Schleswig-Holstein

Warntag in Deutschland: Heulende Sirenen und Alarme auf dem Handy

Warntag in Deutschland: Heulende Sirenen und Alarme auf dem Handy

Warntag in Deutschland: Sirenen und Alarm auf dem Handy

Kay Müller/shz.de und Gerrit Hencke
Flensburg
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Viele Sirenen werden auf ihre Funktion geprüft. Foto: www.imago-images.de

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Wer am Donnerstag um 11 Uhr in Schleswig-Holstein oder dem Grenzgebiet unterwegs ist, und ins deutsche Mobilfunknetz eingewählt ist, wird vermutlich einen Alarm auf das Smartphone bekommen. Die Übung findet jährlich statt.

Wenn an diesem Donnerstag um 11 Uhr in Schleswig-Holstein die Smartphones aufleuchten und Alarmtöne von sich geben, die auch aus Fernsehern und Radios erklingen, ist nicht der nationale Notstand in Deutschland ausgebrochen, sondern es ist bundesweiter Warntag. Dabei werden auch Handys alarmiert, die auf stumm geschaltet sind – über das Cellbroadcast-System, das alle Smartphones ansteuert, die sich in einer bestimmten Funkzelle befinden. 

Warnung auch auf dänischen Handys in Südschleswig

Wer aus Dänemark zu diesem Zeitpunkt in Deutschland oder dem Grenzgebiet ist, und in ein deutsches Mobilfunknetz eingewählt ist, dürfte von der Aktion betroffen sein. „Du wirst einen deutlichen Ton hören und anschließend die Testmeldung der deutschen Behörden erhalten. Wenn du eine der deutschen Testwarnungen erhältst, kannst du sie getrost löschen“, schreibt die Polizei für Süddänemark und Nordschleswig in einer Pressemitteilung.

Mit dem Warntag testen das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie die Innenministerien der Länder bundesweit verschiedene Warnsysteme. Um 11.45 Uhr soll es eine Entwarnung geben.

„Wir haben im vergangenen Oktober bei der Ostseesturmflut gesehen, wie wichtig der Warnmittelmix von den klassischen Medien über die Warnapp Nina bis hin zum Cellbroadcast ist“, sagt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU). „Deswegen ist es so wichtig, dass wir unsere Warnsysteme regelmäßig testen.“

2.800 Sirenen in Schleswig-Holstein

Am Warntag werden auch viele der landesweit 2.800 Sirenen aufheulen. Welche das sein werden, entscheiden die Kommunen, sagt Ministeriumssprecher Tim Radtke. Allein im vergangenen Jahr hat Schleswig-Holstein rund 200 neue Sirenen angeschafft. Bis 2030 sollten es ursprünglich 5.000 sein, allerdings habe der Bund seine finanzielle Unterstützung auf 2,9 Millionen Euro beschränkt, sagt Radtke. „Da mussten wir als Land eine Priorisierung vornehmen.“

Die Abstimmung mit den Kreisen und kreisfreien Städten habe seine Zeit gedauert. Mit den 23 Millionen Euro, die das Ministerium zur Verfügung stellt, könnten aber alle 4.000 Sirenen beschafft werden, inklusive Lautsprecherwagen für die großen Städte.

SPD kritisiert das Ministerium

Der Opposition geht das zu langsam. „Die Mittel für den Ausbau der Sirenen im Land stehen seit dem Haushaltsabschluss 2021 zur Verfügung“, sagt die Abgeordnete Beate Raudies (SPD). „Dass die Landesregierung fast drei Jahre braucht, um die entsprechende Förderrichtlinie auf den Weg zu bringen, ist ein Armutszeugnis.“

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