Galloway-Rind

Besonderer Geburtstag: Kuh Alpia wird 20

Besonderer Geburtstag: Kuh Alpia wird 20

Besonderer Geburtstag: Kuh Alpia wird 20

Sabine Voiges/shz.de
St Annen
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Alpia mit ihrem Kalb Ninja: Bis 2018 brachte sie 14 gesunde Kälber zur Welt. Foto: Sabine Voiges

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Galloway-Kuh Alpia hat Glück gehabt. Ihre Besitzerin, Familie Heim, hat versprochen, sie nie schlachten zu lassen.

Versprochen ist versprochen: „Alpia vom Bebensee“ ist die Stammkuh von Beatrice Heim und feiert einen besonderen Geburtstag. Die „Grande Dame“ der Herde wird am 7. April 20 Jahre alt und lebt als bestens versorgte Seniorin unweit von Friedrichstadt in St. Annen in Dithmarschen.

Hier begründete die schottische Schönheit (aus der Zucht von Mechthild Bening, Kreis Segeberg) 2005 die aktuell 36-köpfige Herde der White Galloways, die Beatrice Heim, eine gelernte Landwirtin, mittlerweile gemeinsam mit ihrem ältesten Sohn Felix betreut.

Eine Kuh statt Blumen

Zwei Jahrzehnte sind für eine Kuh zwar ein stattliches Alter, doch mit dem Ehrentag von Alpia hat es noch eine besondere Bewandtnis. Erstens brachte Johann Heim das Tier, damals mit Kalb an der Seite und tragend, seiner Frau sozusagen anstatt Blumen „einfach mal so“ mit.

„Außerdem mussten wir Mechthild Bening in die Hand versprechen, dass wir Alpia nicht schlachten werden. Und daran halten wir uns bis heute. Denn sie gehört einfach zur Familie“, erzählt Heim schmunzelnd.

Auf die Rasse der White Galloways kam die engagierte Züchterin derer „von Oesterfeld“ im Übrigen, weil die Rinder auf dem Hof, der sich seit gut 500 Jahren in Familienbesitz befindet, gemeinsam mit Pferden gehalten werden.

Verlässliche Mutter von 14 Kälbern

„Erst hatte ich an Highland Cattle gedacht. Doch mit ihren langen Hörner war mir das für die Pferde zu gefährlich. Die hornlosen Galloways sind dagegen friedfertig, genügsam und widerstandsfähig. Außerdem bringen sie eine gute Fleischleistung mit hervorragender Qualität – was jedoch bei Alpia natürlich nicht zum Tragen kommt“, erläuterte sie augenzwinkernd.

Sabine Harren mit ihren Kindern. Foto: Karin Riggelsen

Bis 2018 brachte Alpia 14 gesunde Kälber zur Welt. Davon sind momentan vier Töchter, vier Enkelinnen sowie zwei Ur- und drei Ur-Ur-Enkelinnen in der Zucht von Familie Heim.

„Sie war immer eine absolut verlässliche Mutterkuh, die gut auf ihren Nachwuchs Acht gab. Und ihre Tochter Jette hat sie gerade vor Kurzem erst ein weiteres Mal zur Oma gemacht“, berichtet Beatrice Heim nicht ohne Stolz.

Auch als Lottofee im Einsatz

Auch in der Tagespresse sorgte Alpia schon für Schlagzeilen. „Hauptgrund dafür war allerdings, dass sie beim Kuh-Bingo zum Dorffest so mit der Bewachung ihres Kalbes beschäftigt war, dass aus unserer Glücksfee nicht ein Fladen auf die Zahlen fiel und die Preise schließlich verlost werden mussten“, erinnert sich ihre Halterin lachend.

Ebenfalls großen Spaß haben Heims eigene Enkel, darunter Levin (6) und Louis (4), mit der „alten Dame“. Denn diese ist so ruhig und abgeklärt, dass es sich prima auf ihr reiten lässt. „Alpia ist immer noch aufrecht und gut in Schuss“, attestiert auch Felix Heim dem Geburtstagskind. Nichtsdestotrotz: Eine Kuh aufs Altenteil zu schicken könne man sich letztlich natürlich nur bei einer Hobbyzucht wie der ihren leisten.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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