Schiffsbruch

Boot abgeschleppt: Glückstädter verliert sein Zuhause

Boot abgeschleppt: Glückstädter verliert sein Zuhause

Boot abgeschleppt: Glückstädter verliert sein Zuhause

shz.de
Glückstadt
Zuletzt aktualisiert um:
Feuerwehrleute und Mitarbeiter vom Wasser- und Schifffahrtsamt schleppen das Schiff in den Hafen. Ein Glückstädter lebte auf dem Boot. Foto: shz

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Ein havariertes Schiff wurde abgeschleppt in den Hafen und an Land geholt. Die Kosten muss der Schiffsbesitzer zahlen.

Das leckgeschlagene Schiff „Valkyrie“ ist jetzt geborgen worden. Es lag vorher in der Elbe, südlich der Hafeneinfahrt. Bei der Bergung wurde die Glückstädter Feuerwehr maßgeblich unterstützt durch Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA). 

Abgeschleppt im Hafen gelandet 

 

Bei stürmischem Wind wurde das Schiff am Mittwoch zunächst 100 Meter in der Elbe entlang zum Außenhafen geschleppt. Der Transfer verlief ohne Probleme. Weil die Schleuse an dem Tag nicht offen war, wurde das havarierte Holzboot erst einmal am Behördenanleger des WSA fest vertäut. Mit einer ständig laufenden Lenzpumpe wurde der Wasserstand im Bootsinnern niedrig gehalten. Donnerstagvormittag trat die „Valkyrie“ dann ihre letzte Reise an. Diese führte mit Hilfe eines Bootes der Yachtwerft Glückstadt bei offenem Sperrwerk in den Binnenhafen. Von dort aus wurde das nicht mehr seetaugliche betagte Holzboot sofort auf Kosten des Bootseigners an Land verholt und soll jetzt im Rahmen einer „ordnungsbehördlichen Ersatzvornahme“ verwertet werden. Das heißt: Die Stadt übernimmt zunächst die Kosten und fordert sie beim Besitzer wieder ein.

 

Feuerwehrleute haben alles getan, damit das Schiff nicht bereits in der Elbe versinkt. Foto: shz

Glückstädter ankerte im Nebenarm der Elbe 

Ein Glückstädter hatte die „Valkyrie“ im vergangenen Jahr von den Vorbesitzern für wenig Geld übernommen und war bis kurz hinter den Außenhafen geschippert. Außerhalb von Bundeswasserstraße und Naturschutzgebiet, ankerte die „Valkyrie“ seitdem in einem bei Ebbe trocken laufenden Nebenarm der Elbe und diente dem Besitzer auch als Wohnraum. Bis Ende April, als ein nächtlicher Wassereinbruch im Bootsinnern die Idylle beendete. 

Feuerwehr pumpte das Schiff leer 

Bereits am vergangenen Freitag hatten Feuerwehr sowie Wasser- und Schifffahrtsamt den ersten Versuch gestartet, das inzwischen bei Hochwasser mit dem Heck vollends unter Wasser liegende Schiff zu lenzen. Ein vergebliches Unterfangen. Erst am Dienstag gelang es der Feuerwehr, die „Valkyrie“ bei Ebbe abzudichten, leer zu pumpen und anschließend schwimmfähig zu halten. Den höheren Wasserstand am Mittwoch nutzte das WSA dann, um bei Hochwasser die Seile des Havaristen zu kappen und diesen längsseits zum bereitliegenden WSA-Schiff „Störort“ zu nehmen. Rund 30 Minuten später traf der Verband bei kabbeliger See mit regennasser Besatzung begleitet vom Feuerwehr-Einsatzboot im Außenhafen ein.

Mehr lesen