SG Flensburg-Handewitt

Nach Heimsieg: Die Hölle Nord sprüht wieder Funken

Nach Heimsieg: Die Hölle Nord sprüht wieder Funken

Nach Heimsieg: Die Hölle Nord sprüht wieder Funken

Jannik Schappert/shz.de
Flensburg
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Die SG-Handballer bedanken sich bei den 125 Fans auf der Nordtribüne für die lautstarke Unterstützung. Foto: Michael Staudt

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Die SG-Spieler schwärmen von der Atmosphäre beim 33:30-Erfolg gegen Magdeburg. Bundesliga-Titelrennen bleibt offen.

„Oh, wie ist das schön!“ Die Fans der SG Flensburg-Handewitt sangen, die Handballer tanzten – dieser Bundesliga-Abend war nicht nur sportlich von höchster Wertigkeit, sondern auch emotional. „Wir haben das sehr genossen“, schwärmte Kapitän Lasse Svan. 125 SG-Anhänger hatten ihr Team beim 33:30 (13:16)-Erfolg gegen den SC Magdeburg von der Nordtribüne aus unterstützt – und wie. 

Die haben richtig Gas gegeben. Deshalb sind Heimspiele so schön.

SG-Kapitän Lasse Svan

 

  

Die „gefühlt 5000 Zuschauer“ (Jim Gottfridsson) in der Hölle Nord zeigten im wahrsten Sinne des Wortes, was es ausmacht, wenn Fans hinter ihrer Mannschaft stehen. „Es hat hammer viel Spaß gemacht“, sagte Gottfridsson.

 

 

Beruhigender Pausentee

Anfeuerung, Pfiffe, Gesänge – die Emotionen von außen entfachten auch auf dem Feld, wo in der ersten Halbzeit fast jede Entscheidung der Unparteiischen lautstark und gestenreich angezweifelt wurde, eine feurige Atmosphäre. Bei Trainer Maik Machulla schoss der Puls derart in die Höhe, dass er Schiedsrichter Adrian Kinzel mit der Pausensirene eine Standpauke hielt.

Da habe ich mich vielleicht von den Emotionen anstecken lassen. Eigentlich ist ein klarer Kopf meine Stärke.

SG-Coach Maik Machulla

 

In der Kabine beruhigten sich die Gemüter. „Wir haben besprochen, den Fokus auf uns zu legen“, berichtete Gottfridsson. Mit ihm als nimmermüden Anführer gelang das auf beeindruckende Art und Weise. 20 Treffer erzielte der Tabellenzweite nach der Pause. „Schlau und effektiv“ nannte Svan den Flensburger Auftritt. 

Die Bank feiert: Felix Backhaus (li.) und Henning Fritz ballen die Fäuste. Foto: Michael Staudt

Der Kader bleibt klein

Machulla setzte nur acht Feldspieler ein – viel mehr standen auch nicht zur Verfügung. Alexander Petersson lässt sich in der Heimat an der Achillessehne behandeln. Göran Sögard saß zwar auf der Bank. Jedoch sind die Schmerzen im Leistenbereich – wie schon im Dezember, aber auf der anderen Seite – zu groß. Am Donnerstag sollte eine Untersuchung bei einem Spezialisten in Berlin Aufschluss geben. „Wir wollen wissen, ob wir noch einmal mit ihm planen können. So, wie es ist, ist es für beide Seiten unbefriedigend“, sagte Machulla.

Jöndals tadelloser Auftritt

Zehn Minuten vor Spielbeginn fiel auch noch Hampus Wanne mit Rückenproblemen aus. Magnus Jöndal sprang in die Bresche – und glänzte mit sechs Toren und einer tadellosen Leistung. „Es ist ein schönes Gefühl, gut gespielt zu haben. Das habe ich zuletzt nicht geschafft, wenn ich mal die Möglichkeit bekommen habe“, sagte der Norweger, der seine Karriere Ende Juni beendet und über Monate hinweg das Opfer von Wannes überragender Form war. „Ich freue mich extrem für Magnus. Er hatte eine schwierige Zeit“, meinte Machulla.

 

 

Magnus Jöndal (Mitte) kam 60 Minuten zum Einsatz. Foto: Michael Staudt

Im Titelrennen ist die SG auf einen Ausrutscher des THW Kiel angewiesen. „Wir müssen die Daumen drücken, dass Kiel was liegen lässt“, sagte Svan. Er wollte das Gespräch mit seinen dänischen Landsleuten Jannik Green und Michael Damgaard vom SC Magdeburg suchen, die am Dienstag vor sogar 1500 Zuschauern den THW erwarten. 

Weiterer Sponsor verlängert Vertrag

Nach Hauptsponsor Dänisches Bettenlager, Jacob Cement und Nord Schrott hat auch der Scandinavian Park den Sponsorenvertrag mit der SG Flensburg-Handewitt verlängert. Der Kontrakt zwischen der SG und dem Einkaufszentrum in Flensburg/Handewitt läuft nun bis zum Ende der Saison 2022/2023. Der Scandinavian Park bleibt weiterhin Trikot-Partner und tritt auf den TV-relevanten LED-Banden sowie den Social-Media-Kanälen der SG in Erscheinung. 

„Ich freue mich sehr über dieses weitere starke Signal. Gerade in der jetzigen Zeit sind diese vorausschauenden Entscheidungen wichtig, um die Strukturen zu wahren“, sagte Geschäftsführer Dierk Schmäschke.

 

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