MEGAPARK IN PLANUNG

Bujendorf: 90 Hektar großer Solarpark soll gebaut werden

Bujendorf: 90 Hektar großer Solarpark soll gebaut werden

Bujendorf: 90 Hektar großer Solarpark soll gebaut werden

Achim Krauskopf/shz.de
Bujendorf/Süsel
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Auf den grünen Flächen ist laut F-Plan die Nutzung von Sonnenenergie möglich. Ein Auszug aus dem Flächennutzungsplan der Gemeinde Süsel. Foto: Gemeinde Süsel

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Auf der Basis einer vor zehn Jahren erfolgten Änderung des Flächenutzungsplanes wollen Landwirt Hubertus Bossmann uns Sascha Möhring eine Fotovoltaikanlage bauen. Die Gemeinde signalisiert Zustimmung.

Es wäre der zweitgrößte Solarpark in Deutschland geworden, den der Bujendorfer Landwirt Hubertus Bossmann im Jahr 2010 auf 90 Hektar Fläche bauen wollte. Das scheiterte „auf den letzten Metern“ wegen einer Änderung der Förderrichtlinien des Bundes. Elf Jahre später will Bossmann das Projekt wieder anpacken. Im Bauausschuss der Gemeinde Süsel am Montag, 14. Juni, wurde dieser Mega-Solarpark mit breiter Zustimmung bedacht. 

 

 

 

Nicht kleckern, sondern klotzen lautete vor zwölf Jahren die Devise von Bossmann, als er Pläne für einen zunächst 110 Hektar großen Solarpark zwischen Bujendorf, Gömnitz, Roge und der alten Bahnlinie Eutin–Neustadt vorstellte. Die Gemeindevertretung zog seinerzeit mit, schon ein Jahr später war eine Änderung des Flächennutzungsplanes (F-Plan) gültig, mit der Sonnenkollektoren auf 90 Hektar möglich geworden wären. Doch im Juli 2010 nahm eine Änderung des Bundestags den geplanten Solarpark nicht mehr rentabel. 

 

Im Zug der Energiewende hat sich das Blatt wieder gewendet. Die Änderung des F-Planes gilt immer noch, es fehlt für die Feinplanung noch ein sogenannter vorhabenbezogener Bebauungsplan. Sechs von sieben Mitgliedern des Bauausschusses signalisierten Bossmann, dass sie ein entsprechendes Planverfahren unterstützen würden, die Aufstellung des Verfahrens könnte im September in der Gemeindevertretung beschlossen werden. 

 

Hubertus Bossmann hat gemeinsam mit Sascha Möhring, Inhaber der Firma Möhring-Energie in Busenwurth (Dithmarschen), die Firma Ostsee-Solarpark Bujendorf gegründet. Möhring sagte im Ausschuss, dass im Flächennutzungsplan drei Flächen von insgesamt 100 Hektar Fläche für die Nutzung von Sonnenenergie ausgewiesen seien.

 

Hubertus Bossmann. Foto: Achim Krauskopf (Archiv)

Der Bau einer Fotovoltaik-Anlage wäre kein großer Eingriff in die Natur, technisch einfach umsetzbar und durch die neue Gesetzgebung rentabel. Der erzeugte Strom könne ohne weiten Weg in Roge ins öffentliche Netz eingespeist werden, es sei aber auch die direkter Belieferung von Abnehmern in der Gemeinde denkbar. 

Biodiversität ist möglich. Unter den Kollektoren müssen nicht nur Schafe weiden.

Sascha Möhring, Ingenieur

 

In modernen Solarparks könne durch entsprechende Pflanzenwahl unter den Kollektoren auch die Biodiversität erhöht werden: „Da müssen nicht nur Schafe weiden.“ Die vorhandenen Knicks würden nicht angetastet. 

Die Kollektoren hätten eine Mindesthöhe von 70 Zentimetern über dem Boden und eine maximale Höhe von 2.5 Metern. Kalkuliert werde mit einer Leistung zwischen 75 und 90 Megawatt. Vor zehn Jahren war von 30 Megawatt die Rede. Mit dieser Kapazität wäre der Solarpark in Bujendorf, wie Möhring auf eine Frage von Dieter Illing (FWS) sagte, heute nicht mal der größte, aber er würde immer noch zu den großen zählen. 

Bedenken wegen Vergeudung von Ackerland 

Als einziges Mitglied im Ausschuss äußerte Hans Hinrich Hatje (CDU Skepsis: Der Bauernverband warne davor, Ackerflächen für Solarparks zu verschwenden, die für die Nahrungserzeugung gebraucht würden. Sascha Möhring erwiderte, dass die Fläche nicht vergeudet, sondern in Grünland umgewandelt werde. Die Bundesregierung habe erklärt, dass für die Energiewende bis zu zwei Prozent der landwirtschaftlichen Fläche gebraucht werde.

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