Großes Klimaschutz-Projekt

In Husum werden 100.000 Bäume gepflanzt

In Husum werden 100.000 Bäume gepflanzt

In Husum werden 100.000 Bäume gepflanzt

Hagen Wohlfahrt/shz.de
Husum
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Werbeplakat für "Mein Baum, mein Husum"
Mein Baum, mein Husum: Landrat Florian Lorenzen, Schulrat Thomas Nonn, der Meeresbiologe Robert Marc Lehmann und Bürgermeister Uwe Schmitz (von links) werben für die groß angelegte Pflanzenaktion. Foto: Hagen Wohlfahrt

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Vorzeigeprojekt: Im Norden der Stadt soll in den nächsten Jahrzehnten ein kleiner Wald heranwachsen.

Am 23. und 24. Oktober findet in Husum der Auftakt für eine groß angelegte Pflanzaktion statt, als deren Ergebnis im Norden der Stadt in den kommenden Jahrzehnten ein kleiner Wald heranwachsen soll. Es geht dabei um Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Die Idee dazu entstand im Herbst 2019 am Rande der 1. Husumer Schüler-Klimakonferenz, wie die Initiatoren, darunter der Meeresbiologe Robert Marc Lehmann sowie die damaligen Konferenz-Moderatoren Mona Jacobsen und Sebastian Müller, am Sonnabend bei der Vorstellung des Vorhabens berichteten.

Durch die Corona-Pandemie waren sie vorübergehend ausgebremst worden. Inzwischen hat ihr Projekt, für das die Messe Husum die Federführung übernommen hat, wieder an Fahrt aufgenommen.

Wichtige Unterstützer

Die Aktion mit dem Slogan „Mein Baum - mein Husum. Wir pflanzen uns die Stadt“ findet breite öffentliche Unterstützung. Mit im Boot sind unter anderem Kreis, Stadt oder aber die Nospa.

„Ich bin zutiefst beeindruckt, was 2019 auf die Beine gestellt wurde“, sagte Landrat Florian Lorenzen am Sonnabend. Dies sei ein „klasse Projekt“, so der Landrat.

Mit Beispiel voran

Bürgermeister Uwe Schmitz hatte die junge Generation schon bei der Schüler-Klimakonferenz vor gut anderthalb Jahren dazu aufgerufen, es nicht dabei bewenden zu lassen, bei Demos mit Megafonen und Transparenten Forderungen zu verkünden.

„Ich war skeptisch, wohin das geht“, bekannte der Rathauschef jetzt mit Blick auf die Fridays-for-Future-Bewegung. Er unterstrich: „Es muss etwas passieren.“ Die Aktion in Husum solle ein Beispiel geben, das nachgemacht wird. „Wir setzen ein Zeichen“, so Schmitz

Messechef Klaus Liermann erklärte mit Blick auf die eigenen Veranstaltungen, das Vorhaben passe „gut in unser Portfolio“. Im Oktober veranstaltet die Messe beispielsweise die Husum Coast & Prevention - eine internationale Konferenz zu Themen wie Klimawandel und Küstenschutz.

Flächenbedarf

Zunächst sollen auf einem etwa 1,5 Hektar großen Wiesengelände zwischen Bredstedter Straße und dem Wohngebiet Kronenburg 30.000 Setzlinge in den Boden.

Insgesamt, so die Planung, werden in den nächsten Jahren sogar 100.000 Bäume gepflanzt, weshalb noch Grund und Boden gesucht wird.

Der Bürgermeister nannte zwar Flächen zwischen Flensburger und Schleswiger Chaussee sowie an der B5 in Rödemis als Optionen; ob sie aber tatsächlich in Frage kommen, ist dem Vernehmen nach noch nicht ausgemacht.

Forstwissenschaftler dabei

Fachlich betreut wird die Aktion von dem Forstwissenschaftler Kai Andersch von der Stiftung Wilderness International. Nach seinen Angaben werden für die 100.000 Bäume fünf bis sechs Hektar an Fläche benötigt.

Areal zwischen alter B5 und Wohnsiedlung Kronenburg
Wenn alles planmäßig läuft, ist dieses Areal zwischen alter B5 und Wohnsiedlung Kronenburg in Husum in einigen Jahrzehnten bewaldet. Foto: Hagen Wohlfahrt
Bei der Wohnsiedlung Kronenburg soll ein Eichenmischwald mit Linden und Bergahorn entstehen, gesäumt von diversen Sträuchern wie Holunder, Weißdorn oder Wildrosen.
 

Für die Aktion werden mindestens 300.000 Euro benötigt. Das sind jedoch nur die Kosten für die jungen Bäume, denn ein Setzling kostet drei Euro. Das Geld kommt von Sponsoren und einem geplanten Crowdfunding.

Patenschaften

Die Öffentlichkeit kann sich mit Patenschaften an dem Projekt beteiligen. Damit wird auch die Rettung von Regenwald in Kanada unterstützt, wofür sich Wilderness International unter anderem engagiert.

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