Corona-Modellregion

Auf Föhr und Amrum sind noch viele Fragen offen

Auf Föhr und Amrum sind noch viele Fragen offen

Auf Föhr und Amrum sind noch viele Fragen offen

pk/ib/shz.de
Föhr/Amrum
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Bevor die Fähren wieder Gäste nach Föhr und Amrum transportieren dürfen, müssen noch viele Hausaufgaben erledigt werden. Foto: Petra Kölschbach

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Am 1. Mai soll der Tourismus wieder starten. Gäste wollen schon buchen, aber Vermieter sind noch verunsichert.

Seit am vergangenen Freitag bekannt wurde, dass der Kreis Nordfriesland zur Tourismus-Modellregion wird und damit auch auf Föhr und Amrum ab dem 1. Mai Beherbergungsbetriebe unter strengen Auflagen wieder öffnen dürfen, stehen bei der Föhr Tourismus GmbH (FTG) die Telefone nicht mehr still. „Die Gäste wollen kommen, wollen buchen, die wollen einfach mal weg und was anderes sehen“, so FTG-Chef Jochen Gemeinhardt, „und wir wollen den Gästen zeigen, dass wir uns auf sie freuen“.

Die Sache hat nur einen Haken: Im Moment weiß noch niemand genau, wie die Öffnung ab Mai konkret aussehen wird, welche Betriebe sich beteiligen und wie die geforderten regelmäßigen Tests der Gäste organisiert werden. „Wir wissen noch gar nicht, wie viele Vermieter dabei sind“, so Gemeinhardt. Gäste würden bereits online buchen, „und das vielleicht bei Betrieben, die nachher gar nicht mitmachen.

„Es gibt noch viele Fragen die wir derzeit sammeln“, so der Föhrer Tourismus-Chef. Beispielsweise müsse geklärt werden, ob die Gastgeber die Corona-Tests bezahlen müssen oder diese als kostenlose Bürgertests gelten, es müsse Stornierungsregelungen geben für den Fall, dass der Modellversuch vorzeitig abgebrochen werden muss, und noch vieles mehr.

 

Wenn wir keine Modellregion werden, würden wir wahrscheinlich im Juni zu den gleichen Bedingungen öffnen können, wie jetzt im Mai. Da können wir schon mal üben.

Jochen Gemeinhardt, FTG-Chef

„Die Vermieter brauchen absolute Sicherheit, dass sie, wenn sie mitmachen, nicht auf den Kosten sitzen bleiben“, betont Gemeinhardt, der aber trotzdem von der Idee der Modellregion überzeugt ist. „Wenn wir keine Modellregion werden, würden wir wahrscheinlich im Juni zu den gleichen Bedingungen öffnen können, wie jetzt im Mai. Da können wir schon mal üben“, meint er.

Ich kann den Unmut der Vermieter verstehen. Wir müssen jetzt mit Hochdruck an einer Umsetzung arbeiten.

Frank Timpe, Chef der Amrum-Touristik

„Wir haben es zurzeit mit vielen verunsicherten Vermietern zu tun, die konkrete Handlungsanweisungen benötigen“, ergänzt Gemeinhardts Amrumer Kollege Frank Timpe. Doch die könnten vor Ort noch nicht geliefert werden, „denn für uns ist maßgeblich, was der Kreis für Rahmenbedingungen schafft“, so Timpe. Er erlebe gerade viele Vermieter, die sich nicht richtig mitgenommen fühlten. „Ich kann deren Unmut verstehen“, sagt der Chef der Amrum-Touristik (AT) und betont: „Wir müssen jetzt mit Hochdruck an einer Umsetzumg arbeiten“.

Auf Amtsebene kamen dazu, wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist, bereits am Montag Amtsdirektor Christian Stemmer, Amtsvorsteherin Heidi Braun, Wyks Bürgermeister Uli Hess, Ordnungsamtsleiter Jörg Michelsen sowie Gemeinhardt und Timpe zusammen. Es seien Arbeitsgruppen gebildet worden, die sich in kleiner Runde regelmäßig treffen werden.

So werde es unter anderem ein Team „Kontrollen“ unter der Führung des Ordnungsamtes und unter Einbeziehung von FTG und AT sowie Wyker Dampfschiffs-Reederei und Interessenvertretungen von Gastronomie und Gewerbe geben.

Arbeitsgruppen bereiten die Umsetzung vor

Darüber hinaus leite Stemmer die Arbeitsgruppe „Testung“. Hier sollten nach Möglichkeit neben den Ärzten auch die Apotheken und mögliche private Anbieter mit ins Boot geholt werden. Auch die Frage möglicher Software-Lösungen gelte es zu klären, und der Amtsdirektor werde als Schnittstelle zum Kreis Nordfriesland dringende Fragen direkt weiterleiten.

Eine Auswahl häufig gestellter Fragen und Antworten hat der Kreis Nordfriesland unter www.nordfriesland.de bereitgestellt. Hier gibt es auch die Möglichkeit, sich per E-Mail direkt an den Kreis zu wenden. Für Fragen, die speziell die Inseln betreffen, hat das Amt Föhr-Amrum zudem die E-Mail-Adresse modellregion@amtfa.de eingerichtet. Hier sollen alle Fragen zur Modellregion entgegengenommen und gebündelt an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden. Die Grundlage für die Ausarbeitung aller weiteren Schritte und Maßnahmen ist die Bewerbung des Kreises Nordfriesland, die unter www.foehr.de/corona eingesehen werden kann.

 

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