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Wolfsnachwuchs in Süddänemark

Wolfsnachwuchs in Süddänemark

Wolfsnachwuchs in Süddänemark

Vejen
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In der Klelund Plantage ist die Existenz der dortigen Wolfsfamilie mithilfe von Wildkameras dokumentiert worden. Foto: mst

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Im Forst Klelund Plantage bei Hovborg hat ein deutsch-dänisches Wolfspaar mindestens drei Junge bekommen. Eine Wildkamera dokumentiert das Treiben der Tierfamilie.

Während der Sommermonate hat die staatliche Umweltbehörde „Miljøstyrelsen“ bereits einen Teil des Forstes Klelund Plantage in der Nähe des Dorfs Hovborg in der Kommune Vejen abgesperrt, nachdem die Naturschutzbehörde Kenntnis per Wildkameraaufnahmen von einer dort lebenden Wolfsfamilie erhalten hatte.

Wolfsnachwuchs offiziell nachgewiesen

 Jetzt hat die Behörde offiziell mitgeteilt, dass in dem ausgedehnten Wald- und Heidegebiet, das nördlich der Bahnlinie Vejen-Bramming gar nicht weit von der einstigen Nordgrenze Nordschleswigs, der Königsau (Kongeå) liegt, mindestens drei Wolfswelpen herangewachsen sind. Wissenschaftliche Untersuchungen durch Biologen des Naturhistorischen Museums Aarhus und der Universität Aarhus zeigen, dass sich ein in Dänemark geborener Wolfsrüde (GW1469m) und eine aus Deutschland stammende Wölfin (GW1700f) zusammengetan haben. Laut Universität Aarhus sind die jungen Wölfe im Mai geboren worden. Damit haben Wölfe zum dritten Mal seit Beginn der Wiederbesiedelung Dänemarks im Jahre 2012 Nachwuchs bekommen.

2017 und 2019 erstmals in Dänemark Wolfsjunge

Die Jungen im Wald bei Hovborg bewegen sich bereits selbstständig in dem Gebiet. Wildkameras haben ihr Treiben auf Waldwegen dokumentiert. 2017 und 2019 waren Wolfspaare erstmals mit Jungtieren im Bereich von Ulfborg in Westjütland gesichtet worden. Möglicherweise hat das dortige Paar auch dieses Jahr Junge. Der Biologe des Naturschutzvereins „Danmarks Naturfredningsforening“, Bo Håkansson, begrüßt gegenüber „Jyllands-Posten“ die Wiederansiedlung der Wölfe in Dänemark. „Die Wölfe sind Raubtiere ganz oben in der Nahrungskette. Sie ernähren sich hauptsächlich von Rothirschen, deren Bestand sie begrenzen und gesund halten, indem sie meist geschwächte Tiere erbeuten“, so Håkansson.

Die Wälder um Hovborg wie die Klelund Plantage entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts im Zuge der Aufforstung dort vorhandener großer Heidegebiete. Foto: Hovborg Touristinfo

 

„Jyllands-Posten“ berichtet, dass laut Studien in Deutschland Wölfe dort fast ausschließlich Rehe und Rothirsche fressen. Nur 0,6 Prozent der Nahrung der Raubsäuger bestehe aus Haustieren wie Schafen, Ziegen oder Rindern. Ungeachtet des Naturschutzes für Wölfe sind laut Universität Aarhus in Dänemark während der vergangenen Jahre mehrere Exemplare vermutlich illegal getötet worden. In Nordschleswig sind in der Nähe der deutsch-dänischen Grenze Schafe von Wölfen gerissen worden – vermutlich von durchwandernden Exemplaren. Die Umweltbehörde liefert mehr Informationen über die dänische Wolfspopulation unter www.ulveatlas.dk

 

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