Biikebrennen

Alle Biiken in Südtondern wegen Corona abgesagt

Alle Biiken in Südtondern wegen Corona abgesagt

Alle Biiken in Südtondern wegen Corona abgesagt

Anja Werner/shz.de
Niebüll
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Traditionsreich: Auch die von den Friesenvereinen ausgerichtete Biike in Risum-Lindholm wird in diesem Jahr nicht brennen. Foto: Privat

An sich lodern am 21. Februar 13 Feuer im Amt, doch die Corona-Regeln könnten nicht eingehalten werden.

Es ist nach den ausgefallenen Weihnachtsmärkten und Neujahrsempfängen das nächste große Fest, was dem Corona-Lockdown zum Opfer fällt – das Biikebrennen am 21. Februar.

Dieses bedeutsame Fest vor allem für die Inselfriesen ist auch in Südtondern ein traditioneller und beliebter Brauch – bei Einheimischen und in jüngster Vergangenheit auch bei immer mehr Gästen und Urlaubern. Diese stehen vor allem in der kleinen Tourismus-Hochburg Dagebüll am lodernden Flammenberg hinter dem Deich.

„Es fällt mir sehr schwer, aber auch für Dagebüll muss die diesjährige Biike abgesagt werden“, teilte kürzlich Dagebülls Bürgermeister Kurt Hinrichsen mit. Auch das Aus für weitere Biiken wurde unserer Zeitung mitgeteilt und veröffentlicht.

Doch bei weitem nicht von allen 13 Biiken, die sonst nach Einbruch der Dunkelheit am 21. Februar in Südtondern lodern, um auch hier den Winter zu vertreiben, sich zur Heimat zu bekennen und sich als Dorfgemeinschaft bei heißen Getränken auf einen Schnack zu treffen.

13 Biiken

Dazu kommen die Menschen sonst in Leck, in Tinningstedt, in Risum-Lindholm, in Niebüll/Deezbüll, in Emmelsbüll-Horsbüll, in Dagebüll, in Klanxbüll, in Süderlügum, in Galmsbüll, in Braderup, in Neukirchen, in Stedesand und in In Stadum zusammen.

Es finden keine Biiken in Südtondern statt – es liegen keine Anträge für Biike-Veranstaltungen vor. Udo Schmäschke

Doch Udo Schmäschke, Leiter des Ordnungsamtes von Südtondern, macht trotz noch fehelender Absagen keine Hoffnung: „Es finden keine Biiken in Südtondern statt – es liegen keine Anträge für Biike-Veranstaltungen vor.“ Dabei wäre rein theoretisch sogar die Genehmigung eines Biikebrennens möglich, „wenn ein den derzeitigen Auflagen entsprechendes Hygiene-Konzept vorliegt“, so Schmäschke.

Wenn also Abstände eingehalten, Masken getragen und eine bestimmte Personenzahl nicht überschritten werden würde. Doch der Veranstalter – in den meisten Fällen sind das die Freiwilligen Feuerwehren – wären dann auch für die Einhaltung der Corona-Regeln verantwortlich und müssten die Konsequenzen für eine Missachtung übernehmen.

Mini-Biike im Garten

„Das möchte natürlich niemand, da es im Charakter dieser Veranstaltungen liegt, dass die derzeitigen Auflagen gar nicht erfüllt werden können, sagt Udo Schmäschke. Gleiches gilt für die Kinder-Biiken und die Biike-Feste mit Tanz im Saal, die sich in einigen Orten an das Biikebrennen anschließen.

Was bleibt also denen, die das große Fest der Friesen vermissen werden? Wohl nur eine Mini-Biike im eigenen Garten auf feuerfestem Untergrund anzuzünden, wenn es dunkel wird am 21. Februar.

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