Kampf gegen Corona

Luca-App: Was Nutzer unbedingt beachten müssen

Luca-App: Was Nutzer unbedingt beachten müssen

Luca-App: Was Nutzer unbedingt beachten müssen

Mark Otten/shz.de
Flensburg
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Die Luca-App soll die Kontaktnachverfolgung vereinfachen und damit die Gesundheitsämter entlasten. Foto: dpa/Jens Büttner

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Schleswig-Holstein setzt auf die Luca-App zur besseren Kontaktnachverfolgung. Eine Anleitung für das Programm.

Mit der Luca-App können Nutzer sich an öffentlichen Orten oder bei privaten Treffen an- und abmelden. Im Infektionsfall können Betroffene das Gesundheitsamt informieren und so eine Kontaktnachverfolgung anstoßen. Gefährdete Personen bekommen dann einen konkreten Hinweis. Bald sollen alle 15 Gesundheitsämter des Landes an das Luca-System angeschlossen sein. Zuletzt meldete unter anderem der Kreis Plön, dass man nun dabei sei.

Wie bekomme ich die Luca-App und was kostet sie?

Die Luca-App gibt es in den Appstores von Apple und Google. Der Download und die Benutzung sind kostenlos.

Android-Nutzer brauchen ein Gerät mit der 2014 veröffentlichte Betriebssystem-Version 5.0 oder neuer. Die App funktioniert damit auf zahlreichen älteren Geräten bekannter Hersteller, unter anderem dem Samsung Galaxy S4, Sony Xperia Z und den entsprechenden Nachfolgern. (Hier geht es zum Download der Luca-App für Android)

Apple-Nutzer benötigen Geräte mit iOS 12.0 oder neuer. Damit unterstützt die Luca-App das 2013 veröffentliche iPhone 5S und alle Nachfolger sowie den iPod Touch der 6. und 7. Generation. (Hier geht es zum Download der Luca-App für Apple iPhones)

Wer kein Smartphone hat, kann sich einen Luca-Schlüsselanhänger besorgen. Darauf ist ein QR-Code gedruckt, der ansonsten in der Luca-App auf dem Handy generiert wird. Ansprechpartner sind in der Regel Gemeinden und Landkreise. Das Schlüsselanhänger-System steht wegen Sicherheitsmängeln derzeit in der Kritik.

Luca-App: Welche Daten muss ich angeben?

Beim ersten Öffnen der App müssen Nutzer den Geschäftsbedingungen und den Datenschutzbestimmungen zustimmen. Danach geben Anwender zunächst Vor- und Nachname sowie eine Handy- oder Festnetznummer ein. Per SMS oder Anruf auf dem Festnetz bekommen Nutzer dann eine TAN mitgeteilt, die in der Luca-App eingetippt werden muss und mit der die angegebene Nummer bestätigt wird.

Nach erfolgreicher Eingabe der TAN geben Anwender noch die eigene Adresse ein. Für die Nachverfolgung ist wichtig, dass alle Daten korrekt und aktuell sind. Alle Daten werden doppelt verschlüsselt und können nicht von Freunden, Veranstaltern oder unbefugten Dritten eingesehen werden – sie liegen jedoch auf den Servern einer Privatfirma. Die App erstellt anschließend einen anonymisierten QR-Code, der sich ständig verändert und wie ein Fingerabdruck funktioniert.

Die Benutzeroberfläche der Luca-App mit dem anonymisierten QR-Code. Foto: imago images/Michael Weber

Wie benutze ich die Luca-App?

In der Regel hängt am Eingang von öffentlichen Orten wie Geschäfte, Hotels bei Konzerten oder an Tischen in Restaurants, ein vom Veranstalter erstellter Luca-QR-Code aus. Diesen Code müssen Gäste einscannen, um sich am entsprechenden Ort anzumelden. Das geht in der geöffneten Luca-App über die Schaltfläche "Selbst einchecken". Dieser Schritt ersetzt das bisher bekannte Eintragen in Gästelisten. Die App zeichnet auf, wie lange Besucher sich an einem Ort aufhalten. Das funktioniert auch, wenn die App geschlossen und das Handy gesperrt ist. Beim Verlassen des Ortes sollen Nutzer sich in der App abmelden.

Über diesen QR-Code können Kunden sich in einem Geschäft anmelden. Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Alternativ können Veranstalter auch den Luca-QR-Code der Gäste einlesen. Dazu öffnen Nutzer die App und halten den eigenen QR-Code vor den Scanner.

Für die Nachverfolgung bei Treffen mit Freunden, Bekannten, Kollegen oder Geschäftspartnern tippt ein Teilnehmer auf "Privates Treffen erstellen" und zeigt den anderen Teilnehmern den nun erstellten QR-Code. Diesen müssen die anderen mit ihren Smartphones und der Luca-App scannen. Auch wird die Dauer des Treffens aufgezeichnet. Teilnehmer können sich jederzeit abmelden, der Veranstalter kann das gesamte Treffen beenden und damit alle Teilnehmer abmelden.

Im Infektionsfall: Was mache ich mit der Luca-App?

Wenn ein positiver Corona-Test vorliegt, können Nutzer diesen in der Luca-App melden. Unter der Schaltfläche "Historie" sehen Anwender zum einen, wann und wie lange sie eingecheckt waren. Zum anderen gibt es dort die Schaltfläche "Historie freigeben". Darüber teilen Infizierte die Kontaktdaten und die Besuchshistorie der vergangenen 14 Tage mit dem angeschlossenen Gesundheitsamt. Im nächsten Schritt kontaktiert das Gesundheitsamt die Gastgeber – also Restaurants oder private Veranstalter – und bittet um Freigabe der benötigten Kontaktdaten anderer Teilnehmer und Gäste im betroffenen Zeitraum über das Luca-System. Nur das Gesundheitsamt kann die Daten entschlüsseln und auswerten und meldet sich anschließend telefonisch bei gefährdeten Personen.

Der Nutzer erfährt, wenn das Gesundheitsamt auf eine Datensammlung zugreift, in der der Anwender selbst auftaucht. Außerdem gibt es eine Meldung, wenn das Amt bei einem Kontakt eine Risiko erkennt. Zusätzlich erhalten Nutzer einen Hinweis, wenn am selben Ort zwei Infizierte gemeldet worden sind. Und eine dritte Benachrichtigung wird verschickt, sobald zwei Infizierte am selben Ort registriert wurden. 

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