Nebeneffekt

Sind Allergiker mit FFP2-Maske vor Pollen geschützt?

Sind Allergiker mit FFP2-Maske vor Pollen geschützt?

Sind Allergiker mit FFP2-Maske vor Pollen geschützt?

Elke Schröder/shz.de
Flensburg
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Manch starker Heuschnupfenallergiker hat schon vor Corona-Zeiten beim Spaziergang in der Natur eine Pollenmaske getragen. Foto: imago images/Bernd Friedel

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FFP2-Masken helfen die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Schwächen sie auch die Pollensaison für Allergiker ab?

Der Pollenflug der Frühblüher Hasel und Erle in vielen Regionen Deutschlands hat Heuschnupfen-Allergikern bereits einen unangenehmen Vorgeschmack auf die diesjährige Pollensaison geben. Doch die verschärfte Maskenpflicht im Rahmen der Corona-Schutzmaßnahmen erweist sich als positiver Nebeneffekt für Allergiker: „FFP2-Masken können die Pollen zurückhalten. Das ist auch die Erfahrung von unseren Mitgliedern“, berichtet Sonja Lämmel vom Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) im Gespräch mit unserer Redaktion.

Bei 15 Prozent der Erwachsenen wird, laut Allergieinformationsdienst, im Laufe ihres Lebens von Ärzten ein Heuschnupfen diagnostiziert, der die häufigste Allergie hierzulande ist. Die Bandbreite der Beschwerden kann von Niesattacken, tränenden Augen, Husten, Hautreaktionen, Atemnot bis zum allergischen Asthma reichen. Wer einen Mund-Nasen-Schutz trägt, atmet weniger Pollen ein, die die Nasenschleimhäute und Atemwege reizen können.

„Es ist ein zusätzliches Werkzeug, um gut durch die Pollensaison zu kommen."

Sonja Lämmel, Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB) über das Tragen von FFP2-Masken

Viele Heuschnupfenallergiker leiden aber auch unter einer Reizung der Bindehaut. Trotz FFP2- oder OP-Masken bleiben bei Pollenflug Augen und auch die Haare Angriffspunkte. Ein weiterer Schutz für Betroffene sei deshalb eine geschlossene Sonnenbrille, erklärt Lämmel. Für einen beschwerdefreien Schlaf gilt zudem die Empfehlung, in der Pollensaison erst abends die Haare zu waschen.

"Werkzeugkasten" gegen starke allergische Reaktionen

Zum „Werkzeugkasten“, um starke allergische Reaktionen zu verhindern, gehören darüber hinaus individuell vom Arzt empfohlene vorbeugende Maßnahmen, beispielsweise Nasenspray sowie ein Antihistaminikum. In Vorbereitung auf die Pollensaison rät der DAAB ohnehin, sich seine antiallergischen Medikamente zu besorgen. Allergieasthmatiker sollten die Haltbarkeit ihres Sprays überprüfen und gegebenenfalls mit dem Arzt klären, ob Einstellung der Medikamente noch passt. Darüber hinaus hilft der Pollenflug-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Allergikern, die aktuelle Belastung einzuschätzen.

Mehr Akzeptanz für die "Pollenmaske" nach Corona?

Manche Allergiker, die stark unter Heuschnupfen leiden, haben auch schon vor der Pandemie eine „Pollenmaske“, eine partikelfiltrierende Halbmaske, in der Öffentlichkeit getragen, um Beschwerden zu lindern. „Das wurde aber eher belächelt“, sagt Sonja Lämmel. So sei die Hoffnung auf mehr Akzeptanz dafür nach Corona durchaus bei den Betroffenen da.

Kommt es mit Maske dennoch unterwegs zur Niesattacke, gilt – wie für alle anderen Maskenträger auch – sie gegen eine neue austauschen. Denn ist die Maske einmal durchgefeuchtet, kann sie keine Partikel mehr aufhalten und verliert ihre Schutzfunktion.

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