260 Tonnen-Trafo wird geliefert

Zwei Schwertransporte auf dem Weg nach Klixbüll

Zwei Schwertransporte auf dem Weg nach Klixbüll

Zwei Schwertransporte auf dem Weg nach Klixbüll

Anja Werner/shz.de
Klixbüll
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Bau der Westküstenleitung
Die Arbeiten für die Westküstenleitung kommen voran. Foto: noz

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Der Trafo und eine große Spule sind per Schiff nach Apenrade gebracht worden. Von dort starten die beiden Schwertransporte in der Nacht zu Dienstag über die Grenze bei Süderlügum in Richtung Klixbüll.

Auf dem letzten Stück der Westküstenleitung von Klixbüll bis zur dänischen Grenze schreiten die Bauarbeiten voran. Klixbüll-Süd ist das nördlichste Umspannwerk der 380-kV-Leitung, die den Windstrom aus dem Norden künftig in andere Bundesländer transportieren soll. Die dortigen Bauarbeiten liegen laut Auskunft des Übertragungsnetzbetreibers TenneT voll im Zeitplan.

Nur 14 Monate nach dem Spatenstich im Mai 2020 ist jetzt das Herzstück des Umspannwerks, ein 260-Tonnen-Trafo, unterwegs in den Kreis Nordfriesland. Auch ein zweiter Schwertransport ist auf dem Weg.

 

Er bringt schon in der Nacht von Montag auf Dienstag, vom 12. auf den 13. Juli, ein vergleichsweises Leichtgewicht, eine 111 Tonnen schwere Spule. Sie ist für die Spannungsstabilisierung im späteren Betrieb des Umspannwerks erforderlich. Beide Transporte finden nachts statt, es ist dennoch mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Bauelemente-Transport über Rhein und Nord-Ostsee-Kanal

Die beiden Energiewende-Bausteine hat der Hersteller Siemens Energy in Nürnberg hergestellt und auf die Reise geschickt. Über den Rhein-Main-Donau-Kanal verlief der Transport über den Rhein bis nach Schiedam bei Rotterdam in den Niederlanden.

Von dort ging es weiter über die Nordsee und den Nord-Ostsee-Kanal bis ins dänische Apenrade. Dort wird die Ankunft des Trafos und der Spule am Montag, 12. Juli, erwartet. Noch am selben Tag werden die beiden Schwergewichte dann auf die Schwertransport-Fahrzeuge verladen.

Die leichtere Kompensationsspule startet gleich in der Nacht von Montag auf Dienstag bis nach Klixbüll durch. Weil ihr Schwertransporter nur 40 Meter lang ist, geht es auf direkterem Weg in Dänemark schließlich bei Süderlügum über die Grenze und von dort über die B5 geradewegs ins Umspannwerk.

260 Tonnen werden auf 30 Achsen verlagert

Mit 56 Metern ist der Trafo-Schwertransporter deutlich länger. Das Gesamtgewicht von 260 Tonnen kann dadurch auf 30 Achsen verlagert werden. Das Fahrzeug, das muss auf engen Straßen in Dänemark eine andere Route nehmen und erreicht erst in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Grenze bei Pebersmark.

Von dort fährt der Schwertransporter über die Grenzstraße bis zur B5 bei Süderlugum und rollt auch hier nachts mitten durch den Ort.

Umspannwerk wichtige Schnittstelle für die Westküstenleitung

TenneT gewährleistet mit diesem Transformator und der Spule, dass der landseitig erzeugte Windstrom zukunftssicher in das Übertragungsnetz integriert und abtransportiert werden kann. Die Hauptaufgabe des Umspannwerks Klixbüll ist also vergleichbar mit einer Autobahnauffahrt, die Bundes- und Landesstraßen mit einer Autobahn verbindet.

Die Autobahn in diesem Bild ist dann die 380-kV-Westküstenleitung, die von Brunsbüttel bis zur dänischen Grenze verläuft. Sie ist von Brunsbüttel bis Heide bereits in Betrieb, im September dieses Jahres sogar bis Husum. Für 2023 ist die pünktliche Gesamtinbetriebnahme der Westküstenleitung bis zur dänischen Grenze geplant.

Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT investiert in Schleswig-Holstein insgesamt rund drei Milliarden Euro für den zukunftssicheren Abtransport von regional erzeugtem Grünstrom.

 

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