Studie

Neue Hoffnung: Werden wir alle bis Juli geimpft sein?

Neue Hoffnung: Werden wir alle bis Juli geimpft sein?

Neue Hoffnung: Werden wir alle bis Juli geimpft sein?

Kim Patrick von Harling/shz.de
Berlin
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Rund 52 Millionen Menschen hierzulande wollen sich impfen lassen. Foto: imago images/Jochen Eckel

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Die Bundesregierung geht davon aus, dass jeder hierzulande ein Impfangebot bis Ende September bekommt.

Bis Ende September soll jeder Mensch in Deutschland ein Impfangebot bekommen – so der Plan der Bundesregierung. Weiterhin wird sich streng an die Impfreihenfolge gehalten, obwohl zahlreiche Vakzine in den Hinterzimmern der Impfzentren lagern. Eine Studie macht nun Hoffnung: Sind wir alle bis Juli gegen das Coronavirus geimpft? Das zumindest behaupten Autoren – mit einer bestimmten Strategie.

Die Studie der Hans-Böckler-Stiftung stellt eine Rechnung auf: Sie betrachtet alle zu erwartenden Impfstoffdosen und stellt diese der Anzahl der Bevölkerung gegenüber, die sich laut Umfragen zufolge impfen lassen würden. Von den zugelassen Impfstoffen von Johnson&Johnson, Biontech/Pfizer, Moderna und Astra-Zeneca könnten 136,6 Millionen Dosen bis Juli hierzulande verfügbar sein. "Damit könnten rein rechnerisch 77,6 Millionen Erwachsene vollständig geimpft werden", heißt es in der Studie.

Täglich 275.000 Impfungen nötig

Beachtlich: Von den 70 Millionen Erwachsenen, die hierzulande für eine Impfung in Frage kommen, würde sich gerade einmal 52,5 Millionen impfen lassen. "Damit würden die erwarteten Lieferungen bereits Ende Juni rechnerisch ausreichen, um alle impfwilligen Erwachsene vollständig zu impfen", heißt es weiter. "Bis in die erste April-Woche sind täglich rund 275.000 Impfungen notwendig, danach täglich etwa 670.000 Impfungen." Am 10. März wurden zum Beispiel 257.671 Menschen hierzulande geimpft.

Macht Astra-Zeneca der Studie ein Strich durch die Rechnung?

Doch wie realistisch ist die Rechnung? Theoretisch macht sie Sinn, praktisch scheitert sich jedoch an den jüngsten Lieferengpässen des Astra-Zeneca-Impfstoffes. Das Unternehmen hatte am Freitag eine weitere drastische Kürzung seiner Impfstoff-Lieferungen in die Europäische Union angekündigt. Man beabsichtige, im ersten Halbjahr dieses Jahres 100 Millionen Dosen in die EU-Staaten liefern, 30 Millionen davon im ersten Quartal, teilte der britisch-schwedische Pharmakonzern am Freitagabend mit. Zuletzt war der Konzern noch von 220 Millionen Dosen bis zur Jahresmitte ausgegangen.

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