HERINGSSTERBEN IM WATTENMEER

Amrum und Föhr: Die ersten toten Fische wurden angespült

Amrum und Föhr: Die ersten toten Fische wurden angespült

Amrum und Föhr: Die ersten toten Fische wurden angespült

Lotte von Komorski/shz.de
Amrum/Föhr
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Ein verendeter junger Hering im Watt von Amrum. Foto: Lotte von Komorski

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Tote Tiere werden untersucht. Was hinter dem Sterben der jungen Heringe steckt, ist noch nicht geklärt.

Auffallend viele junge Heringe verenden zurzeit an der Westküste Schleswig-Holsteins. Die erste Meldung über massenhaft tote Tiere kam vor wenigen Tagen von St. Peter-Ording. Im Watt vor Amrum und Föhr sind die jungen Heringe ebenfalls zu beobachten. Allerdings melden das Naturzentrum Amrum des Öömrang Ferian und die Schutzstation Wattenmeer bisher nur Funde vereinzelter Tiere. Aber es sei damit zu rechnen, dass die Strömung noch mehr tote Fische zu den Inseln bringt.

 

Ob es sich um ein natürliches Phänomen handelt oder mehr hinter dem Sterben der jungen Heringe steckt, ist noch nicht abschließend geklärt. Das Forschungs- und Technologiezentrum Büsum (FZS) beprobt verendete Tiere verschiedener Fundorte, um nach möglichen Ursachen zu forschen. Bereits im letzten Sommer zur selben Zeit konnte das Fischsterben beobachtet werden. Zu dem Zeitpunkt stellten Umweltschützer einen Zusammenhang mit den Baggerarbeiten für die Elbvertiefung zur Diskussion. Bei den damaligen Untersuchungen konnte das FZS allerdings keine eindeutige Ursache für das Verenden der Tiere ausmachen. 

 

Sicher ist, dass die jungen Heringe das erste Mal in ihrem Leben mit dem relativ flachen Wattenmeer konfrontiert sind. Von den Laichplätzen im Ärmelkanal, nahe der Shetlandinseln und nahe Ostenglands, driften die Larven mit den vorherrschenden Strömungen durch die Nordsee vor die Küsten Hollands, Deutschlands und Dänemarks, wo sie im ersten Lebensjahr bleiben. Ein Teil junger Heringe, der nicht schnell genug mit der Tide umzugehen lernt, sowie geschwächte Tiere verenden im Wattenmeer. Erst mit einer Länge von etwa 13 Zentimetern ziehen die jungen Fische in die offene Nordsee zurück. 

 

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