Der Polizeieinsatz im Bahnhofswald schreitet voran. Aktuell ist ein Spezialteam der Bundespolizei dabei, auch das letzte verbliebene Baumhaus abzureißen. Zwei Besetzer befinden sich noch in den Bäumen. Am Morgen war die Räumung des Grundstückes fortgesetzt worden, nachdem die einbrechende Dunkelheit den Einsatz am Sonntagabend unterbrochen hatte.

Die Polizei hatte mittels Lautsprecherwagen die Besetzer aufgefordert, die Bäume freiwillig zu verlassen. Als Grund wurden das Infektionsschutzgesetz und die Verstöße gegen die nächtliche Ausgangssperre angeführt.

Vom Carlisle-Park aus beobachten rund 80 Demonstranten die Geschehnisse auf dem Grundstück an der Hauptpost.

Gegen 9.15 Uhr drohte die Lage am Bahnhofswald kurzzeitig zu eskalieren. Mehrere Demonstranten versuchten, das abgesperrte Grundstück an der Hauptpost zu stürmen. Mindestens eine Person schaffte es, über den Bauzaun zu klettern.

Die Polizei hatte die Lage jedoch schnell unter Kontrolle und nahm anschließend acht Menschen in Gewahrsam. Gegen 11.30 Uhr wurde eine weitere Person vorläufig festgenommen.

Am Montag wurden auch die Baumfällarbeiten fortgesetzt. Diese sind inzwischen abgeschlossen. Zur Bahnhofstraße wurde alle Bäume entnommen. Die Demonstranten begleiteten die Arbeiten mit Buhrufen. Immer wieder kommt es auch zu Diskussionen mit den Polizisten.

Weiterhin sind massive Kräfte der Landes- und Bundespolizei vor Ort. Unterstützung erhält die Polizei aus Schleswig-Holstein aus den Nachbarländern Hamburg und Niedersachsen. Das Innenministerium möchte sich zur aktuellen Lage in Flensburg derzeit nicht äußern und verweist darauf, dass es sich um einen laufenden Einsatz handelt.

Die Polizei rechnet damit, dass es im Laufe des Tages zu weiteren Demonstrationen und Verkehrsbeeinträchtigungen kommen kann. Am Morgen hatten sich Sympathisanten der Baumbesetzer von der Eisenbahnbrücke am ZOB abgeseilt. Die Kreuzung musste für mehrere Stunden gesperrt werden.