Covid-19

„Wenn wir nicht aufeinander aufpassen, wird es schlimm“: Oberarzt von Corona-Zahlen besorgt

Oberarzt: „Wenn wir nicht aufeinander aufpassen, wird es schlimm“

„Wenn wir nicht aufeinander aufpassen, wird es schlimm“

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Die Zahl der Neuinfektionen ist auch am Sonnabend hoch. Zugleich wird in Dänemark mehr getestet, denn je. (Archivfoto) Foto: Tim Kildeborg Jensen/Ritzau Scanpix

619 weitere Infektionen sind am Sonnabend registriert worden. Henrik Ullum sieht keine kurzfristige Besserung.

Von Freitag auf Sonnabend sind in Dänemark 619 weitere Personen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. 13 weitere Personen sind mit Covid-19 ins Krankenhaus gekommen. Insgesamt sind 97 Personen in Dänemark mit der Krankheit im Krankenhaus. Eine weitere Person ist mit Covid-19 verstorben, teilt Statens Serum Institut (SSI), die dänische Behörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, mit.

Es ist der zweite Tag in Folge, an dem die Zahl der Neuinfektionen bei über 600 liegt. Den Oberarzt des Reichshospitals in Kopenhagen, Henrik Ullum, besorgen die Zahlen.

„Müssen uns auf langfristiges Ringen gefasst machen“

„Übergeordnet stimmt das besorgt. Wir als Gesellschaft müssen uns auf ein langfristiges Ringen mit dem Coronavirus gefasst machen. Es wird nicht einfach verschwinden“, so der Professor.

„Wir haben eine Woche lang hohe Infektionszahlen gehabt und die werden nicht einfach gleich wieder sinken“, sagt er.

Am Freitag hat es mit 678 Neuinfektionen den höchsten Wert seit Ausbruch der Epidemie in Dänemark gegeben.

Laut Ullum ist es nun entscheidend, dass die Menschen die Abstandsregeln beachten, die Regeln zur Handhygiene einhalten und besonders auf die Risikogruppen in der Gesellschaft achten.

Dies gelte unter anderem für die Älteren, denen bei einer Infektion ein schwererer Krankheitsverlauf droht.

Patientenzahlen in Krankenhäusern stimmen – noch – optimistisch

Mit den Zahlen vom Sonnabend sind mehr als 26.000 Menschen in Dänemark registriert worden, die seit dem ersten Nachweis im Februar mit dem Virus infiziert sind oder waren.

Die Zahl der wegen Covid-19 in Krankenhäusern eingewiesenen Patienten stimmt Ullum derweil positiv. Am Sonnabend gab es deren 97, ein Rückgang um 4 Personen seit Freitag. Die Ausschreibungen mitgerechnet, waren es am Sonnabend 13 neue Patienten.

„Das ist zum Glück wenig. Selbst, wenn wir einen höheren Anteil an Infektionsfällen pro Tag im Vergleich zu den höchsten Zeitpunkten im Frühjahr, ist die Zahl der Einweisungen niedriger als damals“, so Ullum.

Nach einem Anstieg der Infektionszahlen vergehen typischerweise zwei Wochen, bis die Zahl der Patienten, die ins Krankenhaus müssen, ebenfalls zunimmt.

Der Professor traut sich keine Prognose zu, ob die Zahl der Patienten der Zahl der Neuinfektionen folgen und somit bald ansteigen wird. Dies hänge auch davon ab, wie die Menschen sich verhalten.

„Wenn wir gut aufeinander aufpassen, werden wir keinen Anstieg sehen. Wenn wir nicht gut aufeinander achten, werden wir einen Anstieg sehen, und das wird schlimm“, sagt er.

 

 
 
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