MASCHINENRING MITTELHOLSTEIN

351 Tiere vor Mähtod bewahrt – Rettung mit Rekordbilanz

351 Tiere vor Mähtod bewahrt – Rettung mit Rekordbilanz

351 Tiere vor Mähtod bewahrt – Rettung mit Rekordbilanz

Hans-Jürgen Kühl/shz.de
Nienborstel
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Eines von 351 geretteten Kitzen. Foto: Hans-Jürgen Kühl

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Auch mehr als 100 Junghasen und Jungvögel wurden dank des Drohneneinsatzes gerettet. Mithilfe von Fördergeldern sollen zwei weitere Gemeinden eigene Drohnen bekommen.

351 Kitze wurden in der zurückliegenden Mähsaison bei den vom Maschinenring Mittelholstein koordinierten Drohneneinsätzen gerettet. 80 Landwirte nutzen den Service. 2000 Hektar im südlichen Kreisgebiet wurden auf der Suche nach Jungwild mit Drohnen abgeflogen. Auch Vogelküken und Junghasen wurden vor den Mähwerken in Sicherheit gebracht. 

 

2019 startete der Maschinenring Mittelholstein den für die Landwirte der Region zunächst noch kostenlosen Service, ab 2020 wurde eine Gebühr erhoben. Diese Einsatzpauschale sei nötig, um Kosten für Geräteleasing, Wartung und Reparaturen zu finanzieren, erklärt Maschinenring-Geschäftsführer Thomas Harbeck: „Wir freuen uns, dass die Akzeptanz und Resonanz vonseiten der Landwirte für unsere Aktion trotzdem immer größer wird.“ 

Gute Bilanz des Vorjahres kann getoppt werden 

Im Auftaktjahr 2019 wurden mit den Drohnen 1100 Hektar abgeflogen und dabei 105 Kitze aufgespürt und gerettet. Ab 2020 war parallel zum Helferteam des Maschinenrings Andreas Sievers aus Hamweddel mit einer eigenen Drohne im Einsatz. Zusammen wurden 2020 insgesamt 1480 Hektar abgeflogen und genau 200 Kitze gerettet. Die eindrucksvolle Bilanz konnte in diesem Jahr noch einmal getoppt werden: 351 Kitzen wurden gerettet, eine Gesamtfläche von 2000 Hektar abgeflogen. 

 

„2019 haben wir alle 10,5 Hektar ein Kitz gefunden, 2020 alle 7,4 Hektar und 2021 alle 5,7 Hektar“, rechnet Harbeck vor: „Wir können also erkennen, dass der Rehwildbestand ansteigt oder wir deutlich effizienter werden oder beides.“ „Die Mähsaison und also auch unsere Einsätze haben in diesem Jahr um zehn Tage später begonnen, und dadurch hatten auch schon mehr Ricken ihre Kitze gesetzt“, vermerkt Lutz Henne, der die Drohneneinsätze des Maschinenrings koordiniert. 

Entengelege in der Brutmaschine 

Mehr als 100 Junghasen, die bei der frühmorgendlichen Kitzsuche auf dem Monitor der Wärmebildkameras auftauchten, wurden kurzerhand mitgerettet. Genauso verfuhren die ehrenamtlich tätigen Drohnenteams mit aufgespürten Jungvögeln. „Bei mir zu Hause habe ich ein Entengelege in der Brutmaschine, Petra Harms in Aukrug kümmert sich um kleine Kiebitze und bei Familie Elsass in Tappendorf werden Fasanenküken hochgepäppelt“, erzählt Henne. 

Über den Verein „Kitzrettung Mittelholstein“, wurden bereits weitere Förderanträge eingereicht. Ziel ist die Anschaffung von eigenen Drohnen für die Gemeinden Wapelfeld und Timmaspe.

 

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