FRAUEN-FUSSBAL

HU ist zu stark für Neuenbrook/Rethwisch

HU ist zu stark für Neuenbrook/Rethwisch

HU ist zu stark für Neuenbrook/Rethwisch

Michael Lemm/shz.de
Rethwisch
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Neuenbrooks Henrike Weisner (Bildmitte) setzt sich gegen HU-Spielerin Nagorny durch. Foto: Günther Schade

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Nach dem 0:13 (0:5) ist für das Team von Trainer Lars Lühmann gegen den SV Henstedt-Ulzburg im Halbfinale des Fußball-Landespokals Endstation.

Es war von vornherein ein Kampf zwischen David und Goliath. Aber anders als in der biblischen Vorlage blieb der Außenseiter hier ohne jegliche Chance. Kein Wunder: Der Favorit leistete sich gegen den SH-Ligisten nicht den Luxus der Überheblichkeit, sondern zeigte von der der ersten Sekunde an ein Höchstmaß an Konzentration, Laufbereitschaft und körperlichem Engagement. Faktisch – Henstedt-Ulzburg ist dem Zweitliga-Aufstieg nach dem 4:1 im Hinspiel bei Viktoria Berlin sehr nahe – liegen ja auch zwei Spielklassen zwischen den beiden Teams. 

 

Wenn auf der anderen Seite aber so viel spielerische Klasse steht, wird es immer schwerer die Lücken zuzulaufen, je länger das Spiel dauert.

Lars Lühmann, Trainer SV Neuenbrook/Rethwisch

 

Wenn dann noch enormes spielerisches Vermögen, hohes Tempo und ein kaltschnäuzig-sicherer Torabschluss hinzukommen, ist ein derart hohes Resultat nahezu zwangsläufig. „Das blanke Ergebnis ist natürlich schon enttäuschend und tut auch weh“, räumt NR-Coach Lars Lühmann ein. „Wir hätten noch gern länger dagegen gehalten, aber das schnelle 0:3 nach zehn Minuten war schon mal der Knicker. Trotz allem haben wir auch viele Sachen gut gemacht. Wenn auf der anderen Seite aber so viel spielerische Klasse steht, wird es immer schwerer die Lücken zuzulaufen, je länger das Spiel dauert."

 

Frühe Vorentscheidung schon nach zehn Minuten 

Von Beginn an standen die Gastgeberinnen schwer unter Druck und mussten sich dem stürmischen Drängen des HU-Teams erwehren. Zunächst zielten Jette Schulz (2.) und Indra Hahn (5.) noch vorbei. Dann aber sorgten Hahn mit einem Doppelpack (7., 9.) und Chiara Pawelec (10.) zum 3:0 für HU praktisch schon früh für die Vorentscheidung. 

Offensiv gelingt Neuenbrook nicht viel 

Vor allem über die Außenpositionen fand Henstedt-Ulzburg immer wieder den Weg hinter die Neuenbrooker Abwehr. Jette Schulz (11.) hatte noch Pech mit einem Lattenschuss, dann aber sorgte Hahn erneut mit einem Doppelpack (18., 38.) für die deutliche 5:0-Pausenführung des Zweitliga-Aspiranten. Trotz der vielen Gegentreffer fand auch NR-Torhüterin Franziska Kielack gegen Hahn (20., 31.) noch Gelegenheit sich auszuzeichnen. Offensiv gelang den wackeren Gastgeberinnen allerdings nicht viel, und das sollte sich auch nach Wiederbeginn nicht ändern. 

Wiedersehen mit Jule Gloy 

Im zweiten Durchgang ging die Abwehrschlacht weiter, doch die NR-Bastion hielt nur kurz. Pawelec (53.) sowie die eingewechselten Dana Marquardt (56.) und Melena Lux (59.) stellten nach einer Stunde das Ergebnis auf 8:0. Nach dem nächsten Treffer durch Nele Carolus (62.) gab es bei HU mit der Einwechslung von Jule Gloy (vorher VfL Kellinghusen) ein Wiedersehen mit einer Steinburgerin. Die zweite in Henstedter Diensten (Sophie Profe') hatte sich am Wochenende bei der Partie in Berlin verletzt und wurde geschont. 

Lea Ladiges trifft ins eigene Netz 

Es war nicht so, dass die Gastgeberinnen sich hängen ließen. „Da müssen wir jetzt gemeinsam durch“, rief zum Beispiel NR-Routinier Henrike Weisner ihren jüngeren Mitspielerinnen zu. Und die bemühten sich. Aber dass es zweistellig wurde, war dennoch nicht zu verhindern. Jennifer Michel (71.), Marquardt (74.) und Hahn (79.) machten das Dutzend voll. Als ob das nicht schon genug wäre, traf mit Lea Ladiges auch noch eine Neuenbrookerin zum 0:13-Endstand (87.) ins eigene Netz. 

Gefühlt war ich heute während des gesamten Spiels zehn Mal am Ball. Und auch in die Zweikämpfe kam ich gar nicht, der Ball war ja immer schon gleich wieder weg.

Henrike Weisner, Spielerin SV Neuenbrook/Rethwisch

 

Nach dem Abpfiff erkannte Henrike Weisner, die als Lenkerin im Mittelfeld eigentlich stets viele Ballkontakte hat, die Überlegenheit des Gegners neidlos an. „Gefühlt war ich heute während des gesamten Spiels zehn Mal am Ball. Und auch in die Zweikämpfe kam ich gar nicht, der Ball war ja immer schon gleich wieder weg.“ So musste man sich im Neuenbrooker Lager eben mit anderen Dingen trösten: „Immerhin nur 13, unser Liga-Konkurrent Frisia Lindholm hat in der Pokalrunde zuvor von denen 15 Gegentore kassiert“, sagte NR-Vorsitzende Ellen Rehder am Ende mit einem Schmunzeln. Nun macht das Team erst einmal drei Wochen Trainingspause, ehe die Vorbereitung auf die neue Spielzeit in der SH-Liga beginnt.

Stenogramm 

SV Neuenbrook/Rethwisch - SV Henstedt-Ulzburg 0:13 (0:5)

SV Neuenbrook/Rethwisch: Kielack - Stepany (82. Holzknecht), Schneegans, Hermann, Spring, Busch, Paulsen, Weisner, Offt (64. Hellmann), Ladiges, Pramschuefer (78. Rohweder). 

SV Henstedt-Ulzburg: Klaas - Hilmer, Hahn, Knobloch (64. Gloy), Carolus, Kunrath, Pawelec, Fuß (46. Ehrig), Schulz (46. Marquardt), Nagorny, Ehlers (46. Ehlers). 

SR: Steffen Brandt (Wasbek) 

Zuschauer: 70. 

Tore: 0:1 (7.) Hahn, 0:2 (9.) Hahn, 0:3 (10.) Pawelec, 0:4 (18.) Hahn, 0:5 (38.) Hahn, 0:6 (53.) Pawelec, 0:7 (56.) Marquardt, 0:8 (59.) Lux, 0:9 (62.) Carolus, 0:10 (71.) Michel, 0:11 (74.) Marquardt, 0:12 (79.) Hahn, 0:13 (87., Eigentor) Ladiges.

 

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