Freiwilliges Jahr

Trotz Cororna: Viel zu tun im Museum und Kulturbüro Niebüll

Trotz Cororna: Viel zu tun im Museum und Kulturbüro Niebüll

Trotz Cororna: Viel zu tun im Museum und Kulturbüro Niebüll

Arndt Prenzel/shz.de
Südtondern
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Luisa Dörr und Julian Mück siind im Klanxbüller Infozentrum aktiv, die neue Ausstellung „Wattenmeer“ wird vorbereitet. Foto: Arndt Prenzel

Vom Instagram-Account bis hin zu Richard Haizmanns Werkzeug: Junge Leute zeigen sich flexibel.

Die Freiwilligen im Sozialen, Kulturellen oder Ökologischem Jahr haben im Vorjahr ihren Dienst im Niebüller Naturkundemuseum, im städtischen Kulturbüro oder aber im Charlottenhof und im Klanxbüller Infozentrum mit viel Engagement angetreten.

Im August und September war die Situation längst anders, als bei der Bewerbung angedacht. Dennoch haben sich die jungen Leute schnell auf die extreme Pandemie-Lage eingestellt. Fazit: Es gibt genug zu tun, Langeweile kommt nicht auf, viele neue Ideen werden realisiert.

Martha Siegel nimmt gern das rote Rad und düst vom Charlottenhof durch den Koog, um Luft zu schnappen. Foto: Prenzel

Martha Siegel vom Charlottenhof sieht es so: „Ich habe nun Zeit für andere Dinge, wie zum Beispiel Verschönerungen auf dem Hof oder der weitere Aufbau unseres Instagram-Accounts. Das macht das Arbeiten im Moment, trotz Corona, abwechslungsreich und sehr spaßig.

Ich selbst plane eine Lesung gemeinsam mit Katinka vom Kulturbüro Niebüll. Zudem wollen wir die Vorjahreskünstler in diesem Jahr präsentieren. Inwieweit das geht, ist natürlich wieder offen. Wir überlegen aber Alternativen.“

Katinka Widmayer aus Kiel ist gebürtige Sylterin; sie arbeitet mit viel Freude im Kulturbüro Niebüll, wohnt in einer WG mit anderen Freiwilligen in Klanxbüll. „Vieles fällt aus. Wir hätten jetzt gerade den Filmwinter-Workshop gehabt. Für die Kulturtafel konnte ich schon lange keine Karten für Kino oder Theater vermitteln.“

Katinka Widmayer sitzt im „Zentrum der Kultur“ der Stadt Niebüll: Die Vielfalt der Aufgaben ist beachtlich. Foto: Prenzel

Aktuell hat sie mit Holger Heinke vom Stadtmarketing eine Unterrichtsstunde für die Klassen 3 bis 6 zum Thema Nachhaltigkeit in Vorbereitung. „Auch am Niebüll Blog arbeite ich weiterhin.“

Ideen gibt es für den kreativen Kopf genug: „Ich plane, Buchempfehlungen für Bücher aus der Stadtbücherei zu schreiben und auch mit dem Haizmann Museum arbeite ich zusammen. Demnächst darf ich dort alte Werkzeuge von Haizmann ordnen und katalogisieren.“

Die Zusammenarbeit mit den anderen „Volunteers“ läuft: Mit Martha Siegel, Luisa Dörr und Julian Mück vom Charlottenhof und Infozentrum Wiedingharde gestaltet sie die neuen Infoschilder über heimische Wildtiere in Klanxbüll.

Neue Ausstellung

Annika Rohde arbeitet im Naturkundemuseum Niebüll und wohnt „um die Ecke“ in Deezbüll. Die Stimmung ist gut, da auch „Chef“ Carl-Heinz Christiansen im Haus ist und für gute Laune sorgt. Sie resümiert: „Im Vorjahr waren Angebote wie Bernsteinschleifen, Drachenbau oder das Specksteinarbeiten in der Kreativ-Werkstatt noch möglich. Im Winter ist traditionell Pause. Wir ordnen jetzt die Bestände wie die Gesteinssammlung und ich bereite meine Ausstellung vor. Auch Social Media fällt in meinen Aufgabenbereich.“

Annika Rohde räumt auf: Es viel zu tun im Niebüller Naturkundemuseum. Foto: Prenzel

Wenn regelmäßige Arbeiten wie „Aquarium reinigen“ und „Fische füttern“ erledigt sind, bleibt noch genügend Zeit für neue Ideen. „Ich entwickelte eine Ausstellung rund um die Insekten mit den Schwerpunkten Insektensterben, aber auch wirksames Gegensteuern durch den Eigenbau eines Insekten-Hotels. Dabei unterstützt mich Katinka vom Kulturbüro, wir wollen die Idee eines Kreativ-Wettbewerbs realisieren.“

Während Luisa Dörr und Julian Mück im geschlossenen Klanxbüller Infozentrum noch mit der hauseigenen neuen Ausstellung beschäftigt sind, geht es im Niebüller Haus der Jugend entspannt zu. Leiter Frank Sauer betreut einen jungen Niebüller, der sein soziales Jahr ableistet.

Tiefgründige Gespräche

 „Wir sind ja nur über Discord und Signal zu erreichen – durch den Corona-Lockdown. Wir beschäftigen uns mit den Jugendlichen und haben einfach Spaß, führen Smaltalks, tiefgründige Gespräche und probieren, alle in dieser Zeit bei Laune zu halten“, sagt der 16-jährige.

 Er hat zudem einige Online-Seminare zur Fortbildung belegt, bedient Instagram und die eigene Website. Positive Erfahrungen bringen ihn voran: „Es bringt Spaß, mit im Team zu sein und in diese Welt der anderen mit eintauchen zu dürfen. Mich mit ihnen zu beschäftigen, ihnen zuzuhören und vielleicht auch was beizubringen/beigebracht zu haben.“

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