Unesco-Welterbe

Der Rothenkrug muss dem neuen Danewerk-Museum weichen

Der Rothenkrug muss dem neuen Danewerk-Museum weichen

Der Rothenkrug muss dem neuen Danewerk-Museum weichen

Christina Weiß/shz.de
Dannewerk
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Museumsleiter lars-Erik Bethge vor dem Rotenkrug (links) und dem Danewerk-Museum. Beide Gebäude werden einem Neubau für rund 9,5 Millionen Euro weichen. Foto: Christina Weiß

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Damit das Welterbe besser zur Geltung kommt, soll der Rothenkrug in Dannewerk im kommenden Jahr abgerissen werden.

Zu Jahresbeginn kündigte der Südschleswigsche Verein (SSF) an, mit finanzieller Hilfe von zwei dänischen Stiftungen für 9,5 Millionen Euro ein neues Danewerk-Museum bauen zu wollen. Die Planungen laufen bereits, nun stellte Museumsleiter Lars Erik Bethge in der Gemeinderatssitzung Dannewerk einen entscheidenden Schritt des Vorhabens vor: Der Verein hat die historische Gaststätte „Rothenkrug“ gekauft, die direkt neben dem alten Museum steht. 

So können wir eine bessere Sichtbarkeit für das Welterbe schaffen.

Lars Erik Bethge, Museumsleiter

„Damit haben wir eine Fläche von 1700 Quadratmeter dazu bekommen, können mit dem Neubau vom Wall abrücken und somit eine bessere Sichtbarkeit für das Welterbe schaffen“, erklärte Bethge „Das gibt uns die Möglichkeit, ein Museum mit Multifunktionsräumen zu bauen, die von der Gemeinde, dem SSF und den Vereinen in Dannewerk genutzt werden können.“ Der Kauf des Rothenkruges soll dem Danewerk mehr Raum und Weite geben. Damit wurde Möglichkeit geschaffen, die Sichtachse zu erweitern, die das Welterbe und seine Wallanlagen in den Mittelpunkt rücken lassen.

Derzeit ist die nicht denkmalgeschützte Gaststätte aus dem 19. Jahrhundert verpachtet, der vertrag läuft jedoch aus, so dass ab Marz 2022 mitdem Abriss begonnen werden kann. Die neu gewonnene Fläche soll dazu dienen, den Museums-Neubau ein Stück weit aus der archäologischen Pufferzone abrücken zu können. Der geplante Neubau fällt mit 1600 Quadratmetern etwas kleiner aus, als zunächst geplant, bietet Räume für öffentliche Begegnungen und soll ein Treffpunkt für die Menschen werden.

Die Archäologen sind gespannt. Was sie finden werden, weiß keiner so genau.

Lars Erik Bethge

Die Archäologen sind gespannt. Was sie finden werden, weiß keiner so genau.Lars Erik Bethge

Bevor der Neubau des Museums im Herbst nächsten Jahres beginnen kann, wird das gesamte Gelände vom Archäologischen Landesamt genau untersucht. Das Team um Astrid Tummuscheit wird eine Menge zu tun haben, wie Bethge berichtete: „Die Archäologen sind gespannt. Was sie finden werden, weiß keiner so genau.“

Wehmut in der Gemeindevertretung

Etwas wehmütig blickten einige Gemeindevertreter auf den geplanten Abriss der Gaststätte, an der mittlerweile der Zahn der Zeit nagt. „Der Rothenkrug ist für Dannewerk ein zentraler Ort. Der Krug ist prägend in unserer Gemeinde. Jeder verbindet seine Erinnerung mit dieser Gaststätte“, sagte Gemeindevertreter Ingo Masuhr. „Schade, dass der Rothenkrug abgerissen werden soll“, sagte Carsten Hagge.

Die Gemeindevertretung stimmte der Änderung des Flächennutzungsplanes und Aufstellung eines Bebauungsplanes zu, der Neubau des Museums in Dannewerk ist ein Stück näher gekommen. „Somit haben wir das Vorhaben am Welterbe auf den Weg gebracht“, sagte Bürgermeisterin Anke Gosch.

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