Ein zusätzlicher Haufen Müll

Wohin mit Corona-Test und Schutzmaske?

Wohin mit Corona-Test und Schutzmaske?

Wohin mit Corona-Test und Schutzmaske?

Martin Engelbert/shz.de
Schleswig
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Corona-Masken und Tests
Masken und Schnelltests sind Dinge des täglichen Bedarfs in Corona-Zeiten: Da kommt eine Menge Abfall zusammen, der entsorgt werden muss. Foto: Martin Engelbert

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Zum Schutz vor Corona fallen täglich haufenweise Masken, Schnelltests und Impfstoffspritzen an. Chemikalien, Metallspitzen und Zellstoff landen im Hausmüll und müssen entsorgt werden, aber wie?

Beim Einkaufen, Impfen oder im Restaurant sind sie vorgeschrieben: Mund-Nasen-Schutze werden täglich tausendfach benötigt – und wandern anschließend in den Müll. Hinzu kommen Einmal-Handschuhe, Spritzen und Schutzkittel, die in Test- und Impfzentren benutzt werden, Corona-Schnelltests mit Wattestäbchen, Testflüssigkeit und Teststreifen, die Chemikalien enthalten. Auch sie alle sind ein Fall für den Müll. Doch was passiert mit den zusätzlichen Müllbergen? Wie werden Impfspritzen und Testchemikalien entsorgt? Wie wird die Abfallwirtschaftsgesellschaft (ASF) dem zusätzlichen Müllaufkommen Herr? Und wie teuer kommt uns der Mehraufwand zu stehen?

Natürlich steigt die Abfallmenge dadurch etwas an. 

Lutz Döring, Geschäftsführer Abfallwirtschaft Schleswig-Flensburg

Lutz Döring, Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft Schleswig-Flensburg (ASF), sieht das zusätzliche Müllaufkommen in der Corona-Pandemie als nicht übermäßig problematisch an. Masken würden zwar massenhaft verwendet, aber die einzelne Maske wiege ja nicht viel, und deshalb falle auch die gesamte Anzahl im Verhältnis zu den üblichen Hausmüllmengen nicht sehr ins Gewicht. „Natürlich steigt die Abfallmenge dadurch etwas an“, so Döring. Der Anstieg liege aber im niedrigen Prozentbereich und sei durch die ASF leicht zu bewältigen.

 

Kosten liegen noch im kalkulierten Rahmen

Überschaubarer zusätzlicher Aufwand bedeute auch, dass sich die zusätzlichen Kosten für die Entsorgung des Corona-Mülls im Rahmen hielten. Sie lägen noch in dem ohnehin eingeplanten Pufferbereich der jährlichen Kalkulation, so Döring.

Auch die Entsorgung der Spritzen, Masken und Schnelltests sei kein Problem, so Döring weiter. Sämtlicher Corona-Mülll könne thermisch entsorgt, also bei hohen Temperaturen verbrannt werden. Sogar die Metallspitzen der Impfspritzen werden auf diese Weise behandelt. Wertvolle Inhaltsstoffe könnten am Ende der Prozedur aus der anfallenden Schlacke zurückgewonnen werden.

Zusätzlicher Müll durch Lockdown und Internetkäufe

Eine größere Herausforderung für sein Unternehmen stellten die zusätzlichen Müllmengen dar, die auf ein geändertes Verhalten der Bürger während der Corona-Pandemie zurückzuführen seien, wie Entrümplungsaktionen, vermehrte Bestellungen im Internet, mehr Mahlzeiten, die zu Hause eingenommen wurden. „Wir haben mehr Anmeldungen für Sperrmüll gehabt“, so Döring. Auch der Anteil an Pappe sei deutlich gestiegen. Aber auch hierfür gelte: „Es ist nicht so, das wir die zusätzliche Menge nicht handeln können.“

 

Sperrmüll wird abgeholt

Kein Verständnis hat der ASF-Chef indes für vermehrt in der Gegend herumliegende Corona-Masken, im Knick entsorgte Küchengeräte und Möbel. Er weist eindringlich darauf hin, „dass Schadstoffe kostenfrei bei uns abgegeben werden können und auch Elektrogeräte“. Sperrmüll werde sogar kostenfrei abgeholt. „Es besteht also keine Notwendigkeit, seinen alten Kühlschrank an der Raststätte abzustellen“, so Döring.

Nähere Informationen, auch zu kostenlosen Leistungen, finden sich auf www.asf-online.de.

– Quelle: https://www.shz.de/32967602 ©2021

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