Anti-Diskriminierung

Landtag spricht sich gegen Rassismus aus

Landtag spricht sich gegen Rassismus aus

Landtag spricht sich gegen Rassismus aus

Kay Müller/shz.de
Kiel
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Kämpft seit Jahren gegen Rassismus: Lnadtags-Vizepräsidentin Aminata Touré (Grüne). Foto: Rebecca Nordmann

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In einer emotionalen Debatte diskutieren die Abgeordneten über den Landesaktionsplan gegen Rassismus.

Ihr standen die Tränen in den Augen: In einer emotionalen und persönlichen Rede hat am Donnerstag die Grüne Abgeordnete Aminata Touré den Landesaktionsplan gegen Rassismus begrüßt, den Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) in Grundzügen im Landtag vorgestellt hat.

„Das ist ein Herzensprojekt für mich“, sagte Touré, deren Eltern aus Mali stammen. Sie habe selbst Rassismus erlebt, empfinde den Landesaktionsplan aber nicht als Selbstzweck:

Wir reagieren auf den strukturellen Rassismus in der Gesellschaft.

Aminata Touré

Mehr Aufklärung in Schulen und Behörden

Sütterlin-Waack will bis zum Sommer konkrete Maßnahmen vorstellen, nannte am Donnerstag aber schon erste Leitplanken. So soll der Rasse-Begriff aus Landesgesetzen und -verordnungen gestrichen werden. Dazu soll es mehr Demokratie-Bildung und rassismus-kritische Aufklärungsarbeit geben. Der Kolonialismus soll einen größeren Umfang im Unterricht einnehmen.

„Auch in der Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte nimmt das Thema Rassismus zukünftig eine größere Rolle ein“, so Sütterlin-Waack, die mehr Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen für den öffentlichen Dienst gewinnen will.

Außerdem soll ein Leitfaden zu rassistischer und und diskriminierender Sprache entwickelt werden. „Das wird ein Meilenstein für die Anti-Rassismus-Arbeit in Schleswig-Holstein“, sagte die Ministerin über den Plan.

Alle Fraktionen begrüßten das Vorhaben der Ministerin, neben Touré forderte der SPD-Abgeordnete Tobias von Pein mehr Forschung zu dem Thema. Von der AfD ergriff kein Vertreter das Wort.

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