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Sorben erhalten mehr Geld

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Berlin
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Horst Seehofer
Bundesinnenminister Horst Seehofer hat mit den Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg eine Vereinbarung über eine Förderung der sorbischen Minderheit unterzeichnet. Die finanziellen Mittel werden erhöht. (Archivbild) Foto: Kay Nietfeld/dpa

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Knapp 24 Millionen Euro erhält die Stiftung der sorbischen Minderheit in den Jahren 2021 bis 2025. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Mittwoch digital getroffen.

Der Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Horst Seehofer (CSU), hat am Mittwoch gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dietmar Woidke (SPD), und dem Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer (CDU), in einer Schaltkonferenz aus ihren Amtssitzen das vierte Abkommen über die gemeinsame Finanzierung der Stiftung für das sorbische Volk unterzeichnet und in kurzen Ansprachen gewürdigt. Dies teilt das Bundesinnenministerium mit.

Mittel werden aufgestockt

Das Abkommen sieht eine Förderung der Stiftung für das sorbische Volk in Höhe von insgesamt 23.916.000 Euro für die Jahre 2021 bis 2025 vor. Das sind rund 5,3 Millionen Euro im Jahr mehr als bisher.

Die Stiftung für das sorbische Volk trage seit Jahren maßgeblich dazu bei, dass Sprache und Kultur des sorbischen Volkes lebendig bieben, so Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). Dieser führt aus: „Mit der Aufstockung der Mittel ist diese so wertvolle Arbeit auch in Zukunft auskömmlich finanziert. Hier ist Heimatpolitik erlebbar.“

Dem Ministerpräsidenten Dietmar Woidke zufolge wurde die Brandenburger Förderung der Stiftung für das sorbische Volk um fast ein Drittel erhöht – so viel wie seit Anfang der 1990er Jahre nicht mehr.

Ministerpräsident Michael Kretschmer unterstreicht in einer Mitteilung des Innenministeriums, dass die Unterstützung eine stärkere Präsenz der sorbischen Sprache in den digitalen Medien, den Einsatz von Sprachmotivatoren sowie zahlreiche kulturelle und soziale Projekte in der Lausitz ermögliche.

Minderheitenbeauftragter begrüßt Vereinbarung

Der Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Bernd Fabritius (CSU), begrüßt in einer Stellungnahme die Unterzeichnung. „Der Stiftung wünsche ich viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer wichtigen Ziele und freue mich sehr, dass durch dieses Bund-Länder-Abkommen der finanzielle Rahmen dafür geschaffen werden konnte“, so Fabritius.

Die Stiftung für das sorbische Volk wurde im Jahr 1998 durch einen Staatsvertrag zwischen dem Land Brandenburg und dem Freistaat Sachsen als rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bautzen errichtet. Zweck der Stiftung ist die Pflege und Förderung sorbischer Sprache und Kultur als Ausdruck der Identität des sorbischen Volkes. Finanziert wird die Stiftung seit 1998 gemeinsam durch das Land Brandenburg, den Freistaat Sachsen und den Bund.

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