Corona in Südtondern

Bundeswehr bei Symptomen rigoros

Bundeswehr bei Symptomen rigoros

Bundeswehr bei Symptomen rigoros

Karin Johannsen/shz.de
Leck/Stadum
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Bataillonskommandeur René Brieskorn von der Bundeswehr in Stadum dankt dem Lecker Apotheker Hans-Günter Lund für dessen Unterstützung der Truppe zu Beginn der Pandemie. Foto: Karin Johannsen

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Fregattenkapitän René Brieskorn berichtet über die Pandemielage in seinem Bataillon.

Über eine schöne Geste der Bundeswehr freute sich Hans-Günter Lund von der Königlich Privilegierten Apotheke: Fregattenkapitän René Brieskorn, Kommandeur des Bataillon Elektronische Kampfführung 911, überreichte ihm eine Metallplatte mit dem Wappen des Bataillons.

Es sei ein besonderes Zeichen der Dankbarkeit und Wertschätzung für die Unterstützung zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes zu Beginn der Corona-Pandemie, würdigte Brieskorn die Hilfsbereitschaft des Apothekers.

Bestände zu gering

„Vor einem Jahr waren auf einmal große Mengen von Masken und Desinfektionsmittel notwendig. Das gaben unsere Bestände nicht her“, erklärte der Kommandeur.

„In der Stunde der Not hatten Sie eine findige Idee und haben für uns Desinfektionsmittel hergestellt, damit wir weiterhin 365 Tage im Jahr unseren Auftrag erfüllen können“, dankte der Stabsoffizier dem Apotheker.

Hans-Günter Lund erinnert sich, dass das Sanitätsversorgungszentrum seinerzeit den Kontakt zu ihm aufgenommen hatte und um Hilfe bat: „Es waren nachher ein paar hundert Liter keimtötender Flüssigkeit.“

Wie in Unternehmen müssen die nahezu 1100 Soldaten und zivilen Mitarbeiter FFP2- oder OP-Masken tragen. Das gilt überall dort, wo nicht genügend Abstand eingehalten werden kann – ob zu zweit in einem Fahrzeug oder bei Übungen.

Aufwand lohnt sich

„Das klappt alles gut“, berichtet Fregattenkapitän Brieskorn. Mit der Hygiene nehme man es sehr ernst; das sei aufwendig, mache sich aber bezahlt, hieß es.

Die Auslandseinsätze laufen weiter, berichtet der Verbands-Chef. Nach Mali und Afghanistan würden seine Soldaten beispielsweise geschickt, und auch immer noch in den Kosovo. Vor und nach den Einsätzen müssten alle Beteiligten in Quarantäne: „Da müssen wir durch. Wir bekommen das alles hin!“

Die Schließung von Kindertagesstätten und Schulen betreffen natürlich auch die Soldaten und deren Kinder. Es gab Betreuungsprobleme: „Wir haben die Lösungen individuell zugeschnitten und es insgesamt gut gemeistert.“

Home-Office nicht relevant

Home -Office spiele in seinem Verband nur eine untergeordnete Rolle, sagt der Kommandeur weiter. Das betreffe nur einige zivile Mitarbeiter und Soldaten.

Insgesamt meldet er nur wenige Corona-Infizierte unter seinen Leuten. Die Zahl bewege sich im einstelligen Bereich seit Beginn der Pandemie, versichert er. „Sobald Symptome auftreten, gilt ein hartes Reglement – wie im Zivilleben auch. Die Betroffenen gehen sofort in häusliche Quarantäne. Da sind wir rigoros.“

Die Soldaten leisten in dieser Ausnahmesituation gern Amtshilfe: Sechs Leute unterstützen die Arbeit im Impfzentrum Niebüll, 18 Soldatinnen und Soldaten sind in den Gesundheitsämtern Flensburg und Schleswig eingesetzt, 20 Bundeswehrangehörige in weiteren Einrichtungen in Berlin.

„Wenn wir gebraucht werden, sind wir da. Darauf kann man sich verlassen“, unterstreicht Fregattenkapitän René Brieskorn.

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