Jährlicher Bericht

Husum: Positive Entwicklungen für Menschen mit Behinderungen

Husum: Positive Entwicklungen für Menschen mit Behinderungen

Husum: Positive Entwicklungen für Menschen mit Behinderungen

Stefan Petersen/shz.de
Husum
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Die Verbindung zwischen Norder- und Süderstraße durch den Christian-Frederik-Hansen-Weg ist barrierefrei ausgebaut. Nur das Geländer fehlt noch. Foto: Stefan Petersen

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Jedes Jahr steht der Behinderten-Beauftragte der Stadtpolitik Rede und Antwort. Erich Jacobsen vermeldete Fortschritte.

Auch der Beauftrage für Menschen mit Behinderung der Stadt steht dem Stadtverordnetenkollegium regelmäßig Rede und Antwort. Allerdings kommt dessen Bericht jährlich, nicht nur alle vier Jahre wie der Frauenförderplan.

Extra-Gebühren für Taxifahrten übernimmt Kreis

Und Erich Jacobsen hatte durchaus etwas mitzuteilen. Erfreulicherweise auch Positives. Etwa, dass die Extra-Gebühren für Rollstuhltaxen nicht mehr vom Nutzer bezahlt werden müssen: Der Kreistag habe beschlossen, dafür Mittel zur Verfügung zu stellen und Kooperationen mit den Taxi-Unternehmen einzugehen. Und zum Beispiel auch im Bereich barrierefreier Planungen, Gestaltungen und Umsetzungen.

Bauliche Problempunkte seien erledigt, angepackt oder zumindest in der Planung, konnte Jacobsen vermelden. „Vor dem Rathaus ist die Zingel-Querung auch für Rollstuhlfahrer jetzt problemlos möglich und der Behindertenparkplatz vor dem Schifffahrtsmuseum um eine Rampe zum Bürgersteig ergänzt. Neben der Marienkirche können Rollstuhlfahrer über eine DIN-gerechte Extraspur von der Norder- zur Süderstraße und umgekehrt gelangen, wenn das Geländer fertig ist. Am Nissenhaus entsteht ein Rollstuhlweg zum Nebeneingang und an der Querung Hermann-Tast-Straße zur Berufsschule ist der Bordstein jetzt abgesenkt“, zählte er auf. Das seien „Umsetzungsbeispiele, die ermutigen“.

Eine grundsätzlich bessere barrierefreie Erreichbarkeit des Dockkoogs wurde mehrfach angemahnt.

Erich Jacobsen, Beauftragter für Menschen mit Behinderung

Weiterhin solle die geplante WC-Anlage am ZOB auch eine Behinderten-Toilette bekommen und in den Planungen für die Badestelle Dockkoogspitze würden Lösungswege zum barrierefreien Wassereinstieg und zur Erreichbarkeit und Ausstattung des Spielplatzes bedacht.

Barrierefreie Erreichbarkeit des Dockkoogs

Die Prüfung, ob dort zumindest während der Saison eine mobile Toilette und eine barrierefreie Umkleide vorgehalten werden könne, sei zugesagt. „Eine grundsätzlich bessere barrierefreie Erreichbarkeit des Dockkoogs wurde mehrfach angemahnt.“ Barrierefreie Strukturen würden zudem auch bei den Planungen für die Kleikuhle und in Schobüll verfolgt.

Anderen Aspekten der Behindertenarbeit habe leider Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht, so Jacobsen weiter. Statt „Kontakt nehmen“ sei auf Schlag „Kontakt vermeiden“ angesagt gewesen. Das habe zu zahlreichen Einschränkungen nicht nur in der Sprechstunde des Beauftragten, sondern auch zur Absage geplanter Treffen und anderer Vorhaben gesorgt. „Diese Einschränkung hat den Arbeitsauftrag erheblich erschwert.“

Dennoch, so schloss Jacobsen: „Die Behinderten-Belange sind im abgelaufenen Jahr vorangekommen, jedoch längst nicht am Ziel.“ Und zitierte den Kommentar von Peter Empen (SPD) zum letzten Bericht: „Wir denken an Menschen mit Behinderungen, aber immer noch unzureichend mit ihnen. Lassen Sie uns diese Sichtweise mehr annehmen.“

Von den Fraktionen erhielt er viel Zuspruch: „Erich Jacobsen ist konstruktiv-unnachgiebig – eine seltene Mischung, die Husum voranbringt“, befand Hans Pahl-Christiansen (Grüne). „Trotz der Ausnahmesituation durch Corona waren Sie erfolgreich – das ist wie in der Politik: Kleine Schritte bringen die Sache voran“, lobte CDU-Fraktionschef Christian Czock. Und sein SPD-Amtskollege Horst Bauer ergänzte: „Der Bericht zeigt, dass Erfolge möglich sind, wenn man dran bleibt.“ Am Ende fasste Bauer sicherlich die Meinung aller zusammen, als er Jacobsen riet: „Bleiben Sie, wie Sie sind!“

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