Modellregion Nordfriesland

Hotel Landhafen in Niebüll fährt wieder hoch

Hotel Landhafen in Niebüll fährt wieder hoch

Hotel Landhafen in Niebüll fährt wieder hoch

Anja Werner/shz.de
Niebüll
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Das Hotel Landhafen in Niebüll ist dabei beim Start der touristischen Modellregion Nordfriesland am 1. Mai. Foto: Anja Werner

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Bürokratie und Auflagen werden vom Hotelteam gerne erfüllt - für einen möglichst unbeschwerten Pandemie-Urlaub.

Im Hotel Landhafen in Niebüll werden am 1. Mai die touristischen Segel wieder gesetzt. „Der große Bürokratieaufwand macht uns zwar etwas Bauschmerzen, doch die Freude darüber, dass es endlich wieder los geht, ist riesig“, sagt Christoph Brunk, Inhaber und Direktor des im Oktober 2019 eröffneten Hotels mit 42 Zimmern und drei Suiten, das ganz auf Urlauber ausgerichtet ist.

Anders als andere Hotels in Südtondern, in denen Monteure oder andere Geschäftskunden auch während der vergangenen Monaten beherbergt wurden, wird der Landhafen zum Start der Modellregion am 1. Mai nach langer Zwangspause wieder komplett hochgefahren. „Jetzt geben wir wieder Vollgas“, sagt Christoph Brunk.

Ausreichend Lebensmittel, Getränke, Putz- und Desinfektionsmittel wurden besorgt. „Durch die lange Schließungszeit haben wir leider einige Teilzeitkräfte verloren“, bedauert der Direktor. Dies wird zumindest in der Startphase gut kompensiert werden können, denn am Wochenende wird im Landhafen mit einer Auslastung von nur rund 50 Prozent gerechnet.

Bundesweite Notbremse auf der einen und Urlaub in Nordfriesland auf der anderen Seite – das passt für viele nicht zusammen.

Christoph Brunk

Denn: „Die Nachfrage war anders als in früheren Zeiten verhalten. Bundesweite Notbremse auf der einen und Urlaub in Nordfriesland auf der anderen Seite – das passt für viele nicht zusammen. Viele Menschen in anderen Bundesländern haben noch gar nicht registriert, dass die möglich ist“, sagt Christoph Brunk.

Doch er rechnet mit steigenden Buchungszahlen. „Spätestens ab Mitte Mai, über Himmelfahrt und Pfingsten werden wir eine vollen Auslastung haben“, sagt der Niebüller.

Zwei Teststationen als Partner

Dass man mit dieser nicht startet, sei mit Blick auf die vielen Auflagen als akkreditierter Modellregion-Partner sogar von Vorteil. Zu diesen gehört das Testen. Beim Check-in ist eine Bescheinigung über einen negativen Corona-Test (Antigen-Schnelltest oder PCR-Test) vorzuzeigen, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Testpflichtig sind alle Personen inklusive Kinder ab sechs Jahren. Ausgenommen sind Personen, die über einen vollständigen Impfschutz gegen SARS-CoV-2 verfügen. In diesem Fall muss die vollständige Impfung nachgewiesen und ebenfalls vom Hotel dokumentiert werden.

Verwirrung um Testpflicht in der Außengastronomie

„Wir hoffen sehr, dass sich möglichst viele bereits vor der Abreise testen lassen, rechnen aber auch mit der Ankunft Ungetesteter“, sagt Christoph Brunk. Diese dürften das Hotel zunächst gar nicht betreten, sondern werden an die beiden Partner-Teststationen weitergeleitet. Dies sind „Inseltest“ in Niebüll und das Jugendheim in Galmsbüll, schließlich liegt ein großer Teil der Hotelanlage auch auf Galmsbüller Gemeindegebiet.

Alle 48 Stunden müssten Gäste zudem ein weiteres negatives Schnell- oder PCR-Testergebnis vorgelegen. Falls dies nicht geschieht, müsse eine sofortige Abreise erfolgen.

Auch für die Außengastronomie auf der Landhafen-Terrasse besteht mit Start der Modellregion eine Testpflicht für interne und externe Gäste. Foto: Anja Werner

Das Hotel-Team hat dem Gesundheitsamt des Kreises täglich über die Anzahl der Gäste und die Testergebnisse Bericht zu erstatten. Alle Mitarbeiter selbst werden zwei Mal pro Woche von dem Testteam aus Galmsbüll getestet.

Neu ist eine Testpflicht für externe Gäste, die die Außengastronomie auf der großen Terrasse des Landhafens nutzen möchten. Bisher mussten in Südtondern für die Nutzung der Außengastronomie keine, höchstens 24 Stunden alten Negativ-Tests vorgelegt werden.

Maskenpflicht und Luca-App

Bei Betrieben, die nicht Partner der Modellregion sind, wird dies auch so bleiben – für den Outdoor-Bereich. „Das wird schon für Verwirrung sorgen“, vermutet Christoph Brunk. Für die eigenen Gäste gelten die ohnehin vorgelegten Testergebnisse.

Möchten Landhafen-Urlauber aber in einem externen Restaurant essen gehen, müssen sie dafür ebenfalls einen Test vorlegen, der höchstens 24 Stunden alt ist.

Solange Gäste im Hotel oder auf der Terrasse in Bewegung sind, gilt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske. Im Garten entfällt diese Pflicht, da es sich um eine Park ähnliche Anlage handelt. Abstandsregeln und die Kontaktbeschränkungen gelten aber auch dort.

Der große Hotelgarten bietet viel Platz für die Gäste, daher entfällt dort die Maskenpflicht. Foto: Anja Werner

Sobald Urlauber im Hotel sind, müssen sie sich für eine schnelle und lückenlose Kontaktrückverfolgung auch in die Luca-App einwählen. Falls mal ein Gast nicht über diese technische Möglichkeit verfügt, werde das Hotel-Team aber auch eine andere Lösung finden. „Zudem müssen sich Gäste auch in der Luca-App anmelden, wenn sie den Restaurantbereich, die Bar oder die Terrasse betreten“, sagt Christoph Brunk.

Das gilt auch für die Frühstückszeit. Das Büfett dafür wird in mehrere Zonen aufgeteilt. In jeder Zone darf sich jeweils nur ein Hausstand aufhalten. Die Wege sind so gekennzeichnet, dass es zu keinem Begegnungsverkehr kommen kann.

Lüftungsanlagen

Natürlich werde auch für ausreichend Lüftung gesorgt. Die Hotelzimmer sind mit Anlagen ausgestattet, die eine kompletten Luftaustausch innerhalb von 15 Minuten ermöglichen. „So wird verhindert, dass unser Personal eventuell in einen kontaminierten Raum gelangt“, sagt Christoph Brunk.

Türklinken, Treppengelände und die sanitären Anlagen würden deutlich öfter als bisher gereinigt und desinfiziert. Die Sauna muss für alle Gäste geschlossen bleiben. Zum umfangreichen Hygienekonzept zählt zudem die Möglichkeit des Kontaktlosen Eincheckens.

Quarantäne im Hotelzimmer

Falls es trotz aller Vorkehrungen zu einem positiven Testergebnis bei einem Gast kommt, werde dieser umgehend isoliert und muss auf eigene Kosten sofort abreisen. Falls dies nicht möglich ist, geht er im Hotelzimmer in Quarantäne. Das entscheidet das Gesundheitsamt. Muss ein Gast wegen der Quarantäne länger als geplant bleiben, so muss er die Kosten dafür selbst tragen.

Sobald sich die Urlauber auf den kurzen Weg ans Meer oder durch unsere Rapsfelder machen, wird Entspannung und Erholung einsetzen.

Christoph Brunk

Zu viele Auflagen für einen unbeschwerten Urlaub? „Wir werden dafür alles tun, dass sich schon bald ein authentisches Ferien-Feeling einstellt. Sobald die Anreise-Bedingungen erfüllt sind und sich die Urlauber auf den kurzen Weg ans Meer oder durch unsere Rapsfelder machen, wird Entspannung und Erholung einsetzen“, ist sich Christoph Brunk sicher.

Weite und Natur für sicheren Pandemie-Urlaub

Und das sagt der gebürtige Niebüller als leidenschaftlicher Gastgeber des von vielen so unterschätzten nördlichen Nordfriesland. Ob Nordsee, Gotteskoog-See, Nolde-Museum, Südwesthörn, Kulturstation Zollhäuser oder die gemütliche Einkaufsstadt Niebüll – „hier gibt es so viele besondere Perlen und kleine Schätze zu entdecken.

Und es gibt viel Raum, Natur und Nordsee für wenige Gäste - also beste Voraussetzungen für einen rund um gut tuenden und sicheren Urlaub in Pandemiezeiten.“

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