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Stauranking: Vier Städte aus SH sind betroffen

Stauranking: Vier Städte aus SH sind betroffen

Stauranking: Vier Städte aus SH sind betroffen

Michael Kierstein/shz.de
Kiel
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Trotz Pandemie und Homeoffice: Auch 2020 gab es Staus im Norden. Foto: Matthias Balk

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Überall ging die Zeit, die im Stau verbracht wurde, zurück. Husum ist die Überraschung in der Liste.

Auch im Corona-Jahr gab es ihn: Stau. Eine Analyse des Verkehrsdatenanbieters „Inrix“ von 70 deutschen Städten zeigt, dass überall im Land die im Stau verbrachte Zeit jedoch weniger wurde.

Ein Grund dafür ist die Corona-Pandemie und der damit verbundene Einsatz von Homeoffice. „Die morgendlichen Pendlerströme in die Städte gingen weltweit zurück, da die Menschen ihre Fahrten zu Büros, Schulen, Einkaufszentren und anderen öffentlichen Orten reduzierten“, sagt Bob Pishue, Verkehrsanalyst bei Inrix.

Auch Urlaubsreisen mit dem eigenen Auto wurden deutlich weniger. Das hat sich auch positiv auf das Portmonee ausgewirkt.

Hamburg an der Spitze im Norden

In der besonders staugeplagten Stadt Hamburg verbrachten die Autofahrer im vergangenen Jahr rund 33 Stunden im Stau. 2019 waren es noch 48 Stunden.

Die Hansestadt ist nach wie vor auf Platz vier im Stauranking. Auch in Schleswig-Holstein standen die Autofahrer in Blechlawinen Schlange. So haben es die Städte, Lübeck, Husum, Kiel und Flensburg in das Ranking geschafft.

Vier Städte aus SH unter den Top 70

Spitzenreiter bei den Nord-Städten ist dabei Lübeck. Hier verbrachten die Autofahrer 28 Stunden im Stau. Im Vorjahr verbrachten die Lübecker noch 36 Stunden im Stau. Auf Platz zwei landet Husum. „Dass Husum unter den 70 Staustädten Deutschlands gelandet ist, hat uns auch überrascht“, sagt Philipp Hanke, Sprecher des Verkehrsdatenanbieters. Die Husumer verbrachten der Analyse nach im vergangenen Jahr 13 Stunden im stehenden Auto. Im Vorjahr waren es rund 19 Stunden.

Dass die Landeshauptstadt Kiel nur auf Platz drei landet, ist dann die nächste Überraschung. Man habe Kiel im Schleswig-Holstein-Ranking weiter oben erwartet, so der Sprecher.

Neun Stunden standen Kieler 2020 im Stau. Im Vorjahr waren es rund 21 Stunden. Zu einem Großteil dürften die neun Stunden zudem auf dem Nadelöhr Theodor-Heuss-Ring verbracht worden sein. Von April bis Ende November wurde hier gebaut. Richtung Eckernförde war deshalb in der Zeit nur eine Fahrspur frei. Der Theodor-Heuss-Ring gilt als meistbefahrene Straße in der Landeshauptstadt.

Weniger Ausgaben für Sprit und Instandhaltung

Auch die Flensburger Autofahrer sind leidgeprüft. Sie standen ebenfalls neun Stunden im Stau. Auch hier ist ein Rückgang zu verzeichnen. So verbrachten sie im Jahr 2019 noch rund 19 Stunden im Stau.

Im Vergleich zu den großen Metropolen, floss der Verkehr im gesamten Norden jedoch gut. Spitzenreiter ist – wie in jedem Jahr – die bayrische Hauptstadt München. Trotz Pandemie und Homeoffice verbrachten die Münchener 65 Stunden ihres Jahres im Stau. Im Internationalen Vergleich ist das Platz 21.

Weniger Stau auf den Straßen schont zudem den Geldbeutel. So hätten alle deutsche Autofahrer im vergangenen Jahr 235 Millionen Euro für Benzin und Instandhaltung ihrer Autos ausgegeben. 2019 waren es noch 408 Millionen Euro. Die deutschen Autofahrer sparten also neben der Zeit im Stau auch noch 173 Millionen Euro für Instandhaltungen und Benzin ein.

 

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