auch für die Mitarbeiter des Hafenbetriebes, bei denen sich der Ärger der Wartenden mitunter entlädt. „Wir würden liebend gern alle bedienen, aber es geht zurzeit nicht.“ Sollte der Trend nicht wieder abnehmen, werde sich vorerst nichts ändern.

„So extrem war die Situation noch nie“, betont Gerd Jakobsen, dass ohne intensive Baumaßnahmen und große Investitionen derzeit keine Entlastung in Sicht sei. „Wir können die Berufsschifffahrt wie Fischerei, Ausflugs- und Frachtschifffahrt nicht weiter einschränken. Ich wüsste nicht, wo wir noch mehr Sportboote unterbringen könnten.“

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