Ausbildung und Studium

Schulen bekommen Info-Briefe für Schüler

Schulen bekommen Info-Briefe für Schüler

Schulen bekommen Info-Briefe für Schüler

Michael Kierstein/shz.de
Kiel
Zuletzt aktualisiert um:
Auch in der Pandemie wird ausgebildet. Arbeitsagentur und Bildungsministerium wollen Schülern auf dem Weg helfen. Foto: Zacharie Scheurer

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Weil sie in der Pandemie weniger Jugendlichen erreichen, werden jetzt Briefe mit Informationen an Schulen geschickt.

Die Schulen im Land bekommen Post vom Bildungsministerium und der Bundesagentur für Arbeit. In den Briefen soll es darum gehen, Jugendlichen bei dem Weg nach der Schullaufbahn zu helfen.

Deshalb wurden Informationen zu Ausbildungen und zu Informationsmaterial gebündelt. Dies soll über die Schulen direkt an die Jugendlichen gehen. „Wir erreichen wegen der Corona-Pandemie immer weniger junge Menschen“, sagt Margit Haupt-Koopmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord von der Bundesagentur für Arbeit. Dadurch, dass viele Angebote digital oder gar nicht stattfinden konnten, ging der Kontakt zu den Jugendlichen etwas verloren.

Infomaterial für Schüler

Man habe im vergangenen Jahr 2000 junge Menschen weniger erreicht, als in den Jahren zuvor, sagt sie. Hier wolle man jetzt aktiv gegensteuern und richte sich deshalb mit einem Brief an die Schulen. Die Schulen sollen die Informationen dann unter den Schülern verteilen. Dieser Brief liegt aktuell noch beim Bildungsministerium zur Endabstimmung, soll aber in den nächsten Tagen versandt werden.

Die Bundesagentur für Arbeit beschäftigt sich nämlich nicht nur mit Arbeitslosigkeit und Problemen. In einer beigelegten Info-Broschüre wird erklärt, dass neben Beratungen zur individuell passenden Ausbildung auch Themen wie Bewerbungsunterlagen, zu Möglichkeiten trotz schlechter Noten, und offenen Stellen gegeben werden.

Fachkräftemangel als Befürchtung

Direkte Verweise sind in der Broschüre direkt mit QR-Codes versehen, können also über das Smartphone sofort aufgerufen werden. Zudem liegen Kontaktinformationen zur lokalen Berufsberatung bei.

„Jede elfte Fachkraft in Schleswig-Holstein ist über 60 Jahre alt. Wir brauchen den Nachwuchs“, betont Haupt-Koopmann. Und auch im Pandemiejahr 2021 sind von über 15000 Ausbildungsstellen noch knapp 4000 frei. „Ich mache mir um den Ausbildungsmarkt enorme Sorgen. Der Fachkräftemangel wird sich verschärfen. Da müssen wir handeln“, sagt auch Wirtschaftminister Bernd Buchholz.

Margit Haupt-Koopmann wies auch darauf hin, dass es von Seiten des Bundes Unterstützungsgelder für Firmen gebe. So ist es möglich, dass Firmen, die Ausbildungsplätze nicht streichen eine Ausbildungsprämie erhalten. Ziel ist es, auch in wirtschaftlich schweren Zeiten die Fachkräfte von morgen auszubilden. Die Betriebe können, wenn sie sogar mehr ausbilden als zuvor, bis zu 3000 Euro pro Arbeitsvertrag als Zuschuss vom Bund erhalten.

Mehr lesen