Flensburg

Start für die Marktschwärmer mit Leckereien aus der Region

Start für die Marktschwärmer mit Leckereien aus der Region

Start für die Marktschwärmer mit Leckereien aus der Region

Antje Walther, shz.de
Flensburg
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Jochen Höft und Lars Christiansen
Jochen Höft aus Busdorf (links) und skizziert dem Kunden Lars Christiansen das Konzept seiner Biolandgärtnerei. Foto: Marcus Dewanger

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Bei der Flensburger Marktschwärmerei vor der Waldorfschule bringen Erzeuger regionale und Bio-Produkte direkt an den Kunden. Die Stadt Flensburg habe das Potential für das Konzept, sagt Biolandgärtner Jochen Höft.

Duftendes Basilikum, Sojajoghurt in Gläsern, Leberwurst vom Wasserbüffel: Der erste Abholtag machte Appetit. Am Donnerstag begegneten sich Kunden und Erzeuger bei der ersten Flensburger Marktschwärmerei auf dem Sandberg. Der Markt bietet einen Einblick in die leckere Vielfalt an saisonalen, originellen und Bio-Produkten aus der Region.

Zur Feier des offiziellen Starts wird genascht: Am Wagen der Meierei Nordweide aus Süderlügum probieren immer neue Kunden vom Käsespieß. Wenn ihnen die Sorte „Schwarzes Schaf“ oder „Rosmarini“ zusagt, können sie auf der Website der Flensburger Marktschwärmerei ihre Bestellung aufgeben, und Insa Petersen und ihr Team bringen am nächsten Donnerstag die gewünschte Ware zum Sandberg mit. Die Kunden holen sie zwischen 17.30 und 19 Uhr hier ab.

 

Demnächst ein Dutzend Erzeuger dabei

Benedikt Bliese begrüßt als Gastgeber der Flensburger Marktschwärmerei auf dem Sandberg vor seiner ehemaligen Schule in der Valentiner Allee immer wieder neue Ankömmlinge. Der 28-jährige weitgereiste Hotelfachmann war Waldorfschüler und arbeitet selbst auf einem der beteiligten Höfe mit.

Sein Kompagnon Leon Christiansen, mit dem er die französische Idee nach Flensburg brachte, zog beruflich nach Kiel und kann nur noch aus dem Hintergrund unterstützen. Aber die Freunde greifen unter die Arme, freut sich Bliese.

 

Neun Erzeuger-Betriebe von Leck bis Idstedt sind beim Auftakt vertreten – es könnten demnächst ein Dutzend werden, kündigt Benedikt Bliese an. Vielleicht gehören auch bald die Flensburger Studierenden mit ihren „Waldquallen“ dazu, die die Gelegenheit nutzen, ihre Austernpilze auf Kaffeesatz zu präsentieren. Oder der Flensburger Familienbetrieb, der „Dirty Girl Soap“ (ohne Palmöl zum Beispiel) vertreibt.

 

Wir machen alle kleine Schritte, 

Jochen Höft, Biolandgärtnerei aus Busdorf

Jochen Höft von der Biolandgärtnerei aus Busdorf bei Schleswig kennt das Konzept schon von der ersten Marktschwärmerei in Kiel, an der er teilnimmt. Angesichts der Größe Flensburgs und der Klientel glaubt er: „Die Stadt hat das Potential.“ Der Zeitpunkt in den Sommerferien mag nicht ideal sein, aber gerade in der Pandemie habe das kontaktlose Einkaufen, noch dazu im Freien, weiter an Beliebtheit gewonnen. Das Umweltbewusstsein wächst ebenso. „Wir machen alle kleine Schritte“, sagt Höft.

Gemüsebau betreibt er von der Pike auf, sowohl er selbst (Biolandgärtnerei seit 1996) als auch mit Blick auf seine Pflanzen. Denn die Jungpflanzen seiner Frischegärtnerei zieht der Schleswiger, dessen Vater schon Gärtner war, selbst.

50 Tomatensorten

Die Idee: Nur Eigenes, Selbsterzeugtes kommt in den Verkauf, also beispielsweise keine Zitronen, erklärt er. Sein Schwerpunkt seien Tomaten – mit 50 Sorten kann er verblüffen. Und auch die Wintersalate gehen wohl weg wie warme Semmeln.

Janine Peikert und Lars Christiansen haben bei Höft unter anderem Fenchel bestellt. Das Paar aus Hamburg ist frisch an die Förde gezogen. Sie waren Mitglieder einer solidarischen Landwirtschaft, sagt Peikert und, dass sie ein solches Konzept hier noch nicht gefunden hätten. Die Marktschwärmerei kam der Idee jedoch nahe, und deshalb probieren sie sie aus, erläutert sie lächelnd.

 

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Cornelius von Tiedemann
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