Umweltminister

Forderung: Halbe Million Euro Strafe für illegale Rodungen

Forderung: Halbe Million Euro Strafe für illegale Rodungen

Forderung: Halbe Million Euro Strafe für illegale Rodungen

Kay Müller/shz.de
Kiel/Berlin
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Immer wieder sorgen Rodungen für Proteste bei Bürgern. Foto: Melanie Hohmann

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Umweltminister Albrecht (Grüne) will dafür das Naturschutzgesetz verschärfen.

Der Wald ist in Gefahr. Nicht nur durch den Klimawandel: In den vergangenen Monaten haben sich illegale Rodungen im Land gehäuft, wie etwa in Kiel wo ein Möbelhaus oder in Quickborn wo ein Immobilienunternehmen Flächen abholzen ließen.

Deswegen will Landesumweltminister Jan Philipp Albrecht jetzt per Bundesratsinitiative das Bundesnaturschutzgesetz verschärfen, das wegen des stärkeren Insektenschutzes ohnehin angepasst werden soll. „Wer in Zukunft illegal rodet oder Naturräume zerstört, muss mit empfindlichen Strafen rechnen“, so der Grünen-Politiker.

Mehrheit in Länderkammer zeichnet sich ab

„Mit einer Vervielfachung der drohenden Bußgelder und einer möglichen Kopplung an den Unternehmensumsatz wäre klar, dass es sich endlich nicht mehr lohnt, bei Nacht und Nebel Fakten zu schaffen.“ Im Umweltausschuss des Bundesrats hat Albrecht dafür schon eine Mehrheit bekommen, heute zeichnet sich eine Mehrheit in der Länderkammer ab.

Konkret will Albrecht, dass die laut Gesetz maximal mögliche Bußgeldsumme von 50.000 Euro auf eine halbe Million Euro verzehnfacht wird. Denn die bisherigen Strafgelder seien „im Vergleich zu den Vorhabenkosten so gering, dass sie bei den Gesamtkosten teilweise nicht ins Gewicht fallen“, heißt es in der Vorlage.

Will gegen illegale Rodungen vorgehen: Jan Philipp Albrecht. Foto: Michael Staudt

Die Strafen könnten aber für Unternehmen noch höher ausfallen, denn Albrecht will darüber hinaus, dass die Geldbuße bis zu zwei Prozent des im vorherigen Geschäftsjahr erzielten Gesamtumsatzes eines Betriebes betragen kann. „Ich freue mich, dass der von mir angekündigte Bundesratsantrag bereits jetzt entscheidende Hürden nehmen konnte“, so Albrecht.

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