Trotz Schietwetter

Zahlreiche Urlauber zu Pfingsten auf Sylt, Amrum und Föhr

Zahlreiche Urlauber zu Pfingsten auf Sylt, Amrum und Föhr

Zahlreiche Urlauber zu Pfingsten auf Sylt, Amrum und Föhr

Arndt Prenzel/shz.de
Sylt/Föhr/Amrum/Niebüll
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Stau auf dem Weg nach Sylt
Zahlreiche Menschen zog es am Wochenende nach Sylt. Größere Staus gab es in Niebüll am Sonnabend nicht. Foto: Arndt Prenzel

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Sylt-Urlauber warteten am Sonnabend bis zu zwei Stunden an der Autoverladung in Niebüll. Fähren nach Föhr und Amrum ausgebucht.

Vom trüben Wetter ließen sich die Pfingst-Urlauber auf den Inseln Sylt, Amrum und Föhr nicht schrecken. Schon am Sonnabendmorgen warteten zahlreiche Fahrzeuge an der Autozug-Verladung in Niebüll. Auch am Hafen in Dagebüll war zum Auftakt des langen Wochenendes viel los.
Fähre der Wyker Dampfschiffs-Reederei
Auf den Fähren der Wyker Dampfschiffs-Reederei (WDR) war noch Platz für Fußgänger. Die Plätze für Fahrzeuge sind allerdings komplett ausgebucht. Foto: Arndt Prenzel

Das vorläufige Resümee der Anreisewelle zu Pfingsten auf die Inseln ist positiv. Es läuft, mal stockend, mal flott, ganz nach Tageszeit. Größere Staus gab es am Sonnabend auf der B 5 in Richtung Autoverladung in Niebüll nicht - auch die Warteschlange auf der Bäderstraße blieb übersichtlich. Zeitweise stauten sich die wartenden Fahrzeuge bis zur ersten Ampel, Abfahrt Legerade.

 
 
 

Erstaunlich war, dass die Blechlawinen auf dem Weg zum Verladeterminal nach Sylt, teilweise innerhalb einer Stunde schrumpfte. Ein Rechenexempel verdeutlicht die mathematische Logik: Wenn die Auto-Züge auf einen Schlag 300 Fahrzeuge wegbringen, rücken die anderen Fahrzeuge nach: Das entspricht bei einer Autolänge von rund fünf Metern genau der anderthalb Kilometer-Entfernung nach Legerade.

Höhepunkt der Reisewelle mittags

Autofahrer mussten am Vormittag geduldig sein. Am Morgen war es zunächst eher gemächlich losgegangen war und die Wartezeit hatte maximal eine Stunde betragen. Mittags warteten einige dann bis zu zwei Stunden am Verladeterminal in Niebüll, bevor sie mit dem Sylt Shuttle auf die Insel gebracht wurden, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB). Ab 9 Uhr waren alle Sylt Shuttle-Züge bis in den frühen Abend komplett ausgebucht. Ihren Höhepunkt erreichte die Reisewelle mittags. Gegen 14.30 Uhr hatte sich die Wartezeit demnach wieder auf rund anderthalb Stunden verkürzt. 18 Züge fahren im Moment täglich pro Richtung und transportieren jeweils zwischen 140 und 170 Fahrzeuge.

Das Wetter wird aber viele Pfingsttagesgäste und Kurzentschlossene eher abhalten.
Meike Quentin, RDC-Sprecherin

Die blauen Autozüge waren am Samstag voll. Zwischen 11 und 17 Uhr rechne sie mit den meisten Anreisen, sagte RDC-Sprecherin Meike Quentin. „Das Wetter wird aber viele Pfingsttagesgäste und Kurzentschlossene eher abhalten.“ RDC bietet täglich 13 Abfahrten ab Niebüll an.

Anreisewelle rollte bereits am Freitag

Am Freitagmittag hatte die Polizei die Schranke am Kreisel in Niebüll zunächst nicht ausgefahren. Dies geschah erst im Verlauf des Nachmittags. Der erhöhte Reiseverkehr setzte dann ein, hielt sich bis zum Abend konstant hoch. Noch um 20 Uhr war die Aufstellfläche am Terminal prallvoll.

Es werden am Samstag morgens und abends jeweils noch eine Sonderverbindung von allen Punkten gefahren, da das wie auf Sylt Hauptreisetag ist.
Axel Meynköhn, Geschäftsführer der Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R)
Auch am Fähranleger in Dagebüll war am Sonnabend viel los. Die für Fahrzeuge voll ausgebuchten Fähren brachten zahlreiche Urlauber auf die Inseln Föhr und Amrum. „Die Fahrzeugkapazitäten sind in alle Richtungen voll“, erklärte der Geschäftsführer der Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R) Axel Meynköhn. Am Sonnabend gibt es demnach 20 Verbindungen von Dagebüll, am Sonntag 18 und am Montag 17. „Es werden am Samstag morgens und abends jeweils noch eine Sonderverbindung von allen Punkten gefahren, da das wie auf Sylt der Hauptreisetag ist.“ Platz für Tagesgäste sei immer da. Wegen des schlechten Wetters rechne er aber „nicht mit wesentlich mehr als 1000 Tagesbesuchern am Wochenende“.
Wir teilen die Urlauberströme schon vor den Fähren.
Axel Meynköhn, Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R)
Die miese Wetterlage verhinderte allerdings den berühmten Pfingstausflug „ins Blaue“. Abstand und Maskenpflicht sind obligatorisch und werden auf den Fähren in der Regel eingehalten. „Wir teilen die Urlauberströme schon vor den Fähren“, so Axel Meynköhn. Wer will, kann sich auf einer diversen Teststationen auf der Mole testen lassen.
Fähre nach Dagebüll
Am Sonnabend fuhren 20 Fähren ab Dagebüll. Foto: Arndt Prenzel

Der Sprecher des Gewerbegebiets, Jörg Dominke, freute sich, dass immer mehr Menschen online ihre Fahrten auf dem Autozug buchen. Unter anderem dadurch können lange Wartezeiten verhindert werden, sagt er. Zudem hat er Verbesserungsvorschläge: Als Mittel gegen Wendemöver möchte er eine „dänische Barriere“ im Boden der Bäderstraße in Niebüll anbringen lassen. Der Traum von einer zweiten Spur für Urlauber mit Reservierung wird hingegen ein Traum bleiben.

Seit dem 1. Mai dürfen Urlauber wieder auf Sylt, Amrum und Föhr übernachten. Grund dafür sind die touristischen Modellregionen in Schleswig-Holstein, zu denen auch Nordfriesland gehörte. Im ganzen Land ist Tourismus seit dem 17. Mai wieder möglich.

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