Große Studie

Verbotenes Gift im Trinkwasser

Verbotenes Gift im Trinkwasser

Verbotenes Gift im Trinkwasser

ritzau/gn
Kopenhagen
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Obwohl das Umweltministerium Giftstoffe im Trinkwasser gefunden hat, kann das Wasser getrunken werden. Der Befund ist unter den Grenzwerten. Foto: Imani/Unsplash

Das dänische Umweltministerium hat seine bisher größte Studie durchgeführt. 263 Wasserbohrungen wurden auf 413 Pestizide untersucht. Dabei sind drei in Dänemark verbotene Giftstoffe entdeckt worden.

Das Trinkwasser aus jeder fünften Wasserbohrung enthält Giftstoffe. Das zeigt die bisher größte Studie der dänischen Umweltbehörde Miljøstyrelsen. 263 Wasserbohrungen wurden auf 415 Pestizide untersucht, wobei unter anderem auch drei in Dänemark verbotene Pflanzenschutzmittel entdeckt wurden, teilt die Behörde in einer Pressemitteilung mit.

„Es ist völlig inakzeptabel, dass die illegale Benutzung von verbotenen Pestiziden in der Landwirtschaft unser Trinkwasser verunreinigt hat. Unser Trinkwasser ist einmalig und wir müssen darauf aufpassen – auch für die kommenden Generationen“, sagt Umweltministerin Lea Wermelin (Soz.) in einem Kommentar zu den Ergebnissen.

Wasser kann getrunken werden

Obwohl jede fünfte Bohrung Giftstoffe enthielt, kann das Wasser weiterhin getrunken werden, da die Menge unter den Grenzwerten liegt, so das Umweltministerium.

Allerdings sei in einigen Bohrungen auch der Giftstoff Amitrol gefunden worden, der hormonelle Störungen verursachen kann. Die betroffenen Kommunen sind gebeten worden, diese Bohrungen gründlich zu untersuchen.

Lea Wermelin will die Kontrollen gegen den illegalen Import von Spritzmitteln intensivieren, und Miljøstyrelsen soll mit der Landwirtschaft Gespräche darüber einleiten.

Zu wenig Kontrolle

Maria Reumert Gjerding, Präsidentin des Naturschutzverbandes Danmarks Naturfredningsforening, fordert noch mehr Kontrollen, um Giftstoffe zu entlarven.

„Dass wir immer wieder Giftstoffe in unserem Trinkwasser finden, zeigt leider, dass weder die Kontrolle von Spritzgiften noch die des Grundwassers gut genug sind“, sagt die Naturschützerin.

Die Parteien Radikale Venstre und Einheitsliste wollen die verantwortliche Ministerin einschalten – auch ihnen geht es um bessere Kontrollen.

„Ich bin über das Ergebnis schockiert – sowohl über die verbotenen Giftstoffe als auch über den Umfang“, sagt Mai Villadsen, umweltpolitische Sprecherin der Einheitsliste.   

Der Artikel ist um weitere Kommentare zum Gift-Befund erweitert worden.

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