Corona-Maßnahmen

Daniel Günther will SH für Oster-Tourismus öffnen

Daniel Günther will SH für Oster-Tourismus öffnen

Daniel Günther will SH für Oster-Tourismus öffnen

Kay Müller/shz.de
Kiel
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Will den Einzelhandel möglichst komplett öffnen: Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Foto: Frank Molter

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Der Ministerpräsident plädiert vor der Bund-Länder-Konferenz für Perspektiven im Einzelhandel – notfalls im Alleingang.

Mit konkreten Forderungen geht Ministerpräsident Daniel Günther in die Konferenz seiner Länder-Amtskollegen mit der Kanzlerin am Dienstag. Der CDU-Politiker will die touristischen Betriebe zum 28. März öffnen.

Er sagt mit Blick auf den Osterurlaub in Schleswig-Holstein: „Ich sehe das so, dass das stattfinden kann. Wir als Landesregierung arbeiten sehr stark daran, dass wir zu Ostern erste Öffnungsschritte machen können.“ Spätestens bei der Konferenz am 24. März müsse das entschieden werden. „Es ist die Zeit des Zutrauens.“ Das gelte auch für die Außengastronomie.

Darüber hinaus will Günther, dass sich künftig wieder fünf Personen treffen dürfen, wobei in der Konferenz noch zu klären ist, aus wie vielen Hausständen die kommen dürfen. Das gilt auch für Sport im Freien in kleineren Gruppen.

Die 50er Inzidenz führt nicht zu einer Überlastung.

Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident

Nach mehreren Vorbesprechungen der Konferenz scheint klar, dass der Lockdown grundsätzlich bis 28. März verlängert wird. Allerdings sollen auch im Norden ab 8. März Buchhandlungen und Fahrschulen öffnen, weil das in manchen anderen Ländern schon erlaubt ist. Günther will aber eine breitere Öffnung des Einzelhandels als bislang vom Bund geplant.

Er wolle sich für Öffnungen ab einem Inzidenzwert von 50 einsetzen, so der Ministerpräsident. Der Bund favorisiert 35. Gestern lag der Wert in Schleswig-Holstein bei unter 50 Infektionen pro 100000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen, rund ein Drittel der Kreise lag sogar unter 35.

Expertenrat im Land rät zu Öffnungen

Der Expertenrat der Landesregierung habe eine klare Empfehlung gegeben: „Wenn wir 35 zum Maßstab für weitere Öffnungsschritte machen, ist die Befürchtung, dass wir in Wahrheit über Öffnungsschritte in den nächsten Monaten kaum sprechen können.“ Denn auch mit schärfsten Maßnahmen komme man kaum unter den 50er Wert.

Günther hofft auf den Impffortschritt und viele Tests, um, die Lage unter Kontrolle zu halten. Die Patientenzahl in den Krankenhäusern sei gesunken, es gebe deutlich weniger Todesfälle. „Die 50er Inzidenz führt also nicht zu einer Überlastung.“ Auch das Robert-Koch-Institut habe diesen Wert als Maßstab für Öffnungen im Handel festgelegt. „Es gibt also gar keinen Grund, dass wir uns über die Empfehlungen aller Fachleute hinwegsetzen, weil wir politisch der Auffassung sind, wir müssen bei der 35 landen.“

Ich werde heute nicht mehr sagen, dass egal auf was wir uns verständigen, für mich der bundesweite Weg die oberste Priorität hat.

Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident

Einen Sonderweg schließt Günther dabei nicht aus: „Ich werde heute nicht mehr sagen, dass egal auf was wir uns verständigen, für mich der bundesweite Weg die oberste Priorität hat.“ Komme die Öffnung des Tourismus nicht, will Günther das Gespräch mit den anderen norddeutschen Regierungschefs über einen eigenen Weg suchen. 

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