Stadttheater Flensburg

Theater darf wieder spielen

Theater darf wieder spielen

Theater darf wieder spielen

Antje Walther/shz.de
Flensburg
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Matrone von Ephesus
Mit Kammerkonzert, Oper (hier eine Szene aus der „Matrone von Euphesus") und Ballett geht die Spielstätte Flensburg des Landestheaters noch im April wieder an den Start. Foto: SH Landestheater

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Im Modellprojekt Kultur öffnet auch die Spielstätte Flensburg des Landestheaters – allerdings unter einigen Auflagen.

„Wir spielen wieder“, teilt das Schleswig-Holsteinische Landestheater freudig mit und kündigt im Rahmen des Modellprojekts Kultur Vorstellungen in seinen Spielstätten Rendsburg und Flensburg an. Der Vorverkauf dafür beginnt ab 19. April an allen Theaterkassen (Mo bis Fr von 10 bis 14 und 15 bis 18 Uhr, Sa von 10 bis 13 Uhr sowie per Email und Telefon 0461-23388).
 
Starten werde das Landestheater mit dem 4. Kammerkonzert mit Werken von Mozart, Monti, Pasculli und anderen am 25. April um 19 Uhr im Flensburger Stadttheater. Im Mai folgen Premieren im Musiktheater und Ballett.
Stadttheater Flensburg
Mit dem Operndoppelabend, hier eine Szene aus Der Matrone von Ephesus, ermuntert das Theater zum Weitermachen - Premiere ist am 8. Mai in Flensburg. Foto: SH Landestheater

Ein Operndoppelabend mit dem Titel „Der Schauspieldirektor / Die Matrone von Ephesus“ findet am 8. Mai im Stadttheater Flensburg statt. Die Komödie mit Mozarts Musik und Charles Dibdins komischer Einakter seien für Zeiten wie diese wie gemacht, finden die Theaterleute, denn es gehe in beiden Werken ums Weitermachen.

Die Idee, eine Komödie über das Theater und seine Sänger mit all ihren Allüren zu schreiben, stammte vermutlich von Kaiser Joseph II. höchstpersönlich, heißt es in der Mitteilung. Der Kaiser habe sich sehr für die Gattung des deutschen Singspiels eingesetzt.

Dibdins schwarze Komödie ist ein kraftvolles Plädoyer für Carpe diem.
Landestheater SH

„Die Matrone von Ephesus“ (oder „Die Tränen der Witwe“) gehe auf eine Episode von Petronius‘ „Satyricon“ zurück. Der Zweit-Titel legt es nahe: Erzählt wird die Geschichte einer Frau, die fest entschlossen ist, bis zu ihrem eigenen Tod bei der Leiche ihres Mannes auszuharren. Alle Versuche, sie aufzuheitern, schlagen fehl. Erst ein römischer Zenturio, der ihr den Hof macht, bringt Bewegung ins Leben zurück. Insbesondere, weil ihm eine Verbrecherleiche abhanden gekommen ist, die er bewachen sollte... Der Zenturio und die Matrone schmieden einen abgefahrenen Plan...

„Dibdins schwarze Komödie ist ein kraftvolles Plädoyer für Carpe diem; statt freiwilliger Entsagung gilt es, die Stunde zu nutzen und nach vorne zu schauen“, resümiert das Theater in seiner Ankündigung.

Ballett im Mai

Bereits am Sonntag, 2. Mai, nimmt das Landestheater das Tanztheater „Zusammen“ von Emil Wedervang Bruland wieder auf. Beginn ist um 19 Uhr im Stadttheater Flensburg mit Musik von Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Gideon Klein und Mieczysław Weinberg.

Am 22. Mai zeigt die Ballettcompagnie des Landestheaters in Flensburg das Familienballett „Des Kaisers neue Kleider“ von Emil Wedervang Bruland.

Ausweis, negativer Test, Eintrittskarte und Maske

Die Möglichkeit, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen, ist gekoppelt an ein paar Auflagen: Besucher müssen für den Zutritt ins Theater den Personalausweis, die personalisierte Eintrittskarte sowie ein negatives Corona-Testergebnis bereithalten, das nicht älter als 24 Stunden sein darf und von einem durch die Deutsche Akkreditierungsstelle zertifizierten Testanbieter ausgestellt sein muss.

Das Tragen einer medizinischen Maske im Theater und auch auf dem Sitzplatz ist zudem Pflicht. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage und an der Theaterkasse. Der Spielplan ist natürlich ebenfalls online zu finden und wird ständig aktualisiert.

Geringere Platzkapazität und digitale Lebenszeichen

Wegen der geringen Platzkapazität empfiehlt das Theater, rechtzeitig Karten zu erwerben und die Eintrittskarten bevorzugt im Vorverkauf zu kaufen, um Schlangen an den Abendkassen und Verzögerungen beim Einlass zu vermeiden.

Wer dennoch leer ausgeht, kann sich bis zur nächsten Gelegenheit mit „digitalen Lebenszeichen“ ebenfalls auf der Website aus dem Theater trösten. Schauspieler zeigen zum Beispiel in der Reihe „Schöne Orte, schöne Worte“ ihre Lieblingsplätze im Land und rezitieren Lyrik dazu. Und Generalintendantin Dr. Ute Lemm trifft sich im Theaterpodcast zum virtuellen Kantinengespräch mit Kollegen.

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