Koalitionskrach in SH

Jamaika streitet über neue Lehrerstellen an Schulen

Jamaika streitet über neue Lehrerstellen an Schulen

Jamaika streitet über neue Lehrerstellen an Schulen

Kay Müller/shz.de
Kiel
Zuletzt aktualisiert um:
Informatikunterricht
Das Bildungsministerium will verpflichtenden Informatikunterricht in den siebten und achten Klassen einführen. Foto: Marijan Murat

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Grünen kritisieren die fehlende Finanzierung von 130 neuen Stellen für Informatiklehrer.

Es brennt unter dem Dach der Jamaika-Koalition. Grund ist die Ankündigung von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) ab dem Schuljahr 2022/23 Informatik zum Pflichtfach an den weiterführenden Schulen zu machen. „Laut Plänen des Ministeriums bräuchte Frau Prien dafür rund 130 Stellen zusätzlich“, sagt der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Lasse Petersdotter. „Das entspricht 6,5 Millionen Euro – und zwar jedes Jahr. Das können wir angesichts der angespannten Finanzlage nicht einfach so machen. Solche Entscheidungen werden in Haushaltsverhandlungen getroffen.“
 

Montag gehen die Verhandlungen weiter

Informatikunterricht sei wichtig, so Petersdotter, aber Prien habe mit keinem Wort gesagt, wo sie das Geld hernehmen wolle. Petersdotter stört vor allen, dass die Ministerin ihren Vorstoß nicht abgesprochen hat. Das hatte auch schon seine Parteifreundin Monika Heinold Anfang der Woche kritisiert als Prien ihre Pläne öffentlich gemacht hatte. „Neue Ideen müssen mit Finanzierungsvorschlägen verbunden werden“, so die Finanzministerin.

Ich gehe davon aus, dass sich Frau Prien Gedanken gemacht hat und uns jetzt einen Finanzierungsvorschlag machen wird.
Annabell Krämer, finanzpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion
„Ich gehe davon aus, dass sich Frau Prien Gedanken gemacht hat und uns jetzt einen Finanzierungsvorschlag machen wird“, sagt die finanzpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Annabell Krämer.
Gegebenenfalls muss an anderer Stelle eingespart werden.
David Ermes, Sprecher des Bildungsministeriums
Prien selbst ist das Problem offenbar bewusst. Ihr Sprecher David Ermes sagt aber auch: „Die Gestaltung des digitalen Wandels mit dem Ziel, Teilhabe und Mündigkeit sowie Chancengerechtigkeit für jedes Kind zu schaffen, ist einer der Schwerpunkte der schleswig-holsteinischen Bildungspolitik. Wir streben an, interdisziplinäre Medienbildung und Informatikunterricht als ein Angebot für alle Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen zu schaffen.“ Die Fortbildung der Lehrkräfte sei dazu ein weiterer Schritt. Und zur Finanzierung sagt Ermes: „Natürlich ist dabei die zukünftige Haushaltslage zu beachten und gegebenenfalls muss an anderer Stelle eingespart werden.“ Wo das sein könnte, das lässt der Sprecher allerdings offen.
Lasse Petersdotter
Mahnt die CDU zur Sparsamkeit: Lasse Petersdotter. Foto: shz.de
Lasse Petersdotter sagt: „Die CDU gibt sich immer als Hüterin der Sparsamkeit, achtet aber selbst nicht aufs Geld.“ So viele neue Stellen würden den Haushalt über Jahrzehnte zusätzlich belasten, darüber müssten wir intensiv diskutieren, so Petersdotter.
 

CDU würde mehr Geld für Bildung in Haushalt einstellen

„Das ist gut investiertes Geld“, meint sein CDU-Kollege Ole Plambeck. „Wenn da weitere Haushaltsanträge aus dem Bildungsministerium kommen, unterstütze ich die.“ Am Montag will die Koalition das Thema weiter beraten.

Mehr lesen

Kulturkommentar

Meinung
Uffe Iwersen/ BDN-Kulturkonsulent
„Von Jugend für Jugend“