Husum und St. Peter-Ording

Kino und Abi-Feiern werden wieder möglich

Kino und Abi-Feiern werden wieder möglich

Kino und Abi-Feiern werden wieder möglich

Stefan Petersen, Ilse Buchwald und Jonna Marlin Lausen/shz.de
Husum/St. Peter-Ording
Zuletzt aktualisiert um:
Abi-Umzug
Fröhlicher Zug durch die Stadt: Für die Organisation eines Abi-Umzugs wird dieses Jahr die Zeit wohl nicht mehr ausreichen. Foto: Volkert Bandixen

Diesen Artikel vorlesen lassen.


Ein Ende der Durststrecke ist absehbar, die Kinos ordern schon die ersten Filme, und die Abiturienten können sich auf Abschlussfeiern freuen.

Mit den verkündeten Erleichterungen der Corona-Einschränkungen kehrt auch ein Teil des normalen Lebens wieder zurück. Und ins Kino kann man auch bald wieder gehen: „Wir machen demnächst auf – prinzipiell angedacht ist derzeit der 10. Juni“, sagt Stephan Hartung, der Inhaber des Husumer Kino-Centers auf der Neustadt. Ein Donnerstag natürlich: „Dieser Wochentag ist ja traditionell der Beginn der Kino-Woche.“

Viel organisatorische Vorbereitung nötig

Für den Neustart sei viel Vorbereitung nötig: „Noch ist ja kein Film da. Das muss jetzt alles organisiert werden.“ Immerhin habe das Kino-Center den Lockdown genutzt und das „Tahiti“ völlig umgestaltet. „Die Lüftungsanlage wurde komplett neu konstruiert, um den Blick auf die Leinwand zu verbessern“, so Hartung. „Die Decke wurde neu abgehängt und die Wandbespannung, Beleuchtung, Bestuhlung und Teppich wurden ebenfalls erneuert.“

Und einen neuen Namen hat dieses Kino jetzt auch: Es heißt nun „Metro“. Ein Kinoname, der in der Storm-Stadt Tradition hat, wie Hartung erläutert. „Es gab früher bereits ein Metro-Kino in der Innenstadt – dort, wo heute das Theo-Einkaufszentrum steht.“ Da sei seit den 1920er Jahren das „Central-Theater“ gewesen, das nach einem Besitzerwechsel und Renovierung 1963 in „Metro“ umbenannt wurde. „Fünf Jahre später wurde das Anwesen abgerissen. Hier entstand dann das Warenhaus Grimme, später Karstadt“, weiß Hartung.
Wir sind sehr glücklich, dass wir unser Kino endlich wieder öffnen können. Das ist ein Lichtstreif am Horizont.
 
 
Marina Beck, Kino „Nordlicht“ in SPO
Auch in St. Peter-Ording soll der Kinobetrieb wieder starten. Im Kino „Nordlicht“ im Ortsteil Bad wird der erste Film am Donnerstag, 1. Juli, über die Leinwand flimmern, wie Betreiberin Marina Beck ankündigt. „Wir sind sehr glücklich, dass wir unser Kino endlich wieder öffnen können. Das ist ein Lichtstreif am Horizont“, sagt sie.
 

Auch hier braucht die Wiedereröffnung einige Vorbereitung. „Die Filmverleiher wie auch wir waren ja im Dornröschenschlaf. Jetzt müssen wir erst Filme und Waren wie Getränke und Süßigkeiten bestellen.“ Dann muss das Programm erstellt, gedruckt und verteilt sowie Werbung geordert werden. „Drei Wochen Vorlauf benötigen wir schon“, so Beck, die seit März 2009 das Kino in der Straße Im Bad mit 100 Sitzplätzen betreibt.

Erster Film soll „Peter Hase Teil 2“ werden

Der 1. Juli als Eröffnungstermin sei auch deswegen gewählt worden, weil die Filmverleiher an dem Donnerstag die wichtigsten neuen Filme starten – das sei bundesweit so gewünscht worden. Der erste Film für die Rückkehr aus dem Lockdown steht schon fest: Es soll „Peter Hase Teil 2“ sein. „Etwas für die ganze Familie.“

Auch persönlich ist Marina Beck froh, dass es wieder losgeht. Liegen doch Corona-bedingt sieben Monate Durststrecke hinter ihr. „Zwar wurde das Kino von Bund, Land und Förderungsgesellschaft unterstützt, doch man selber verdient ja nichts, man muss vom Ersparten leben. Auch für mich gab es keinen Gehaltsvorschuss vom Staat.“ Wenigstens sei jetzt zu Hause endlich einmal alles aufgeräumt, ergänzt sie schmunzelnd.

Würdiger Abschied aus dem schulischen Leben

Für die Abiturienten der Husumer Gymnasien, die kommende Woche ihre Abschlussprüfungen absolvieren, bedeuten die Lockerungen, dass es nun doch einen würdigen Abschied aus dem schulischen Leben geben kann. „Für uns stehen die Entlassungsfeiern jetzt im Mittelpunkt der Planungen“, sagt Renate Christiansen, Rektorin der Hermann-Tast-Schule (HTS). „Und da können wir es nun einrichten, dass beide Elternteile mit zu den Feiern kommen dürfen“, ergänzt Susanne Malinowski, Rektorin der Theodor-Storm-Schule (TSS).

An der HTS sind die Feiern für den 11. Juni geplant, an der TSS für den 11. und eventuell noch für den 12. Juni. „Wir müssen das ja trotzdem entzerren“, sagt Christiansen. So würden sich die Feierlichkeiten für die fünf HTS-Abitur-Klassen an dem Tag wohl von 13.30 bis 22 Uhr hinziehen. Was Abi-Ball und den traditionellen Abi-Umzug angehe, liege das allerdings in der Hand der Schüler selbst, so Malinowski. „Das wird wohl organisatorisch nicht klappen“, sagt sie. Besonders der Umzug benötige einen langen Genehmigungs-Vorlauf.
Wir haben hier zwar noch nichts Offizielles vorliegen, planen aber jetzt, die Abschlussfeiern stattfinden zu lassen.
Nils-Ole Hokamp, Schulleiter des Nordsee-Gymnasiums

Auch in der Nordseeschule in St. Peter-Ording freut man sich über die Lockerungen. „Wir haben hier zwar noch nichts Offizielles vorliegen, planen aber jetzt, die Abschlussfeiern stattfinden zu lassen“, sagt Nils-Ole Hokamp, Schulleiter des Gymnasiums mit Gemeinschaftsschulteil. Entweder werde es draußen jeweils eine größere Veranstaltung geben oder mehrere kleine Veranstaltungen, die klassenweise im Innenbereich stattfinden sollen. „Für die größere Veranstaltung im Außenbereich muss natürlich das Wetter mitspielen“, so Hokamp.

 
Mehr lesen