Einzelhandel

Schaufenster und Zeitfenster: Wie Niebüller Geschäfte ihren Kundenstamm halten wollen

Wie Niebüller Geschäfte ihren Kundenstamm halten wollen

Wie Niebüller Geschäfte ihren Kundenstamm halten wollen

Arndt Prenzel/shz.de
Niebüll
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Warten mit Abstand: Das funktioniert auch vor dem Wäschefachgeschäft. Foto: Arndt Prenzel

Bis Mitte des Monats ist der Lockdown befristet, doch ob die Geschäfte in einer Woche wieder öffnen dürfen?

Die Zauberworte heißen bestellen und abholen – oder auf Neudeutsch: click and collect. Für viele Einzelhändler ist das derzeit die einzige Möglichkeit, Umsatz zu machen.

Silke Rickertsen vom Wäschefachgeschäft „Alma Rickertsen“ in Niebüll ermöglicht ihren Kunden die Abholung bestellter Waren im Geschäft. Grundsätzlich gilt: Das ist zulässig, wenn es unter Beachtung von Schutzmaßnahmen kontaktfrei erfolgen kann.

Keine direkte Beratung

Eine persönliche Beratung findet nicht statt, die Kunden suchen sich ihre Auswahl per Klick im Internet oder Blick ins Schaufenster aus. Beraten wird per Telefon. Wichtig ist, dass die Ware zuvor verbindlich gekauft wurde. In diesem Fall ist auch möglich, die Ware bar vor Ort zu bezahlen.

Kunden müssen dabei eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Bei einem Wäschestück geht das zum Beispiel so: Kontaktfrei bedeutet, dass sich die Hände nicht berühren dürfen, erklärt Silke Rickertsen. Die Kauffrau reicht beispielsweise den gewünschten Pyjama dann hinaus.

„Die Einkäufe müssen bei der Übergabe verpackt sein. Bargeld nehmen wir auf einem Teller entgegen. Wenn Kunden mit Karte bezahlen, reichen wir das EC-Kartengerät und desinfizieren es danach."

Bestellung per WhatsApp

Andere Händler sind ähnlich ideenreich, beraten gern über WhatsApp oder per E-Mails, Fotos der Artikel können mitversendet werden. Die Auswahl geschieht dabei ganz unterschiedlich.

Manche Händler reichen die Waren hinaus, die vorher telefonisch oder online bestellt wurden. Wieder andere stehen sogar im Laden hinter der verschlossenen Tür bereit.

Zeitfenster

In vielen Geschäften gibt es feste Zeitfenster zum Abholen. „Wir sind mittwochs von 10 bis 18 Uhr für die Kundinnen und Kunden da“, sagt beispielsweise Silke Rickertsen. „Es muss ja irgendwie weitergehen!“

Hereinspaziert? Das geht auch im Geschäft von Silke Rickertsen nicht. Foto: Arndt Prenzel

Der kontaktlose Kontakt wird ausgesprochen geschätzt. „Ich freue mich wie meine treue Kundinnen darüber, wenn wir uns wiedersehen und miteinander schnacken können. Vielen und mir natürlich auch fehlt dieser persönliche Austausch.“

Ganz in der Nähe, im Modegeschäft „Gleis 2“, sieht es ähnlich aus. Auch hier besteht die Möglichkeit, telefonisch bestellte Ware an der Tür abzuholen (Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr, oder nach Absprache). Inhaberin Ulrike Christiansen nutzt die Zeit regelmäßig, die Fenster neu zu gestalten, um die neu eingetroffene Frühjahrsware zu präsentieren.

Schuhgeschäft nur scheinbar unbelebt

Im Schuhgeschäft Schmäl sieht es unbelebt aus, die Lampen sind ausgeschaltet. Doch drinnen klingelt ab und zu das Telefon. Vor dem Geschäft stehen Kunden und telefonieren und gestikulieren mit einer Mitarbeiterin.

Inhaber Klaus Schmäl hatte bereits beim ersten Lockdown seine im Schaufenster ausgestellten Schuhe nummeriert, um so die Kundenwünsche besser erfüllen zu können. Das klappt auf diese Weise gut. Auch beim Herrenausstatter gilt das Click and Collect-Prinzip. „Das wird angenommen. Es gilt: Wir sind für unsere Kunden da. Bei Wünschen und Fragen rufen Sie uns gerne an!“ sagt Nils Johannsen.

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