Modernisierung

Vier von fünf Windrädern könnten ersetzt werden

Vier von fünf Windrädern könnten ersetzt werden

Vier von fünf Windrädern könnten ersetzt werden

Ruben Karschnick
Ruben Karschnick Online-Redaktion
Dänemark
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Foto: Scanpix

Durch effektivere Modelle könnten die Zahl der Windräder in Dänemark deutlich reduziert werden. Doch die Energieunternehmen halten sich mit Investitionen zurück – weil sie auf ein politisches Förderprogramm warten.

Durch effektivere Modelle könnten die Zahl der Windräder in Dänemark deutlich reduziert werden. Doch die Energieunternehmen halten sich mit Investitionen zurück – weil sie auf ein politisches Förderprogramm warten.

3.300 der dänischen Windräder auf dem Festland und den Inseln könnten abgebaut werden, wenn man an ihrer Stelle größere, moderne Räder errichten würde – ohne die Energieproduktion zu schmälern. Das teilte Energie- und Klimaminister Lars Christian Lilleholt (Venstre) auf Anfrage des energiepolitischen Sprechers der Sozialdemokraten, Jens Joel, mit. 

Aktuell stehen in Dänemark 4.200 kleine und große Windräder, die vergangenes Jahr knapp ein Viertel des dänischen Energieverbrauchs gedeckt haben. Gleichzeitig regt sich gegen die steigende Zahl an Windrädern immer mehr Widerstand. Dem Energieminister zufolge könnte ihre Anzahl um fast 80 Prozent auf 890 Räder des neuen Typs reduziert werden.

Doch der Austausch der Räder steht derzeit still. Das staatliche Förderprogramm läuft kommendes Jahr aus und die Regierung hat bislang keine neues beschlossen. Dabei wird die Hälfte der derzeit betriebenen Windräder bis 2030 ausgedient haben.

Aufgrund der unsicheren Finanzierungslage haben die Energieunternehmen geplante Investitionen in Höhe von fünf Milliarden Kronen auf Eis gelegt. Das berichtet Cristine Grunnet, Chefberaterin beim Branchenverband „Dansk Energi“: SE (Sydenergi), Hofot, Vattenfall und andere Unternehmen sähen es als nicht rentabel an, ohne die staatliche Förderung in Windenergie zu investieren.

Fehlende Windenergie wird dem Energieministerium zufolge mit ausländischer Kohleenergie, etwa aus Deutschland, ersetzt. Doch soweit werde es nicht kommen, sagt Energie- und Klimaminister Lars Christian Lilleholt. Ein neues Förderungsprogramm sei schon auf dem Weg, es gebe keinen Grund, nervös zu sein. „Es ist höchst unwahrscheinlich, dass kein neues Programm für Landwind aufgesetzt wird“, sagte der Minister zur Nachrichtenagentur Ritzau. Es dauere einfach, ein neues Modell zu erarbeiten, er arbeite aber mit Hochdruck daran. 

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