Jugendzentrum

E-Sport als Alternative für die Jugendlichen im Lockdown

E-Sport als Alternative für die Jugendlichen im Lockdown

E-Sport als Alternative für die Jugendlichen im Lockdown

Arndt Prenzel/shz.de
Niebüll
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FRank Sauer vor dem Haus der Jugend in Niebüll. Foto: Arndt Prenzel

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Frank Sauer vom Haus der Jugend in Niebüll berichtet, wie die Jugendlichen online unterhalten werden können - und was hinten über fällt.

Frank Sauer ist schon lange Mitarbeiter im Haus der Jugend Niebüll. Dort ist derzeit „tote Hose“, denn das Haus muss als Freizeiteinrichtung geschlossen bleiben. Und doch tut sich hinter der verschlossenen Tür eine ganze Menge. Mit viele Engagement wird den Kids allerhand geboten.

Wie sieht die Lage derzeit im Haus der Jugend aus?

Wir sind online erreichbar. Natürlich über unsere Emailadresse, aber auch in unserem Online-Jugendzentrum, das wir so gestaltet haben, dass es wie unser Haus der Jugend Niebüll aussieht. Es gibt verschiedene Räume und sogar eine Musikanlage, die jeder bedienen kann.

Was ist möglich trotz der Schließung?

Dort können wir einfach nur reden, Musik zusammen hören, kreative Medien-Angebote durchführen und sogar verschiedene Spiele spielen. Eine Praktikantin hat sogar ein Escape-Room-Spiel extra für das Haus der Jugend programmiert. Und da man beim Spielen in dem Sprachchat bleibt, ist es zumindest ein bisschen so, als würden wir zusammensitzen. Darüber hinaus bieten wir auch an, mit uns über ein Messengersystem in Kontakt zu treten.

Was fehlt am meisten?

Leider fallen alle Angebote für Kinder noch komplett aus. Hier haben wir noch keine gute Online-Lösung finden können. Und trotz aller Mühe, fällt vor allem das aus, was unsere Jugendlichen im Haus der Jugend nutzen: wirklich dort zu sein, die Räume und Dinge darin zu nutzen und sich dort zu treffen. Viele wollen unser Online-Angebot nicht.

Was haben Sie dennoch in den letzten Monaten geschafft?

Schon in der Zeit vor dem Lockdown mit stark eingeschränkter Öffnung haben wir mit Hilfe von PraktikantInnen und Jugendlichen einen E-Sport Bereich im Haus eingerichtet, von dem wir jetzt auch online zumindest teilweise profitieren können. Zwar wussten alle Jugendlichen, die das Haus der Jugend bereits besuchten, was wir jetzt wieder online anbieten, aber um es für alle anderen auch bekannt zu machen, haben wir ordentlich die Werbetrommel gerührt, uns bei Instagram versucht und vor allem mit schneller Unterstützung der Stadt und einem Fachbetrieb vor Ort eine Homepage aufgebaut. Das hatte uns wirklich noch gefehlt.

Was sind weitere Pläne?

Wir versuchen weiterhin, das Angebot auszubauen. Möglich wären z.B. Online-Angebote via Videokonferenz, um Gitarre oder Ukulele zu lernen oder gemeinsame Kochkurse.

Wie hat Dir an den vergangenen Monaten trotz Corona gefallen?

Die Nutzung spannender Medien, die Möglichkeit und der Aufbau unserer Online-Räume, neue Spiele und vor allem die neue Homepage gefallen mir schon sehr gut. Es ersetzt aber eben nicht das Haus der Jugend der Stadt Niebüll. Ich denke, wir sind nicht die hauptsächlich Leidtragenden durch die Einschränkungen und ich bin mir sicher, die meisten Jugendlichen verstehen die Situation, können abwarten und freuen sich hoffentlich auch wieder, wenn wir wieder öffnen dürfen. Dennoch sind auch unsere Arbeit und unser Angebot ein wichtiger Teil der Unterstützung für Kinder und Jugendliche in jeder Gemeinde und jeder Stadt. Es gibt viele Situationen und Bedarfe, bei denen eben nicht online geholfen werden kann.

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