Klimaschutz

Umweltrat: Neuseeland kann ein Vorbild für uns sein

Umweltrat: Neuseeland kann ein Vorbild für uns sein

Umweltrat: Neuseeland kann ein Vorbild für uns sein

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Auf die dänischen Landwirtinnen Und Landwirte kommt bald eine CO₂-Steuer zu. Foto: Karin Riggelsen

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Die Experten schlagen eine CO₂-Steuer für Bäuerinnen und Bauern nach neuseeländischem Vorbild vor. Der Branchenverband sieht in einer zu hohen Besteuerung hingegen einen Todesstoß für die Landwirtschaft.

Die Landwirtschaft spielt der Politik zufolge eine zentrale Rolle beim Erreichen der dänischen Klimaziele, und alles deutet darauf hin, dass eine Steuer auf den Emissionsausstoß auf dem Weg ist.

Bisher hat kein Land landwirtschaftliche Emissionen von Methan und Lachgas, die aus Düngemitteln stammen, besteuert. In Neuseeland ist eine solche Steuer allerdings kurz vor der Einführung.

Und genau dort solle sich Dänemark inspirieren lassen – und zwar so schnell wie möglich, heißt es im jüngsten Bericht des dänischen Umweltökonomischen Rates (Det Miljøøkonomiske Råd).

Zwei Modelle

Der Rat empfiehlt eine Steuer auf den Ausstoß von Treibhausgasen durch die Landwirtschaft, die in einem Klimakonto für jeden Betrieb berechnet werden soll.

Inspiriert von einem neuseeländischen Vorschlag sollen die Landwirte selbst entscheiden, ob sie eine einfache oder eine detaillierte Ermittlung ihrer Emissionsbilanz wünschen.

Das einfache Modell soll auf Standardberechnungen für die Emissionen von Tieren und Böden basieren und einfach zu handhaben sein, aber möglicherweise auch teurer sein für die Landwirtschaft.

Bei der detaillierten Abrechnung hingegen wird die Bewertung komplizierter und aufwendiger, da alle Einzelheiten eingerechnet werden. Allerdings muss dafür dann auch weniger gezahlt werden als bei dem pauschalen Modell.

Bauernverband warnt

Aus Sicht des Landwirtschaftsverbandes „Landbrug & Fødevarer“ hinkt der Vergleich mit Neuseeland.

„In Neuseeland war bisher von Steuern in Höhe von 20 Kronen pro Tonne Kohlendioxid die Rede. Das ist ein ganz anderes Niveau als das, was manche hier bei uns fordern“, sagt der Vorsitzende des Verbandes, Søren Søndergaard, in einem schriftlichen Kommentar und verweist darauf, dass hierzulande Steuer-Forderungen von bis zu 1.100 Kronen pro Tonne CO₂ im Raum stehen.

Laut „Landbrug & Fødevarer“ wäre eine Steuer in dieser Höhe der „Todesstoß“ für Teile der dänischen Lebensmittelproduktion.

„Ich vermisse die Anerkennung, dass die Welt Lebensmittel benötigt und dass wir daher grüne Lösungen entwickeln müssen, anstatt einfach die Produktion hier einzustellen und andere die Lebensmittel produzieren zu lassen“, so Søren Søndergaard.

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Cornelius von Tiedemann
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