Räumung in Flensburg

Gewerkschaft der Polizei verurteilt Vorgehen der Investoren

Gewerkschaft der Polizei verurteilt Vorgehen der Investoren

Gewerkschaft der Polizei verurteilt Vorgehen der Investoren

Julian Heldt/shz.de
Flensburg
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Während der Räumungsaktion kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten, dem privaten Sicherheitsdienst und der Polizei. Foto: Marcus Dewanger

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Zeitgleich ruft die Polizeigewerkschaft die Besetzer auf, das Gelände zu verlassen.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat mit Fassungslosigkeit auf die Geschehnisse rund um den Flensburger Bahnhofswald reagiert.

„Dass ein Investor seine finanziellen Interessen dermaßen über den Schutz der Gesundheit vieler Menschen stellt, ist unverantwortlich. Offenbar ist den Investoren völlig egal, ob sie durch ihr rücksichtsloses Verhalten Menschenleben in Gefahr bringen“, so Sven Neumann, stellvertretender Landesvorsitzender der Gewerkschaft.

Am frühen Freitagmorgen war in Flensburg ein privater Sicherheitsdienst mit Bauarbeitern angerückt, um den besetzten Bahnhofswald zu räumen.

Wenn hier Rechtsverstöße durch den Investor begangen werden, müssen diese konsequent geahndet werden. Das Gewaltmonopol liegt beim Staat. Dies darf nicht durch wirtschaftliche Interessen untergraben werden. Eine Selbstjustiz darf es in Deutschland nicht geben.

Sven Neumann

Die Flensburger Investoren Jan Duschkewitz und Ralf Hansen wollen auf ihrem Grundstück ein InterCity-Hotel sowie ein Parkhaus bauen lassen.

Angesichts der angespannten Pandemielage in Flensburg führe die Räumungsaktion zu einer Gefährdung von Mitarbeitern der Sicherheitsdienste, von Demonstranten, aber auch von eingesetzten Polizisten, so die Gewerkschaft.

Damit begäben sich die Investoren auf die gleiche Stufe wie die Demonstranten, die sich seit Wochen rechtwidrig auf dem Gelände aufhalten. Die Demonstranten hätten nunmehr die Möglichkeit zu zeigen, dass ihnen die Gesundheit vieler Menschen wichtiger sei, als ihre Anliegen mit der illegalen Gelände- und Baumbesetzung weiter durchzusetzen, erklärt die GdP. Vor diesem Hintergrund sollten sie umgehend, freiwillig und ohne weitere Auseinandersetzungen friedlich das Gelände verlassen.

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