Amtsausschuss Südtondern

Fast 125.000 Euro für das Wilhelminen-Hospiz

Fast 125.000 Euro für das Wilhelminen-Hospiz

Fast 125.000 Euro für das Wilhelminen-Hospiz

Anja Werner/shz.de
Niebüll
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Trauerbegleitung auch für Kinder zählt zu den Angeboten des Wilhelminen-Hospizes, die aus Spenden finanziert werden. Foto: dpa

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Durch Corona sind dem Hospiz viele Spenden weg gebrochen und auch die Belegung der Betten ist ins Stocken geraten.

Mit einer „tollen Nachricht“ begrüßt Amtsvorsteher Ingo Böhm am Montagabend die Mitglieder des Amtsausschusses in der Mensa der Friedrich-Paulsen Schule (FPS). Nämlich mit einer Spendenaktion der Amtsgemeinden für das Wilhelminen-Hospiz in Niebüll.

„Die Summe beträgt jetzt schon 122.150 Euro, und das ist noch nicht der Endstand“, sagt Ingo Böhm. Initiiert hatte diese Aktion der Neukirchener Bürgermeister Jörg Hansen.

„Es ist ein fantastisches Ergebnis, das zeigt, wie sehr die Gemeinden hinter den wichtigen Angeboten des Hospizes in Niebüll stehen“, betont Ingo Böhm. Jede Gemeinde habe die Aktion nach ihren finanziellen Möglichkeiten unterstützt. Einige Bürgermeister hätten zudem die Betreiber der Windparks und andere Unternehmen angesprochen.

Große Freude über diese „Wahnsinns-Summe“ auch bei Bernhard Vogel, dem Geschäftsführer des Wilhelminen-Hospizes. Dieses finanziert einen Großteil seiner Angebote wie zum Beispiel die Trauerarbeit durch Spenden. Doch diese sind nach einem Jahr Corona arg eingebrochen.

Wir bekommen unsere Betten nicht belegt, da viele glauben, dass sie ihre Angehörigen wegen der Pandemie nicht im Hospiz besuchen dürfen, aber das stimmt nicht.

Bernhard Vogel

Denn fast alle Veranstaltungen, auf denen Spenden für das Haus gesammelt werden sollten, mussten wegen der Pandemie abgesagt werden. Und es gibt ein weiteres Corona-Problem: „Wir bekommen unsere Betten nicht belegt, da viele glauben, dass sie ihre Angehörigen wegen der Pandemie nicht im Hospiz besuchen dürfen“, sagt Bernhard Vogel.

Dies ist aber falsch. Jederzeit war und ist ein Besuch der Gäste im Haus möglich, natürlich unter Einhaltung eines Hygienekonzeptes und bestimmter Auflagen wie derzeit nur mit einem negativen Schnelltest, der im Hospiz gemacht werden kann.

Mitarbeiter in Sorge um ihren Arbeitsplatz

Die vergleichsweise niedrige Belegung hat Folgen: „Jedes leer stehende Bett kostet uns im Monat 11.000 Euro“, sagt der Geschäftsführer. Zudem müsse der Kredit bedient werden, mit dem der Anbau, die Erweiterung auf elf Bettenfinanziert wird. Auch dafür sei diese große Spende eine große Hilfe.

Wie auch für das Befinden der Hospiz-Mitarbeiter. Einige hätten schon gefragt, ob sie ihren Arbeitsplatz verlieren würden. „Ich konnte sie ganz klar beruhigen, dass dies nicht passieren wird, solange das Hospiz von einem so breiten bürgerschaftlichen Engagement getragen wird“, betont Bernhard Vogel. Ingo Böhms Fazit hat nur drei Worte: „Wir sind Südtondern!“

Wahlausschuss gegründet

Zudem wurde während der Sitzung der erste konkrete Schritt für die Bürgermeisterwahlen in Niebüll und Leck auf den Weg gebracht: Die Berufung und Besetzung eines gemeinsames Gemeindewahlausschusses. Diesem gehören jeweils fünf Vertreter aus Niebüll und Leck an. Diese wurde zuvor von der Stadtvertretung Niebüll sowie der Gemeindevertretung Leck samt Stellvertretern bestimmt.

Die Amtszeit von Wilfried Bockholt in Niebüll endet am 31. Mai 2022, die von Andreas Deidert in Leck am 31. März 2022. „Es bietet sich an, für beide Wahlen einen gemeinsamen Wahlausschuss zu bilden“, sagt Carsten Thiesen vom Amt Südtondern. Und zwar, um den Aufwand für die Verwaltung zu reduzieren.

Bürgermeisterwahl am 7. November

Carsten Thiesen nennt auch die Wahltermine, die bereits in diesem Jahr stattfinden: „Am 7. November finden die Wahlen, am 21. November eventuelle Stichwahlen statt.“ Letztgenannte werden erforderlich, wenn ein Kandidat im ersten Wahlgang keine absolute Mehrheit erlangt.

Noch in diesem Jahr werden also die rund 10.000 Niebüller und rund 8.000 Lecker wissen, wer ab kommenden Jahr für sechs Jahre an der Spitze ihrer Verwaltungen stehen wird. Wahlberechtigt sind alle Einwohner der beiden Kommunen ab 16 Jahren.

Wilfried Bockholt tritt nicht mehr an

Laut Gesetz ist ein Wahltermin möglich, der maximal acht Monate vor dem Ende einer Amtszeit liegt.steht bereits seit Monaten fest, beide Wahlen an einem Tag stattfinden zu lassen.

Wilfried Bockholt wird nach Ende seiner vierten Amtszeit und in einem Alter von 64 Jahren – wie berichtet – nicht erneut zur Wahl antreten. Diese Entscheidung habe der Niebüller Bürgermeister schon länger zusammen mit seiner Familie getroffen.

Andreas Deidert stellt sich zur Wahl

Anders stellt sich die Lage Leck dar. Dort tritt Amtsinhaber Andreas Deidert erneut an Denn der im Jahr 1963 Geborene habe weiter viel Freude und Motivation für den Bürgermeisterposten – wie auch für die Zukunftsprojekte seiner Gemeinde wie der Nachnutzung des Lecker Flugplatzes.

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