HOLSTEIN KIEL

Ärger um KSV-Brücke – Stadt sieht legale Möglichkeiten

Ärger um KSV-Brücke – Stadt sieht legale Möglichkeiten

Ärger um KSV-Brücke – Stadt sieht legale Möglichkeiten

Michael Kierstein/shz.de
Kiel
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Nur kurz nachdem die Stadt die Brücke an der Spolertstraße in Kiel Grau übermalt hatte, erstrahlte sie wieder in den Holstein-Farben. Foto: Michael Kierstein

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Eine Brücke in den Farben Rot-Weiß-Blau empfängt Autofahrer, die von der B404 nach Kiel hineinfahren. Die Stadt sieht eine Gefahr für den Straßenverkehr.

Wer über die B404 nach Kiel fährt, sieht sie schon von weitem: Eine in den Farben von Holstein Kiel gestrichene Fußgängerbrücke. Gestrichen wurde diese jedoch nicht von der Stadt, sondern von Privatpersonen. Und genau hier liegt das Problem. 

Da die Künstler keine wetter- und wasserfeste Farbe verwendet haben, sei es nicht ausgeschlossen, dass diese abplatzt, fürchtet die Stadt Kiel. Dadurch könnte der unter der Brücke fließende Verkehr gefährdet werden. Die Stadt hatte sich deshalb am 10. Juni dazu entschlossen, die Brücke wieder in ihren Ursprungszustand zu versetzten.

 

Kämpfer für offenen Dialog 

 

Lange hielt das jedoch nicht: Am vergangenen Wochenende erstrahlte die Brücke bereits wieder in Rot-Weiß-Blau. Auch ein in der Nähe stehender Verteilerkasten wurde mit angemalt.

 

Nun droht ein Hick-Hack um die Bemalung, denn die Stadt hat angekündigt, auch diese wieder entfernen zu lassen. 5000 Euro kostet das jedes Mal. 

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer hat sich aber offen für einen Dialog mit Holstein-Fanvertretern und Menschen aus der Graffiti-Szene gezeigt: „Es gibt durchaus auch legale und sichere Möglichkeiten, eine Brücke bunt zu streichen. Das geht aber nur im Dialog und im fairen Miteinander.“ 

CDU kritisiert die Stadt 

Da die Bemalungen eine Sachbeschädigung darstellen, wurde in beiden Fällen Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Die Kieler CDU kritisiert das Vorgehen der Stadt. „Das war absehbar und der Aufwand vermeidbar. Die Reinigung der Brücke an der Spolertstraße war eine Schildbürgerstreich der Stadtverwaltung. Es erstaunt wirklich niemanden, dass nach wenigen Tagen die Brücke wieder blau-weiß-rot erstrahlt“, sagt CDU-Kreisvorsitzender Tobias von der Heide. Er fordert eine Lösung und, dass die Brücke dauerhaft farbig gestrichen wird. 

Die Reinigung der Brücke an der Spolertstraße war eine Schildbürgerstreich der Stadtverwaltung. Es erstaunt wirklich niemanden, dass nach wenigen Tagen die Brücke wieder blau-weiß-rot erstrahlt.

Tobias von der Heide, CDU-Kreisvorsitzender 

 

Die CDU-Kritik rief nun die SPD auf den Plan. „Wer die Brücke oder andere Flächen in den schleswig-holsteinischen Landesfarben beziehungsweise in den KSV Holstein-Farben bemalen will, muss dies in Abstimmung oder im Auftrag der Stadt ins Werk setzen. Dies geht immer nur nach vorheriger Absprache und mit fachgerechter Ausführung“, erklärt Ratsherr Falk Stadelmann. 

Besonders groß ist das Unverständnis, weil auf Antrag der CDU-Ratsfraktion beschlossen wurde, dass derartige Sachbeschädigungen zur Anzeige gebracht werden soll. 

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