Natur

Rätsel um „Geisterbaum“ an der A1 gelöst

Rätsel um „Geisterbaum“ an der A1 gelöst

Rätsel um „Geisterbaum“ an der A1 gelöst

Patrick Niemeier, Peter Wüst/shz.de
Siek
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Raupen der Gespinstmotten haben an der Autobahn 1 in Höhe Siek in kürzester Zeit einen Baum hinter der Leitplanke eingesponnen und komplett leergefressen. Foto: Peter Wuest/rtn

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Experten haben den Baum an der A1 in Augenschein genommen und rausgefunden, welches Insekt dort heranwächst.

Ein Baum der komplett in Insektennetze eingehüllt an der A1 stand, sorgte kurzzeitig für Sorgen in Siek und Umgebung. Denn es konnte auf den ersten Blick vor allem von Laien nicht festgestellt werden, ob es sich dabei um Gespinste des durchaus gefährlichen Eichenprozessionsspinner handeln könnte. 

In dem Gehölz wachsen Gespinstmotten heran 

Mittlerweile hat eine Untersuchung des Baumes durch einen Experten stattgefunden. Und dieser konnte laut der Verwaltung in Siek Entwarnung geben. Es handele sich bei den Insekten-Bewohnern des Baumes um Gespinstmotten und nicht um den Nachwuchs des Eichenprozessionsspinner. 

 

Die Raupen der Gespinstmotten haben sich derzeit verpuppt. Dabei schützt das Netz unter anderem auch vor Vogelfraß. 

Man geht davon aus, dass die Motten bis Juni den Baum verlassen werden. Erste Motten seien in der Umgebung bereits gesichtet worden. 

Auch der kleine aktuell kahlgefressene Baum werde sich wohl komplett erholen. Sobald die Insekten vermutlich abgezogen sind, werde der Baum nochmal ausschlagen können.

 

Infos zur Gespinstmotte 

Was ist eine Gespinstmotte?

Die Gespinst- oder auch Knospenmotten gehören zu den Schmetterlingen. In Europa sind 116 verschiedene Arten bekannt. Ihren Namen haben sie durch die Gespinste erhalten in denen sie sich in Gehölzen verpuppen. 

Sie suchen sich vor allem Traubenkirsche, Weißdorn, Schlehe, Pfaffenhütchen, Pappeln, Weiden und gelegentlich auch Obstbäume für ihre Gespinste aus. 

Die auffälligen Gespinste spinnen sie, um sich vor Fressfeinden oder Witterungseinflüssen zu schützen. Der Pflanzenschutzdienst Bonn geht davon aus, dass ihr immer stärkeres Auftreten auch mit dem Klimawandel zusammenhängt. 

Natürliche Feinde der Gespinstmotten sind Schlupfwespen, Raubwanzen und einige Parasiten. 

Im Gegensatz zu den Raupen des Eichenprozessionsspinners ist der Gespinstmotten-Nachwuchs für Menschen komplett ungefährlich. Auch befallene Sträucher und Bäume erholen sich wieder.

 

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