SG Flensburg-Handewitt

Nach Heimsieg: SG hält Bundesliga-Titelrennen offen

Nach Heimsieg: SG hält Bundesliga-Titelrennen offen

Nach Heimsieg: SG hält Bundesliga-Titelrennen offen

Jannik Schappert/ Jan Wrege/shz.de
Flensburg
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Harter Kampf: Simon Hald (rechts) und Johannes Golla (zweiter von links) machen Magnus Gullerud mit vereinten Kräften fest. Foto: Michael Staudt

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Flensburg gewinnt das Topspiel und rückt wieder bis auf einen Punkt an den THW Kiel heran.

Die SG Flensburg-Handewitt hat eine weitere schwere Hürde im Titelrennen der Handball-Bundesliga genommen und bleibt dem Spitzenreiter THW Kiel auf den Fersen. Dank einer überragenden zweiten Halbzeit vor 125 Zuschauern gewann der Vizemeister am Mittwochabend ein hochklassiges Duell mit dem Tabellendritten SC Magdeburg mit 33:30 (13:16).

 

 

Endlich wieder Stimmung in der Flens-Arena. Erstaunlich, was wenige engagierte Fans ausrichten können. SG-Spielmacher Jim Gottfridsson bekam Gänsehaut, Kapitän Lasse Svan meinte:

 

Es war unheimlich schön. Die 125 haben sich angehört wie viel mehr.

SG-Kapitän Lasse Svan

 

  

Oft war darüber gesprochen worden, wie sehr sich die Spieler das Publikum zurückwünschen.

Hitzige Atmosphäre – Magdeburg cooler

Allerdings kamen die Gäste mit der ungewohnten Atmosphäre zunächst besser klar. Der European-League-Sieger behielt kühlen Kopf, während die Flensburger mit den nicht immer nachvollziehbaren Entscheidungen der Schiedsrichter haderten. Selbst SG-Trainer Maik Machulla ließ sich von der Hektik anstecken und handelte sich eine gelbe Karte ein. 

Bis zum 7:7 (14.) blieb die Partie bei wechselnden Führungen ausgeglichen, danach gewannen die Gäste die Oberhand und setzen sich auf 10:7 (17.) ab. Die SG hatte bis dahin schon fünf Fehlwürfe und drei technische Fehler zu Buche stehen. Zudem hatte sie zwar den gefürchteten SCM-Halblinken Michael Damgaard einigermaßen im Griff, dafür aber Probleme, das Magdeburger Spiel über den Kreis zu unterbinden. Schlimmeres vereitelte Torhüter Torbjörn Bergerud.

Handball-Krimi

Die Flensburger holten bis auf ein Tor auf, lagen zur Pause aber wieder mit mit 13:16 hinten. „Wir glauben immer daran, dass wir ein Spiel drehen können“, sagte Lasse Svan später. Das gelang sogar noch besser als am vorigen Donnerstag gegen die Rhein-Neckar Löwen. Die SG spielte nach der  Pause phänomenal. Die Abwehr stand kompakter, im Angriff gab es kaum noch Fehler, die Abschlüsse saßen jetzt. Magdeburgs Torhüter Jannik Green und Tobias Thulin bekamen fast nichts mehr zu fassen.  

In nur neun Minuten machten die Flensburger aus einem Drei-Tore-Rückstand die 19:18-Führung. Insbesondere die Flügelzange schnappte zu. Kapitän Svan traf sieben Mal und Magnus Jöndal, der Hampus Wanne komplett vertrat, rief sich mit sechs Toren in  Erinnerung. Da schlug auch der Puls von Machulla wieder ruhiger. „Wir sind schnell zurückgekommen, das hat extrem geholfen. Wir haben ein großes Selbstverständnis in unserem Spiel“, meinte der Trainer. 

Magdeburg blieb zwar lange dran, aber dann wehrte Bergerud einen Siebenmeter (54.) von Omar Ingi Magnusson ab, es folgte direkt die erste Zwei-Tore-Führung (28:26) durch den wie immer brillanten Gottfridsson und dann das 30:27 (57.) durch Mads Mensah.  Danach war der Widerstand der Gäste gebrochen.

Die pure Freude bei Johannes Golla (li.) und Mads Mensah. Foto: Michael Staudt

Nun muss die SG hoffen, dass es die Magdeburger am kommenden Dienstag im Heimspiel gegen den THW Kiel besser machen und dem Liga-Endspurt noch mehr Brisanz verleihen.

SG Flensburg-Handewitt: Bergerud, Backhaus (n.e.), Fritz (n.e.) – Golla (4), Hald (1), Svan (7), Wanne (n.e.), Jöndal (6), Steinhauser (n.e.), Mensah (5), Sögard (n.e.), Gottfridsson (7/2), Holpert, Röd (3)
SC Magdeburg: Green, Thulin (39.-52.) – Musa (1), Chrapkowski, Kluge, Steinert, Pettersson (4), Magnusson (7/4), Hornke, Gullerud (4), Mertens (7), O'Sullivan (2), Bezjak, Damgaard (4), Preuss (1)
Schiedsrichter: Kinzel/Grobe (Bochum/Braunschweig)
Zuschauer: 125
Zeitstrafen: 4:4
Siebenmeter: 3/2:5/4

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