Australian Open

«Atemberaubend»: Achtelfinalist Zverev als Weltall-Fan

«Atemberaubend»: Achtelfinalist Zverev als Weltall-Fan

«Atemberaubend»: Achtelfinalist Zverev als Weltall-Fan

dpa
Melbourne
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Alexander Zverev musste zwischenzeitlich auch mal in seinen Schläger beißen.. Foto: Dean Lewins/AAP/dpa

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Alexander Zverev spielt nicht sein bestes Tennis, kommt aber ohne Satzverlust ins Achtelfinale der Australian Open. Der Qualifikant Radu Albot ist für sein großes Ziel kein wahrer Maßstab. Zverev wird sich steigern müssen - und lenkt sich mit einem besonderen Buch ab.

Entspannt plauderte Alexander Zverev nach seinem lockeren Achtelfinaleinzug bei den Australian Open über seine Faszination für das Weltall.

Das klare 6:3, 6:4, 6:4 gegen den Qualifikanten Radu Albot aus Moldau sollte nur ein kleiner Zwischenschritt auf dem erhofften Weg zu seiner Titelpremiere bei einem Grand-Slam-Turnier sein. Zum Buch von Stephen Hawking kann der 24-Jährige auch in der kommenden Woche noch in Melbourne greifen.

Faszination für das Weltall

«Ich war immer sehr Weltall-interessiert. Ich fand es immer atemberaubend, zu wissen, wo wir überhaupt herkommen und wie alles entstanden ist», verriet die Nummer drei der Tennis-Welt. «Es ist immer interessant, neue Sachen drüber zu lesen. Das Thema hört einfach nicht auf. Du kannst bis zum Ende deines Lebens darüber etwas lernen.»

Dass er ein «Riesenfan» von Hawking sei und Lesen ihm vor einem Match hilft, eine Frische im Kopf zu gewinnen, hatte der Hamburger schon ein paar Tage zuvor erzählt. Nun ging der Melbourne-Halbfinalist von 2020 auch darauf ein, dass Bücher für ihn ein Weg seien, nicht immer nur am Handy zu daddeln oder auf einen Bildschirm zu starren und sich Serien anzuschauen: «Das ist ein guter Weg, davon ein bisschen wegzukommen und einfach mal komplett abzuschalten.»

Seine Weltall-Faszination habe angefangen, weil sich sein Bruder Mischa für das Thema interessiert habe. «Ich bin überhaupt kein Star-Wars-Fan oder noch was», stellte er klar: «Ich habe irgendwann eine Doku gesehen darüber, im Flieger irgendwohin. Seitdem hat mich das wirklich fasziniert und dann ging es damit ein bisschen los.»

Sein Match gegen Albot war schon rund drei Stunden her, als Zverev über sein kleines Hobby redete. Wieder einmal hatte der ehrgeizige US-Open-Finalist von 2020 nach dem Match gleich noch trainiert, wie schon nach den Runden eins und zwei. Gegen den Australier John Millman habe er wohl etwas besser gespielt, räumte er ein.

Noch nicht in Topform

Das Duell mit dem Weltranglisten-124. Albot wird nicht als eines seiner faszinierendsten Grand-Slam-Matches in Erinnerung bleiben. Von seinem besten Tennis blieb Zverev ein ganzes Stück entfernt. Er brauchte aber auch noch keine Topform, um ohne Satzverlust zum vierten Mal nacheinander ins Achtelfinale der Australian Open einzuziehen. «Es war ein Arbeitssieg», urteilte Boris Becker.

Zverev biss zwischenzeitlich in seinen Tennisschläger, pfefferte ihn auf den Boden, schlug die Hand vors Gesicht. Denn er leistete sich ein paar Unkonzentriertheiten. Als sein zweiter Aufschlag komplett misslang und er seinen ersten Matchball mit einem Doppelfehler vergab, schaute der Weltranglisten-Dritte verärgert zu seinem Team um Bruder Mischa. «Ich habe mich nicht perfekt gefühlt - aber wer ist perfekt? Am Ende habe ich gewonnen, und ich bin glücklich darüber», sagte der Olympiasieger. Bei Eurosport kommentierte er: «Ich denke, schlechter als heute werde ich im Turnier hoffentlich nicht spielen.»

Nun gegen Shapovalov

In der Runde der besten 16 trifft Zverev am Sonntag auf den Weltranglisten-14. Denis Shapovalov aus Kanada, der sich 7:6 (7:4), 4:6, 6:3, 6:4 gegen den US-Amerikaner Reilly Opelka durchsetzte. «Hoffentlich werden es noch vier gute Matches für mich», sagte Zverev. Die Zahl der deutschen Tennisprofis beim Grand-Slam-Turnier in der australischen Metropole hatte sich in den vergangenen Tagen schnell dezimiert. Als einziger von zwölf deutschen Teilnehmern hatte es Zverev im Einzel in die dritte Runde geschafft.

Die Chance aufs Viertelfinale haben im Doppel auch Kevin Krawietz und Andreas Mies. In ihrem Zweitrundenmatch bezwangen die an zwölf gesetzten Krawietz und Mies die Amerikaner Austin Krajicek/Sam Querrey 6:4, 6:7 (7:9), 6:4. Fürs Weiterkommen muss das Duo nun aber die an fünf gesetzten John Peers aus Australien und Filip Polasek aus der Slowakei bezwingen. «Die Auslosung ist nicht einfach», meinte Krawietz, nachdem er zum ersten Mal gemeinsam mit Mies das Achtelfinale der Australian Open erreicht hatte. Polasek hatte sich 2021 mit dem Kroaten Ivan Dodig in Melbourne den Titel gesichert.

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