Breitbandausbau

Bagger kappt Kabel: Drei Wochen ohne Telefon

Bagger kappt Kabel: Drei Wochen ohne Telefon

Bagger kappt Kabel: Drei Wochen ohne Telefon

Ursel Köhler/shz.de
Maasholm
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Nun kann Fritz Fitz wieder über das Festnetz telefonieren. Sein tierischer Freund „Harzkieker“ behält ihn dabei im Auge. Foto: Ursel Köhler

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Ausgerechnet der Breitbandausbau hat dafür gesorgt, dass Fritz Fitz über Wochen keine Verbindung hatte.

Drei Wochen ohne Telefon und Internet – das war für den 70-jährigen Fritz Fitz in Maasholm nicht nur eine lange Zeit, die ihn gefrustet hat, war eine Zeit, auf die er gut und gerne hätte verzichten können. Doch nun ist das vorbei und er kann wieder via Festnetz mit seinen Kindern und Freunden telefonieren.

Was ihn freut, missfällt hingegen seinem fünfjährigen vierbeinigen Weggefährten, einen Hund der Rasse „Harzer Fuchs“ namens „Harzkieker“. Wenn sein Herrchen nun wieder stundenlang telefoniert, wird er nicht nur ungeduldig, sondern stupst ihn auch kräftig an: „Hör auf, ich bin auch noch da.“

Die telefonische Durststrecke währte drei Wochen und Fritz Fitz hofft, dass es das war. Inzwischen hat er sein Handy, das er mit Prepaid „fütterte“, zur Seite gelegt und freut sich, dass nun alles wieder normal ist.

Bagger beschädigte Kabel

Er, seines Zeichens Bäcker, kam 2014 aus Elmshorn hoch in den Norden. Hier gefiel und und gefällt es ihm, hatte er doch zuvor des öfteren Urlaub in Schwackendorf gemacht. Da hatte er sich entschieden, im nahe gelegenen Maasholm-Bad ein Haus zu kaufen. Das war, wie er sagt, eine Entscheidung, die er nicht bereut hat. Alles war zum besten bestellt, bis Anfang April das Telefon seinen Geist aufgab. Der Grund: Im Schleibogen – jene Straße, in der er lebt – liefen die Arbeiten für den Breitbandausbau und da beschädigte ein Bagger das in der Straße liegende Telefonkabel.

Von dem telefonischen Aus betroffen war nicht nur Fritz Fitz, sondern waren auch weitere Bewohner der Straße. Unverzüglich, berichtet er, meldete er den Schaden bei der Telekom. Da wurde ihm gesagt, dass demnächst jemand komme, um die Leitung zu reparieren. Und es kam jemand, zog aber laut Fitz wenig später unverrichteter Dinge ab. Das könne er alleine nicht machen, so dessen Auskunft.

„Ich bin wieder erreichbar.“

Also wurde sich wieder bei der Telekom gemeldet und die sagte zu, dass in Kürze ein Bautrupp kommen werde. Auch das dauerte wieder einige Tage. Es wurde ein neuer Termin avisiert, doch kam der Bautrupp erst später – an einem frühen Nachmittag – und behob den Schaden. Das bedeutet für die Schleibogen-Anlieger, dass sie nach drei Wochen nun wieder „normal“ telefonieren und im Internet unterwegs sein können. Bei alledem hielt und hält es Fritz Fitz mit der Devise „Ärgere dich nicht, wenn's regnet, es regnet sowieso.“

Dass nun alles wieder in Ordnung ist, stimmt Fritz Fitz froh. Sein Frust hat sich gelegt, wobei er nicht verhehlt, dass das alles schneller hätte gehen können. Bei alledem hofft er, dass so etwas nicht wieder passiert. Denn drei Wochen Warten, das ist für ihn nicht akzeptabel.

Zu den ersten, die Fritz Fitz nach der Leitungs-Reparatur anrief, gehörten seine Kinder. Bei ihnen meldete er sich zurück: „Ich bin wieder erreichbar.“ Zu den ersten gehörte aber auch sein Hausarzt in Gelting. Dort ließ er sich zwecks Impfung auf die Warteliste setzen.

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